Ausblick bestätigt

Fresenius-Aktie legt zu: Quartalsergebnis überrascht positiv

07.05.25 15:48 Uhr

Fresenius-Aktie legt zu: Quartalsergebnis besser als erwartet | finanzen.net

Der Krankenhaus- und Arzneimittelkonzern Fresenius bleibt weiter im Aufwind. Dank seines Sparprogramms und dem guten Lauf der Generikatochter Kabi konnte das DAX-Unternehmen zum Jahresstart das wiederholte Mal in Folge sein Ergebnis überraschend stark steigern.

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Auch das spanische Klinikgeschäft trug dazu bei. Konzernchef Michael Sen, der Fresenius seit Oktober 2022 führt und den Konzern bisher erfolgreich umkrempelt, zeigte sich zufrieden: "Wir sind mit einer hervorragenden Geschäftsentwicklung in das Jahr 2025 gestartet und bestätigen den Ausblick für das Gesamtjahr", sagte er laut Mitteilung vom Mittwoch in Bad Homburg.

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In der Prognose bereits berücksichtigt seien auch bekannte Risiken wie etwa nachteilige Zölle, hieß es vom Konzern weiter - allerdings nur, soweit sie aktuell abschätzbar seien. Dabei sieht Sen Fresenius mit Blick auf die aktuelle Zoll-Diskussion in den USA "extrem gut aufgestellt". Die Vereinigten Staaten seien ein sehr wichtiger Markt, in den die Bad Homburger bereits in der Vergangenheit investiert hätten und weiter investierten, um ihren "Fußabdruck" dort noch zu vergrößern, erläuterte er vor Journalisten.

Aktuell erwirtschaften die Hessen in den USA gut zehn Prozent des Gesamtumsatzes über die Generikatochter Kabi. Der Großteil der in den USA verkauften Medikamente - 70 Prozent - werde lokal in den USA hergestellt, weshalb Fresenius im Fall tatsächlicher Einfuhrabgaben weniger betroffen sein dürfte als der Großteil der auswärts produzierenden Generika-Konkurrenz etwa aus Indien und China, so der Manager. Ob die Konzernprognose dann noch zu halten sei, ließ er offen. "Das ist alles noch Spekulation."

Die neue US-Regierung unter Donald Trump hat bisher Pharmaeinfuhren noch von ihrem riesigen Zoll-Paket ausgenommen, aktuell läuft aber eine Überprüfung. "Wir sind mit den lokalen Behörden im Dialog", sagte Sen. Dabei könne der Konzern mit dem Pfund wuchern, dass Fresenius dem US-amerikanischen Gesundheitssystem essenzielle und zudem kostengünstige Generika bereitstelle, um einer Mangelsituation zu begegnen, ergänzte er.

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Fresenius will der bestätigten Prognose zufolge im Gesamtjahr 2025 seinen Umsatz abseits von Sonder- und Währungseffekten um vier bis sechs Prozent steigern. Im ersten Quartal stieg der konzernweite Erlös im Vergleich zum Vorjahr um sieben Prozent auf 5,63 Milliarden Euro; aus eigener Kraft - sprich ohne Effekte aus Zu- wie Verkäufen und Währungsschwankungen - lag das Plus ebenfalls bei sieben Prozent.

Kabi profitierte in dem Jahresviertel von florierenden Geschäften, insbesondere mit Biosimilars (biotechnologisch hergestellten Nachahmermedikamenten), aber auch von einem Zuwachs bei klinischer Ernährung und Medizintechnik. In der Krankenhaussparte Helios sorgten unter anderem steigende Fallzahlen in den Kliniken in Deutschland, positive Preiseffekte und eine hohe Auslastung in den spanischen Krankenhäusern für Wachstum. Wegen des Wegfalls der staatlichen Energiehilfen in Deutschland ging das operative Ergebnis von Helios jedoch leicht zurück.

Dem standen deutliche Ergebniszuwächse bei Kabi und eine anziehende Profitabilität in den spanischen Kliniken gegenüber, sodass konzernweit der Verdienst stieg: Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (bereinigtes Ebit) kletterte nominal und wechselkursbereinigt um vier Prozent auf 654 Millionen Euro. Das war besser als von Analysten im Schnitt erwartet. Auf Jahressicht soll dieser Wert zu konstanten Wechselkursen um drei bis sieben Prozent wachsen.

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Um seine Profitabilität zu steigern, hatte der Konzern im Februar zudem ein Sparprogramm im Klinikgeschäft angekündigt - dieses liefere bereits erste operative Beiträge, hieß es. Diese sollten aber vor allem in der zweiten Jahreshälfte im Umfang weiter anschwellen.

