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von W. Ehrensberger, Euro am Sonntag
Die Deutsche Bank hat im Geschäftsjahr 2020 erstmals seit sechs Jahren wieder einen Gewinn erzielt. Unter dem Strich verzeichnete Deutschlands größtes Geldhaus ein Plus von 113 Millionen (Vorjahresminus: 5,7 Milliarden) Euro. Laut Konzernchef Christian Sewing soll der positive Trend auch im schwierigen Umfeld 2021 anhalten. Die Aktie reagierte am Donnerstag zunächst positiv, drehte dann aber ins Minus. Das Geldhaus macht zwar beim Konzernumbau deutliche Fortschritte und verdient vor allem mit dem Investmentbanking, steht aber im Privat- und Firmenkundengeschäft weiter unter Druck. Als Schwachpunkt gilt auch die weiterhin große Dominanz des Investmentbankings.
Eine ganze Reihe von Firmen vermeldet am gestrigen Donnerstag Zahlen, darunter auch Infineon. Der Chipkonzern hat sowohl die Umsatz- wie die Gewinnprognosen für das laufende Geschäftsjahr 2020/21 (30.9.) angehoben. Demnach soll der Umsatz um gut ein Viertel auf 10,8 (bisherige Erwartung: 10,5) Milliarden Euro steigen, die operative Umsatzrendite auf 17,5 (Vorjahr 13,7) Prozent. Bisher lag die Erwartung bei 16,5 Prozent. Neben der wirtschaftlichen Erholung komme dem Konzern vor allem der Digitalisierungsschub in allen Lebensbereichen zugute, sagte Konzernchef Reinhard Ploss. Demnach soll sich die Nachfrage im Jahresverlauf noch beschleunigen, getrieben vor allem durch Autohersteller und Maschinenbauer.
Unterdessen hat Bayer nach monatelangem Ringen bei einem wichtigen Teil seines milliardenschweren Glyphosat-Vergleichspakets in den USA eine Einigung erzielt. Dazu habe es eine formelle Einigung mit den Klägeranwälten gegeben. Die Aktie setzte sich daraufhin mit einem Plus von fünf Prozent an die DAX-Spitze. Teil der Vereinbarung ist eine Zusage von bis zu zwei Milliarden Dollar von Bayer, für die das Unternehmen bereits im vergangenen Jahr Rückstellungen gebildet hat.
Ein glänzendes Börsendebüt hat schließlich der Berliner Online-Gebrauchtwagenhändler Auto1 hingelegt. Die Aktien starteten am Donnerstag mit 55 Euro in den Handel an der Frankfurter Börse, ein Plus von 45 Prozent zum Zuteilungspreis. In der ersten Handelsstunde kletterte das Papier bis auf 56,76 Euro. Damit wird der Betreiber von "wirkaufendeinauto.de" mit knapp zwölf Milliarden Euro bewertet. Der Angebotspreis lag zuvor bei 38 Euro. Auto1 ist das erste Unternehmen, dass in diesem Jahr auf das Frankfurter Börsenparkett geht. Dem 2012 gegründeten Start-up dürften allerdings noch einige Großkaräter folgen. Für März wird mit dem Börsengang von Vodafones Funkmastentochter Vantage gerechnet, die bis zu 18 Milliarden Euro wert sein könnte.
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