Thyssen-Krupp erhält sechs finale Gebote für Amerika-Werke
Thyssen-Krupp hat offenbar sechs verbindliche Angebote für die zwei zum Verkauf stehenden Werke in Übersee erhalten.
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Dabei zeichnet sich jedoch ab, dass der Stahl- und Industriegigant weniger als die erhofften 3,9 Milliarden Euro bekommt, mit denen die beiden Werke in Brasilien und dem US-Bundesstaat Alabama noch in den Büchern stehen.
Gute Chancen werden einem Bieter-Tandem eingeräumt, das aus den zwei weltgrößten Stahlproduzenten ArcelorMittal und Nippon-Sumitomo Corp besteht. Auch das brasilianische Unternehmen Cia Siderugica Nacional, kurz CSN, liege gut im Rennen, sagten mit der Angelegenheit vertraute Personen. In der ersten Gebotsrunde gab CSN eine Offerte über 3,8 Milliarden US-Dollar für beide Werke ab, während ArcelorMittal und Nippon-Sumitomo ein gemeinsames Gebot über 1,6 Milliarden Dollar für die Fabrik in Alabama abgegeben haben.
Weiter im Rennen sind auch der argentinische Konzern Ternium, der sich nur für das brasilianische Werk interessiert, sowie Nucor Corp., U.S. Steel Corp. und JFE Steel Corp. Letzgenannte schielen auf die Produktionsstätte in Alabama.
ThyssenKrupp teilte dem Wall Street Journal Deutschland mit, dass "alle Teilnehmer der Due Diligence (...) nach wie vor nachhaltiges Interesse an einem Erwerb" zeigen. Due Diligence bezeichnet die Prüfung der Bücher. Mitte Dezember hatte der Konzern mitgeteilt, dass mehr als eine Handvoll Bieter die Bücher von Steel Americas prüfen. Diese Phase sei jetzt weitgehend abgeschlossen, hieß es in der Stellungnahme des Stahlkonzerns.
Die beiden Fabriken gelten als die weltweit modernsten Industrieanlagen der Branche. Nach seinen ursprünglichen Plänen hatte Thyssen-Krupp das US-Werk mit Stahlbrammen aus der brasilianischen Produktionsstätte speisen wollen. Abnehmer sollte unter anderem die Autoindustrie in den USA sein.
Die Finanzkrise und ihre Folgen warfen die Pläne von ThyssenKrupp um: Während der Wirtschaftsboom in Brasilien die Löhne dort steigen ließ und zu einer Aufwertung der brasilianischen Währung führte, gingen die Nachfrage und damit die Stahlpreise in den USA angesichts der lahmenden Wirtschaft zurück. Technische Schwierigkeiten vor allem beim Aufbau des brasilianischen Werks verursachten weitere Kostensteigerungen. Der Aufbau der modernen Fabriken kostete Thyssen-Krupp insgesamt rund zwölf Milliarden Euro.
Joachim Schroder, Analyst bei der Research & Consulting GmbH, schätzt den Marktwert der beiden Fabriken auf insgesamt 3,5 Milliarden US-Dollar, rund 2,7 Milliarden Euro. Die Manager der brasilianischen CSN warteten nun ab, "wie weit sie den Preis drücken können", sagt er.
Thyssen-Krupp steckt zur Zeit in einer schwierigen Phase. Die beiden Stahlwerke stehen immer noch mit einem Wert von 3,9 Milliarden Euro in den Büchern. Nach neuen Abschreibungen von 3,6 Milliarden Euro auf die Werke in Amerika hat ThyssenKrupp im vergangenen Geschäftsjahr einen Verlust von fünf Milliarden Euro erlitten. Mit Blick auf die Verschuldung von ThyssenKrupp und das Kreditrating des Konzerns hatte die Ratingagentur Standard & Poor's den Verkauf der amerikanischen Stahlsparte im Dezember als ausschlaggebend bezeichnet.
Das wirtschaftliche Umfeld wird nicht einfacher. Die Preise für die Stahlbrammen, die Thyssen im Werk in Alabama herstellt, fielen laut Platts seit Beginn des Jahres um 5,6 Prozent auf 604 Dollar je metrische Tonne. Inklusive den Verschiffungskosten schlugen nach Alabama importierte Brammen von Brasilien mit 500 Dollar je Tonne zu Buche. Das Zuschneiden, Erhitzen und Trennen der Brammen koste 150 Dollar je Tonne, sagt Charles Bradford, Leiter von Bradford Research in New York. Das heißt, dass jede Tonne Stahl, die aus dem Werk in Alabama rollt, einen Verlust produziert.
Dow Jones Newswires
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