Erneut mehr Fahrzeuge beim Tüv durchgefallen

20.11.25 06:16 Uhr

BERLIN (dpa-AFX) - Mehr als jedes fünfte Auto ist zuletzt wegen erheblicher oder sogar gefährlicher Mängel bei der Hauptuntersuchung durchgefallen. Die Quote der Fahrzeuge, die erneut vorgeführt werden mussten, lag mit 21,5 Prozent so hoch wie zuletzt im Jahr 2020, wie der Tüv-Verband mitteilte. Bei erheblichen Mängeln muss der Schaden innerhalb von vier Wochen repariert werden, bei gefährlichen unverzüglich. Dann ist nur noch die Fahrt in die Werkstatt erlaubt. Die Zahlen beziehen sich auf den Untersuchungszeitraum zwischen Juli 2024 und Juni 2025.

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Mit 66,1 Prozent waren dem Tüv zufolge in diesem Zeitraum rund zwei Drittel der untersuchten Fahrzeuge mängelfrei. Seit 2022 ist diese Quote immer weiter zurückgegangen. Damals waren noch knapp 73 Prozent der Pkw ohne Mängel. "Der Trend bei der technischen Fahrzeugsicherheit ist eindeutig negativ", teilte Verbands-Geschäftsführer Joachim Bühler mit.

Fahrzeuge werden immer älter

Ein zentraler Grund könnte dabei das zunehmende Alter der Fahrzeuge sein. Das Durchschnittsalter des Pkw-Bestands in Deutschland hat sich seit dem Jahr 2000 nach Daten des Kraftfahrt-Bundesamts zufolge von damals 6,9 Jahre auf zuletzt 10,6 Jahre immer weiter erhöht. Mehr als jedes vierte Auto in Deutschland ist älter als 15 Jahre. Knapp 52 Prozent aller Pkw sind demnach jünger als zehn Jahre. "In der Gesamtschau macht die Alterung des Fahrzeugbestands technische Fortschritte bei der Sicherheit zunichte", betonte Bühler.

Immer häufiger landen auch E-Autos bei der Hauptuntersuchung. 18 Modelle sind in diesem Jahr in der Tüv-Statistik vertreten. Je nach Fahrzeugtyp schnitten sie demnach dem Verband zufolge sehr unterschiedlich ab. Auffällig seien jedoch bestimmte antriebstypische Mängel, etwa, dass die Achsaufhängungen unter dem hohen Gewicht der Batterie litten. Auch würden die Bremsen aufgrund eines Mechanismus zur Rückgewinnung von Energie seltener genutzt. Das könne zu Mängeln an den Bremsscheiben führen und es bestehe die Gefahr, dass die Bremswirkung nachlasse, hieß es.

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Für die Statistik hat der Tüv-Verband die Ergebnisse von rund 9,5 Millionen Hauptuntersuchungen im Untersuchungszeitraum ausgewertet./maa/DP/stk