Bester DAX-Wert 2013

Continental: Mächtig auf Trab

08.01.14 09:30 Uhr

Der Automobilzulieferer Continental fährt trotz schwachen Europa-Geschäfts 2013 an die DAX-Spitze. Dabei kommt das Geschäft erst richtig ins Laufen.

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von Stephan Bauer, Euro am Sonntag

Spät gestartet, dann fulminant gesprintet: 2013 lief es letztlich wie am Schnürchen für Conti-Chef Elmar Degenhart und seinen Finanzmann Wolfgang Schäfer. Die Aktie des - neben Bosch - weltweit größten Autozulieferers war mit gut 80 Prozent Kursplus der beste Wert im DAX, und das nach einem sehr guten Vorjahr. Die Jahresziele - rund 34 Milliarden Euro Umsatz bei einer operativen Gewinnmarge von mindestens 10,5 Prozent - sollten die Niedersachsen schaffen. Das liefe dann auf ein Wachstum von etwa vier Prozent und mindestens 3,4 Milliarden Euro operativen Gewinn hinaus.

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Respektable Resultate - vor allem angesichts des verpatzten Jahresstarts. Denn zunächst hatte es schwer nach ­einem Zündaussetzer ausgesehen: Im Frühjahr 2013 lähmten ein langer Winter und die Nachwirkungen der Eurokrise den Absatz der Fahrzeugbranche insbesondere in den südeuropäischen Märkten. Noch zum Halbjahr hatte Conti deshalb für die Reifensparte, die den Großteil des Konzerngewinns liefert, Umsatzeinbußen gegenüber dem Vorjahr von rund vier Prozent gemeldet - und die weiteren Geschäftsaussichten sehr zurückhaltend eingeschätzt. Schließlich ist Europa mit etwas mehr als der Hälfte des Umsatzes der wichtigste Absatzmarkt des Konzerns.

Inzwischen blicken die Hannoveraner zuversichtlicher in die Zukunft. In Europa spüre man eine Stabilisierung des ­Geschäftsverlaufs, sagte Degenhart. Und Finanzchef Schäfer wies darauf hin, dass das Wachstum der Absatzmärkte in den USA und China groß genug sei, um den Einfluss des stärkeren Euro auszugleichen.

Nach langer Flaute ist im dritten Quartal das wichtige Ersatzgeschäft für Autoreifen angesprungen. Mit den Endkunden macht Conti fast drei Viertel des Reifenumsatzes, der wiederum für knapp 30 Prozent des Konzerngeschäfts steht. Dank starker Marken - neben Continental auch Uniroyal, Semperit oder Matador - liegen die Gewinnmargen hier branchenweit an der Spitze. Die Niedersachsen fahren im relativ kleinen Segment rund 60 Prozent ihres operativen Gewinns ein.

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Reifenchef Nikolai Setzer sieht für das laufende Jahr gute Vorzeichen: "Wir gehgen davon aus, das wir tendenziell wieder ein normales Reifenjahr haben, vielleicht etwas gedämpft." Konkret soll das etwa zwei bis drei Prozent Wachstum in der Sparte entsprechen.

Richtig gut läuft es im Bereich Fahr­assistenzsysteme. Conti beliefert etwa die Luxusklasse von Daimler. Für die hochgerüstete neue S-Klasse bauen die Niedersachsen ein System, das Straßen­unebenheiten via Kamera erkennt und das Fahrwerk der Luxuslimousine in Sekundenbruchteilen darauf einstellt. Frank Jourdan, Chef der Sparte Chassis & Safety, zog zuletzt die Langfrist­prognose für das Geschäft mit den ­zumeist elektronischen Helfern nach oben. Ursprünglich wollte Conti hier 2020 eine Milliarde Euro Umsatz erwirtschaften, jetzt soll diese Marke bereits in zwei Jahren erreicht werden. Auch in der Vernetzung und der Elektromobilität sieht Conti Wachstumsmärkte.

Bilanz in der Spur
Operativ kommen die Niedersachsen gut voran. Zudem sind die einst äußerst fragilen Konzernfinanzen wieder deutlich solider. Den Schuldenberg von ehemals über zehn Milliarden Euro - angehäuft vor allem bei der Übernahme der Sparte VDO von Siemens 2007 - hat das Management um Degenhart, der im Sommer 2009 antrat, auf etwa fünf Milliarden Euro abgebaut. Das honorieren Ratingagenturen, die Conti mit Investment Grade, also als soliden Schuldner, einstufen, was die Zinskosten reduziert.

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Die Bewertungskennzahlen sind mit der Rally zwar ebenfalls deutlich gestiegen, gleichwohl ist das Papier mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von rund 13 für das laufende Jahr bei einem geschätzten Gewinnwachstum von 15 Prozent nicht überteuert. Und rund zwei Prozent Dividendenrendite können sich durchaus sehen lassen.

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