Unter dem Strich zog das Ergebnis im Kerngeschäft im ersten Quartal um 12 Prozent auf 416 Millionen Euro an, ausgeklammert ist dabei die Beteiligung am Dialyseanbieter Fresenius Medical Care.

Nach der Reduzierung des Anteils am BlutwäschespezialistenFresenius Medical Care (FMC) starte der Konzern nun "aus einer noch stärkeren Position heraus" in die nächste Phase seines Spar- und Umbauprogramms, sagte Konzernchef Sen weiter. Dazu soll das Kerngeschäft mit Kabi und Helios durch Innovationen gestärkt werden. Wie bereits bekannt, plant das Unternehmen etwa den Ausbau der Biopharma-Pipeline. Auch die Digitalisierung in den Krankenhäusern soll beschleunigt und Technologielösungen zur Vernetzung kritischer Klinikbereiche etabliert werden. Auf einer Analystenveranstaltung am Nachmittag erklärte Sen, auch Zukäufe etwa im Biopharmabereich und bei klinischer Ernährung seien möglich.

Fresenius hatte bei der FMC-Anteilsreduzierung im März bereits verkündet, dass das eingenommene Geld in den Ausbau des Kerngeschäfts fließen soll. Der Dax-Konzern verkaufte im Frühjahr FMC-Aktien und begab eine 2028 fällige Umtauschanleihe - durch beide Schritte zusammengenommen sinkt der Anteil von zuvor knapp einem Drittel deutlich: Fresenius will dadurch künftig auf 25 Prozent plus eine Aktie kommen. Den Bruttoerlös aus den FMC-Transaktionen hatte Fresenius seinerzeit auf 1,1 Milliarden Euro beziffert.

So reagiert die Fresenius-Aktie

Ein starkes erstes Quartal und beibehaltene Jahresziele haben den positiven Lauf der Fresenius-Aktie am Mittwoch weiter vorangetrieben. Zur Mittagszeit ging es an der DAX-Spitze zeitweise bis auf 50,78 Euro nach oben und damit den höchsten Stand seit fast drei Jahren. Zuletzt legte das Papier via XETRA noch um 3,4 Prozent auf 50,08 Euro zu.

Wegen des laufenden Sparprogramms und guten Geschäften der Generika-Tochter Kabi steigerte der Krankenhaus- und Arzneimittelkonzern sein Ergebnis zum wiederholten Mal überraschend stark. Auch das spanische Klinikgeschäft trug zum Ergebniswachstum bei. Konzernchef Michael Sen, der Fresenius seit Oktober 2022 führt und bisher erfolgreich umgekrempelt hat, sprach von einer "hervorragenden Geschäftsentwicklung" und bestätigte den Ausblick für das Gesamtjahr.

Analyst Oliver Reinberg von Kepler Cheuvreux äußerte sich vor allem positiv zum Überschuss, der die Erwartungen "deutlich übertroffen" habe und dabei von geringeren Zinskosten gestützt worden sei. Alles in allem sprach er von einem "starken Jahresauftakt" des Dax-Konzerns.

JPMorgan-Analyst David Adlington hob insbesondere die starke ergebnisseitige Geschäftsentwicklung von Kabi und der Klinik- und MVZ-Sparte Helios hervor. Angesichts des insgesamt besser als prognostiziert ausgefallenen operativen Quartalsergebnisses erwartet er nun, dass die Konsensschätzung für das Gesamtjahr steigen dürfte.

Kabi, so James Vane-Tempest vom Analysehaus Jefferies, sei dabei vor allem von Margenverbesserungen angetrieben worden, während Helios davon profitiert habe, dass Ostern in diesem Jahr in das zweite Quartal gefallen sei. Ergänzend lobte er, dass der Schuldenabbau bei Fresenius weitergehe und durch starke Barmittelzuflüsse des Konzerns gestützt werde, was ihm zufolge ein Schlüsselelement für die Aktienkursdynamik ist.

BAD HOMBURG (dpa-AFX)

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12:26Fresenius SECo BuyJefferies & Company Inc.
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07.04.2025Fresenius SECo Market-PerformBernstein Research
26.02.2025Fresenius SECo NeutralGoldman Sachs Group Inc.
04.02.2025Fresenius SECo NeutralGoldman Sachs Group Inc.
08.11.2024Fresenius SECo NeutralGoldman Sachs Group Inc.
06.11.2024Fresenius SECo NeutralGoldman Sachs Group Inc.
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02.11.2021Fresenius SECo UnderperformJefferies & Company Inc.
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23.07.2021Fresenius SECo UnderperformJefferies & Company Inc.
17.03.2021Fresenius SECo UnderperformJefferies & Company Inc.
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