Frankfurt intern: SLM Solutions - manchmal ist weniger mehr

Eigentlich war die Übernahme von SLM Solutions längst ausgemachte Sache. Schließlich sitzt bei dem Hersteller von 3-D-Metalldruckern Uwe Bögershausen im Vorstand.
von Lars Winter, Euro am Sonntag
Dem Finanzchef fliegen Übernahmen zu wie Motten dem Licht. Bögershausen war zuvor bei Derby Cycle und Aleo Solar in gleicher Position tätig. Beide Firmen wurden jeweils kurz nach dem Börsengang geschluckt. Und auch SLM erhielt vor einigen Wochen eine Kaufofferte. General Electric (GE) wollte sich das TecDAX-Unternehmen einverleiben und bot Anlegern 38 Euro je Aktie, insgesamt also rund 683 Millionen Euro in bar.
Kein Pappenstiel, wenn man bedenkt, dass SLM im Vorjahr gerade einmal 66 Millionen Euro umsetzte und nur einen kleinen Gewinn machte. Großaktionär Paul Singer, der mit seinem Hedgefonds Elliott knapp 20 Prozent an SLM hält, war das Angebot dennoch zu niedrig. Der US-Milliardär, der zuvor schon bei anderen Übernahmen, etwa bei Celesio, DMG Mori oder Demag Cranes, erfolgreich dazwischenfunkte, lehnte die Offerte ab und spekulierte auf einen Preisnachschlag.
Daraus wird wohl nichts. GE wollte nicht mehr bieten, blies die Transaktion ab und schnappte sich kurzerhand für 600 Millionen Dollar den fränkischen SLM-Konkurrenten Concept Laser. Nicht nur Singer schaut jetzt in die Röhre, auch etliche Anleger, die auf eine Nachbesserung gesetzt hatten, müssen nun hohe Kurseinbußen verkraften. Rein fundamental betrachtet ist der Titel selbst bei 30 Euro noch sportlich bewertet. Zumal die angepeilten Jahresziele für Umsatz und Gewinn zwar weiterhin erreichbar sind, SLM dafür aber noch von dem einen oder anderen Auftrag im laufenden Schlussquartal abhängig ist.
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Bildquellen: SLM Solutions, Deutsche Börse