Freundliches Marktumfeld

Chip-Aktien im Fokus: STMicro und Infineon profitieren von Analysten-Optimismus, SÜSS MicroTec unter Druck

02.07.25 16:08 Uhr

Chip-Aktien im Blick: STMicro und Infineon steigen, SÜSS MicroTec verliert | finanzen.net

Analystenkommentare haben Aktien von europäischen Chipherstellern am Mittwoch im insgesamt freundlichen Marktumfeld in unterschiedliche Richtungen geschickt.

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Aktien

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So legten vor allem STMicroelectronics und Infineon deutlich zu, während ASML, SÜSS MicroTec und Arm nachgaben. Für die Papiere von STMicro gewinnen im Pariser Handel zeitweise 3,51 Prozent auf 26,38 Euro. Die Infineon-Aktie steigen via XETRA derweil um 1,92 Prozent auf 36,17 Euro.
Die ASML-Aktie verliert im EURONEXT-Handel unterdessen 1,23 Prozent auf 660 Euro, während es für Arm im NASDAQ-Handel um 0,35 Prozent abwärts geht auf 155,78 US-Dollar. SÜSS MicroTech verliert derweil via XETRA 6,08 Prozent auf 42,32 Euro.

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Sowohl die Schweizer Großbank UBS als auch das Bankhaus Oddo BHF haben sich die Branche vor der Berichtssaison zum zweiten Quartal genauer angeschaut und ihre Einschätzungen für einige Unternehmen revidiert. Unter anderem rät Analyst Baptiste Salaville von Oddo BHF in seiner Sektoreinschätzung zu Umschichtungen und nahm daher einige Umstufungen vor. Dabei strich er seine Kaufempfehlung für Suss und Arm, während er bei STMicro nun zum Einstieg rät.

Gegen Mittag gewannen Infineon unter den Spitzenwerten im DAX 2 Prozent auf 36,21 Euro. An der Euronext stiegen STMicro um 3,5 Prozent auf 26,37 Euro und starteten damit einen weiteren Ausbruchsversuch aus der engen Spanne zwischen 26 und 29 Euro. In dieser befindet sich die Aktie seit ihrem Kurseinbruch im Sommer 2024, als das Unternehmen nach bereits gesenkten Jahreszielen im April wegen der Schwäche in der Automobilindustrie Ende Juli ein weiteres Mal die Latte tiefer gelegt hatte.

ASML verloren in Amsterdam 1,4 Prozent auf 659 Euro und Arm büßten vorbörslich in den USA 0,3 Prozent auf 155,90 US-Dollar ein. Beim britischen Chiphersteller wurde Salaville wegen der Verdoppelung des Aktienkurses seit April vorsichtiger. Daher stufte er das Papier von "Outperform" auf "Neutral" ab, auch wenn er das langfristige KI-Profil des Unternehmens weiter positiv bewertet.

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Auch Suss blieb nach dem kräftigen Kursanstieg seit dem Tief angesichts des US-Zollstreits im April ein kritischerer Blick von Salaville nicht erspart. Das Verhältnis von Chance zu Risiko sei angesichts des seither rund 70-prozentigen Kursanstiegs inzwischen ungünstig, schrieb er. Salaville senkte das Kursziel von 55 auf 45 Euro und stufte die Papiere von "Outperform" auf "Neutral" ab. Er verwies auch auf eine eventuell längere Investitionspause von Samsung, was auf Suss durchschlagen würde.

Die Aktie geriet im SDAX mit minus 5,6 Prozent auf 42,54 Euro unter Druck. Bereits am Dienstag hatte sie sich nicht über der gleitenden 200-Tage-Linie bei etwas unter 45,40 Euro halten können, die den längerfristigen Trend signalisiert. Zur Wochenmitte nun drehten sie deutlich weiter nach unten, bis sie etwas über der kurzfristigen Trendlinie bei rund 42 Euro Halt fand.

Allgemein rät der Oddo-Experte in seiner Brancheneinschätzung, von Zulieferern der Chipbranche in Hersteller umzuschichten. Für letztere spreche, dass sich Befürchtungen am Markt über einen Abbau von Lagerbeständen nach der Ankündigung der US-Zölle Anfang April nicht bewahrheitet hätten.

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"Letztlich hielt sich der Sektor gut mit einem im Jahresvergleich gestiegenen Umsatz im April von 20 Prozent", schrieb er. Dabei hob er vor allem die Bereiche Automobil und Industrie positiv hervor, wo im zweiten Quartal die Lager aufgefüllt worden seien und Künstliche Intelligenz (KI) - unter anderem was den Rechenzentrumssektor betreffe - ein wichtiger Treiber sei.

Aktien aus diesem Bereich, etwa STMicro und Infineon, seien dennoch weiterhin mit einem Abschlag bewertet, ergänzte er. Da sie jedoch von der positiven Dynamik profitieren sollten, gibt er ihnen den Vorzug vor anderen Branchenwerten und hob seine Schätzungen an.

Entsprechend setzte er anschließend das Kursziel von STMicro von 23 auf 32 Euro hoch und stufte das Papier von "Neutral" auf "Outperform" nach oben. Zwar seien noch ein paar strukturelle Fragen offen, doch sein pragmatischer Blick auf die drei abgelaufenen Monate und die drei folgenden ließen erwarten, dass die Ziele für das dritte Quartal über dem Konsens (durchschnittliche Analystenschätzung) liegen dürften. Ähnlich sieht dies auch UBS-Experte Francois-Xavier Bouvignies, der zur Zahlenvorlage am 24. Juli ebenfalls mit einem starken zweiten Jahresviertel sowie mit Blick auf das dritte mit steigenden Konsensschätzungen rechnet. Er hob daher sein Kursziel von 26 auf 30 Euro an.

Für Infineon bekräftigte Oddo-Analyst Salaville seine "Outperform"-Einschätzung und hob das Kursziel von 40 auf 47 Euro. Damit sieht er für diese Aktie ein noch etwas höheres Aufwärtspotenzial als für die von STMicro und schließt nicht aus, dass die Münchener ihre Geschäftsjahresziele anheben könnten.

Ein "Top Pick" ist Infineon vor den am 5. August erwarteten Zahlen zum dritten Geschäftsquartal auch für Bouvignies. Denn: Auch er hält eine Aufstockung der Jahresziele für gut möglich und verweist dabei auf die konjunkturelle Erholung in den Auto- und Industriemärkten. Wegen gesamtwirtschaftlicher Unsicherheiten erwartet er aktuell aber noch keine Prognose für das neue Geschäftsjahr 2025/26.

Beim Ausrüster der Chipindustrie, ASML, sind beide Experten unterdessen vorsichtiger und betonen kurzfristige Unsicherheiten und mögliches Abwärtspotenzial mit Blick auf den Zeitraum in das Jahr 2026 hinein.

/ck/ag/mis

FRANKFURT/AMSTERDAM/NEW YORK (dpa-AFX)

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Bildquellen: 360b / Shutterstock.com, Pavel Kapysh / Shutterstock.com

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