Friedensbemühungen

Ukraine-Krieg: NATO-Militärchefs beraten über weiteres Vorgehen - Putin und Erdogan telefonieren

20.08.25 14:41 Uhr

NATO-Strategietreffen: Militärchefs diskutieren Unterstützung für die Ukraine - Putin und Erdogan telefonieren | finanzen.net

Die Militärchefs aus Deutschland und den anderen Nato-Staaten beraten noch am Mittwoch über die laufenden Friedensbemühungen für die Ukraine.

Erwartet wurde, dass es dabei auch um Wege zu militärischen Sicherheitsgarantien als Teil einer Friedenslösung geht. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums sagte in Berlin, dass der Generalinspekteur der Bundeswehr oder seine Vertreterin daran teilnehmen werden. Er nannte aber keine weiteren Details.

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Zur Frage, ob die Bundeswehr fähig sei, einen militärischen Beitrag zu Sicherheitsgarantien zu leisten, verwies er auf politische Gespräche und Abstimmungen. "Und wenn dann in diesem laufenden Prozess die Bundeswehr einen Auftrag erhält, zur Absicherung in welcher Form auch immer beizutragen, dann wird sie auch sehr schnell in der Lage sein, der Politik Handlungsoptionen anzubieten", sagte der Sprecher weiter.

Der stellvertretende Regierungssprecher Steffen Meyer sagte, dass Sicherheitsgarantien "sehr komplex und umfassend sein müssen und sein können". Da gehe es sicherlich um Fragen der Luftverteidigung. Meyer sagte weiter: "Da geht es aber insbesondere auch um Fragen, wie wir dauerhaft die ukrainische Armee in die Lage versetzen, sich verteidigen zu können. Auch das kann Teil von Sicherheitsgarantien sein."

Putin und Erdogan telefonieren zu Ukraine-Krieg

Russlands Staatschef Wladimir Putin und der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan haben wegen der Entwicklungen im Ukraine-Krieg telefoniert. Wie der Kreml in Moskau und das Präsidialamt in Ankara mitteilten, informierte Putin seinen türkischen Kollegen über das Gipfeltreffen mit US-Präsident Donald Trump in Alaska vergangene Woche.

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Die russische Seite habe der Türkei für ihre Unterstützung bei den Gesprächen zwischen Russland und der Ukraine in Istanbul gedankt, hieß es weiter. Auch Fragen der wirtschaftlichen Zusammenarbeit seien besprochen worden.

Trump versucht, den Krieg in der Ukraine zu beenden. Dafür will er nach seiner Begegnung mit Putin auch ein Treffen des Kremlchefs mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj herbeiführen. Danach steht ein möglicher Dreiergipfel mit Trump, Putin und Selenskyj im Raum.

Istanbul als Treffpunkt für Russland und Ukraine?

Die Ukraine und Russland haben seit Mai dreimal in Istanbul verhandelt, allerdings bis auf mehrere Gefangenenaustausche ohne Ergebnis. Es waren die ersten direkten Gespräche der Kriegsparteien seit 2022. Die Türkei käme damit auch für weitere Begegnungen infrage.

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Putin hatte am Dienstag bereits mit dem saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman telefoniert. Russland, die USA und die Ukraine haben auch Saudi-Arabien in den vergangenen Monaten als Treffpunkt genutzt.

Wadephul: Moskau und Kiew entscheiden Ort für Ukraine-Gipfel

Außenminister Johann Wadephul hat sich zurückhaltend zu Berichten über die ungarische Hauptstadt Budapest als möglichem Ort für ein Treffen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit Kremlchef Wladimir Putin und US-Präsident Donald Trump geäußert. "Die Gespräche, auch was das Verfahren angeht - das gestalten Russland und die Ukraine und nicht der deutsche Außenminister aus Jakarta", sagte der CDU-Politiker in der indonesischen Hauptstadt vor Journalisten auf eine entsprechende Frage. Zugleich rief er Putin erneut auf, einem Treffen mit Selenskyj zuzustimmen.

Nach der Ankündigung neuer Ukraine-Gespräche hatten sich Hinweise auf ein Treffen der Präsidenten der Ukraine und Russlands mit Trump in Budapest verdichtet. Der für die Sicherheit des US-Präsidenten zuständige Secret Service treffe bereits Vorkehrungen dafür, berichtete die Website "Politico". Die ungarische Hauptstadt sei bei einem Gespräch Trumps mit Ministerpräsident Viktor Orban vorgeschlagen worden, schrieb der Finanzdienst Bloomberg.

Das Dreiertreffen mit Trump ist nach bisherigen Angaben im Anschluss an eine Begegnung von Selenskyj mit Putin geplant.

Wadephul: Putin soll Gesprächen mit Selenskyj zustimmen

Wadephul wollte sich zudem nicht zu einer möglichen Beteiligung deutscher Soldaten an Sicherheitsgarantien für die Ukraine äußern und betonte: "Wir müssen jetzt wirklich erst mal wissen, ob es zu diesem Treffen kommt zwischen Putin und Selenskyj." Trump hatte zuvor gesagt, er gehe davon aus, dass Deutschland, Frankreich und Großbritannien bereit seien, zur Absicherung eines möglichen Friedens Soldaten in die Ukraine zu schicken.

Er habe am heutigen Tag mit seinem ukrainischen Kollegen Andrij Sybiha telefoniert, sagte der deutsche Minister. Bis zum jetzigen Zeitpunkt habe niemand eine Bestätigung, dass "Putin bereit ist, wirklich ernsthaft diese Gespräche zu führen, die der amerikanische Präsident jetzt initiiert hat".

BERLIN/MOSKAU/JAKARTA (dpa-AFX)

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