Dividende steigt

voestalpine verdient trotz schwachem Stahlgeschäft etwas mehr

04.06.14 14:03 Uhr

Der österreichische Stahlkonzern voestalpine wird nach einem zuletzt enttäuschenden Geschäftsverlauf wieder optimistischer.

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Das operative Ergebnis (Ebitda) und das Betriebsergebnis (Ebit) sollen im Geschäftsjahr 2014/15 (Ende 31. März) zumindest leicht steigen, wie Vorstandschef Wolfgang Eder bei der Bilanz-Pressekonferenz am Mittwoch in Wien sagte. Vor allem für die USA ist Eder zuversichtlich, in China erwartet er ein stabiles Wachstum von rund 7 Prozent. In Europa stellt der Manager eine Belebung fest. Wachstumsimpulse sieht Eder aus fast allen für sein Unternehmen wichtigen Branchen, selbst aus dem lange schwachen Baubereich.

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Enttäuschend verlief das vergangene Geschäftsjahr. So ging der Umsatz um 2,6 Prozent auf 11,2 Milliarden Euro zurück. Das Ebit sackte um 6 Prozent auf 792 Millionen Euro ab. Dass unter dem Strich dennoch ein leichter Zuwachs von 0,7 Prozent auf 448,1 Millionen Euro stand, verdankt voestalpine den niedrigeren Zinszahlungen. Die Dividende soll nun um 5 Cent auf 95 Cent je Aktie steigen.

"2013/14 war entgegen den anfänglichen Erwartungen sehr herausfordernd", sagte Eder. Vor allem das klassische Geschäft der Stahlerzeugung lief enttäuschend. Die Kernsparte des größten österreichischen Industrieunternehmens litt unter dem hohen Preisdruck in der Branche und verdiente operativ mit 160 Millionen Euro gut ein Viertel weniger als im vorigen Geschäftsjahr.

Viele andere Konkurrenten wie Salzgitter und ArcelorMittal schrieben sogar rote Zahlen in ihrem europäischen Stahlgeschäft. Erneut profitierte voestalpine davon, sich vom klassischen Stahlhersteller auch zum Stahlverarbeiter entwickelt zu haben und sich auf technologisch anspruchsvolle Bereiche zu konzentrieren. Diese neuen Geschäfte konnten einen Großteil der Einbrüche im Kerngeschäft ausgleichen.

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Eder hat seinem Konzern ein ambitionierte Wachstumsprogramm verordnet. Künftig will er pro Jahr rund eine Milliarde Euro investieren. Schwerpunkte dabei sind Nordamerika und Asien. In diesen Regionen baut voestalpine derzeit fünf neue Werke. Ziel ist es, den Umsatz bis 2020 auf 20 Milliarden Euro zu steigern.

Derweil rechnet der Konzern derzeit mit keinen neuen Belastungen aus den Kartellfällen in Deutschland. Zwar werde der spektakuläre Fall von verbotenen Preisabsprachen bei Bahnschienen erst in 18 bis 24 Monaten endgültig abgeschlossen sein, erklärte Bereichsvorstand Franz Kainersdorfer. voestalpine müsse sich noch mit rund 50 Nahverkehrsbetrieben auf Schadensersatz einigen. Dabei gehe es aber nicht mehr um große Einzelbeträge. Rund 80 Prozent der erwarteten Strafen und Schadensersatzzahlungen wegen des Kartellfalls habe voestalpine bereits geleistet.

Derweil hat der Konzern nach eigenen Angaben keine neuen Erkenntnisse zum Ermittlungsverfahren des Bundeskartellamts wegen angeblicher Preisabsprachen auch bei Autoblechen. "Es gibt nichts Neues", sagte Vorstandschef Eder. Ende Februar 2013 hatte das Kartellamt wegen eines Anfangsverdachts Niederlassungen von voestalpine, ThyssenKrupp und ArcelorMittal durchsucht. voestalpine sieht bislang keinen Grund für die Bildung von Rückstellungen./enl/jha/fbr

LINZ (dpa-AFX)

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