Gelungener Start

Figma-Aktie nach fulminantem Börsendebüt - War der Ausgabepreis zu niedrig?

05.08.25 22:06 Uhr

NYSE-Aktie Figma mit dreistelligem Kursplus: Ausgabepreis zu günstig? | finanzen.net

Der Webdesign-Spezialist Figma konnte am letzten Donnerstag an der NYSE einen spektakulären Börsenstart hinlegen. Warum der Ausgabepreis so niedrig gewesen sein könnte.

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Aktien

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• Figma mit spektakulärem Börsendebüt
• Erstkurs weit über Ausgabepreis
• Erstkurs zu niedrig festgesetzt gewesen?

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Der Webdesign-Spezialist Figma hat am vergangenen Donnerstag sein Börsendebüt an der NYSE gefeiert. Dieses fiel mehr als erfolgreich aus: So lag der Ausgabepreis bei 33 US-Dollar. Schon der Erstkurs lag mit 85 US-Dollar fast 160 Prozent darüber. Bei 142,92 US-Dollar hat der Anteilsschein ein Rekordhoch aufgestellt, was sogar ein Plus von 333 Prozent gegenüber dem Ausgabepreis entspricht.

Im Montagshandel erfolgte dann jedoch ein deutlicher Rückgang. Die Figma-Aktie beendete diesen mit einem satten Abschlag von 27,31 Prozent bei 88,68 US-Dollar.

Ungewöhnlicher Kurssprung

Doch schon der satte Kurssprung des Figma-Papiers im Zuge des Börsengang war ungewöhnlich. So versuchen die Banken, die für die Organisation des IPOs zuständig sind, meist einen Ausgabepreis festzusetzen, der für die verkaufenden Altaktionäre lohnenswert ist, aber auch Raum für Kursgewinne lässt. Die große Diskrepanz zwischen Ausgabepreis und Erstkurs wirft nun die Frage auf, warum die Aktie trotz hoher Nachfrage so günstig angeboten wurde.

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Wie Bloomberg vorrechnet, hätte der Kursanstieg der Figma-Aktie um 250 Prozent gleich am ersten Handelstag dazu geführt, dass das Unternehmen und die verkaufenden Aktionäre den Anlegern, die Aktien erwerben konnten, effektiv einen Wert von mehr als 3,5 Milliarden US-Dollar überlassen haben.

Höherer Ausgabepreis offenbar Thema gewesen

Wie das Nachrichtenportal mit Verweis auf eine mit der Sache vertraute Person schreibt, hätten Figma selbst sowie die Banken mit einem höheren Ausgabepreis geliebäugelt. Am Ende habe Figma-Mitgründer und CEO Dylan Field noch andere langfristige institutionelle Aktionäre an Bord holen wollen. Es sei dann nach Fields Zustimmung jedoch bei 33 US-Dollar Ausgabepreis geblieben. Wie Bloomberg vermutet, sei ein höherer IPO-Preis daher offenbar möglich gewesen, einige institutionelle Anleger wären dann aber möglicherweise nicht bereit gewesen, die Aktien zu kaufen.

Solche institutionellen Investoren sind jedoch attraktive Geldgeber bei einem erstmaligen Aktienverkauf, da sie normalerweise für Kursstabilität sorgen. Sie stützen sich bei ihren Investmententscheidungen auf Fundamentaldaten des Unternehmens und orientieren sich bei ihrer Kurserwartung auch an der Bewertung vergleichbarer Softwareunternehmen.

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Die große Diskrepanz stieß nicht bei allen Anlageexperten auf Verständnis. Wie Risikokapitalgeber Bill Gurley, General Partner bei Benchmark, über den Kurznachrichtendienst X schrieb, verdeutliche der massive Kursanstieg der Figma-Aktie im Rahmen des Börsengangs die "grobe Ineffizienz des modernen IPO-Prozesses". Gurley spricht sich laut Bloomberg schon lange für Direktplatzierungen im Gegensatz zu IPOs aus.

Institutionelle Anleger angelockt

Wie das Nachrichtenportal vermutet, hätte der Fokus Figmas im Rahmen des IPOs offenbar darauf gelegen, eher institutionelle Anleger anzuziehen, als Kleinanleger. So standen nur sieben Prozent der ausstehenden Aktien zum Verkauf. Das Angebot war also im Vergleich zur Nachfrage sehr gering. Dies könnte eine Ursache dafür gewesen sein, dass viele Kleinanleger im Zuge des Börsengangs keine oder nur sehr wenige Figma-Aktien ergattern konnten. Wie Tigress Financial Partners-Experte Matt Sperling jedoch gegenüber Bloomberg verlautet, sei dies quasi ein Luxusproblem für Figma: "Die richtige treuhänderische Entscheidung war wohl das, was das Unternehmen getan hat. Nämlich den Preis so weit zu treiben, dass man hochwertige Eigentümer in seinem Register hat, in dem Wissen, dass es einen Kursanstieg geben wird, der letztendlich auch eine starke PR für das Unternehmen mit sich bringt, wie großartig der Börsengang war."

Ob sich der hohe Aktienpreis jedoch noch lange halten wird, bleibt abzuwarten. Am Dienstag ging es für die Figma-Aktie an der NYSE 10,67 Prozent runter auf 79,15 US-Dollar.

Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: iQoncept / Shutterstock.com, laviana / Shutterstock.com

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