Wirecard: Gute Geschäfte mit Online-Zahlungen

Das Geschäft des Online-Bezahlspezialisten brummt. Die Kursverluste durch den Angriff der Leerverkäufer 2016 sind ausgebügelt. Mit größerer Transparenz will Chef Markus Braun neuen Angriffen vorbeugen
von Klaus Schachinger, Euro am Sonntag
Vergessen werden Aktionäre von Wirecard den Schock im Februar 2016 so schnell nicht. Damals war der Aktienkurs des Münchner Online-Zahlungsabwicklers durch Leerverkäufe von Aktien sowie Betrugs- und Geldwäschevorwürfe eingebrochen. Zatarra Research nannte sich der Angreifer, aktuell ermittelt die Staatsanwaltschaft München wegen dubioser Handelsaktivitäten in dem Fall - und ausdrücklich nicht gegen Wirecard. Das Unternehmen will vorerst nicht zivilrechtlich gegen die Angreifer vorgehen.
Dafür müsste ein Schaden geltend gemacht werden, sagte Chef Markus Braun auf der Bilanzkonferenz in Aschheim bei München. Durch die Attacke habe man jedoch keinen einzigen Kunden verloren. Zudem notiere die Aktie inzwischen deutlich über dem Kursniveau vor dem Angriff.
Gebannt ist die Gefahr künftiger Angriffe damit allerdings nicht. Nach Daten des US-Börsendiensts Bloomberg ist aktuell rund ein Zehntel der Wirecard-Papiere an Leerverkäufer verliehen, also Investoren, die auf fallende Kurse setzen. Chef Braun sieht jedoch nichts Besonderes in der relativ hohen Leerverkäuferquote. "Wir werden die Transparenz unserer Bilanzierung weiter verbessern, Anregungen erhalten wir aus Gesprächen mit Investoren", sagt Braun.
So wird gefordert, die Nettoliquidität exakter darzustellen. Nach Ansicht von Analysten vom Bankhaus Lampe sollte der Wert um Finanzierungsvereinbarungen von Vertriebspartnern und Wirecards Forderungen gegenüber Finanzinstituten bereinigt werden.
Im Tagesgeschäft bleiben die Münchner auf Wachstumskurs. Das TecDAX-Unternehmen, das in den vergangenen Jahren weltweit mehrere Firmen übernommen hat, verfügt über eine IT-Plattform zur Abwicklung des Zahlungsverkehrs bei Onlinehändlern. Zum Ende des Geschäftsjahres hatten die Münchner weltweit 28.000 mittelgroße und große Händler und Firmen sowie 150.000 Kleinstunternehmen als Kunden. Mit eigenen Banklizenzen gibt Wirecard in Kooperation mit Kreditkartenfirmen darüber hinaus verschiedene Zahlkarten aus und entwickelt Bezahl-Apps für mobile Geräte.
Beim Umsatz erreichten die Bayern 2016 mit einem Plus von 33 Prozent die Schwelle von einer Milliarde Euro. Um Sondereinflüsse bereinigt, legte der Nettogewinn mit 1,43 Euro pro Aktie um 23 Prozent zu. Durch die Fusion von Visa Europe mit der US-Tochter des Kreditkartenriesen buchte Wirecard durch den Verkauf der Anteile 100 Millionen Euro Sonderertrag.
Trotz Digitalisierung und Boom im Onlinehandel werden weltweit noch 85 Prozent der Bezahlvorgänge bar abgewickelt. Die Aussichten für den Zahlungsabwickler bleiben also gut. Die Bayern peilen für 2020 mindestens 2,5 Milliarden Euro Umsatz an. Bei der angestrebten Rendite von 30 bis 35 Prozent wären das mindestens 750 Millionen operativer Gewinn. 2016 erzielte Wirecard ein Ebitda von gut 307 Millionen Euro. Das entsprach knapp 30 Prozent Marge.
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Bildquellen: Wirecard AG, mtkang / Shutterstock.com
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| 08.06.2020 | Wirecard Neutral | Oddo BHF | |
| 08.06.2020 | Wirecard Neutral | UBS AG | |
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