Grenke: Gewinnwende deutet sich an
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Die Halbjahreszahlen von Grenke wirken auf den ersten Blick ernüchternd, deuten aber zumindest zart die lang erhoffte Trendwende beim Gewinn an. Der Aktie hat das bereits einen kräftigen Schub verliehen, die kommenden Zahlen sollten aber genau beobachtet werden.
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Auf den ersten Blick wirken die heute veröffentlichten Halbjahreszahlen der Grenke AG ernüchternd. Hatte der Spezialist für Small-Ticket-Leasing im ersten Halbjahr 2024 unter dem Strich noch von 45 Mio. Euro verdient, so brach der Konzerngewinn in der laufenden Periode um fast die Hälfte auf 26,2 Mio. Euro ein.
Zu schaffen macht den Badenern vor allem die deutlich gestiegene Zahl notleidender und ausgefallener Leasing-Forderungen. Ablesen lässt sich das an der Schadenquote, die in der Vorjahresperiode noch bei 1,1 Prozent des Vertragsvolumens lag und zur Jahresmitte 2025 auf 1,7 Prozent hochgeschnellt ist.
Genau an dieser Stelle macht der Vorstand aber eine erste Trendwende aus, denn zum Ende des ersten Quartals lag die Schadenquote noch bei 1,9 Prozent. Das hat zumindest unterjährig schon auf die Gewinnentwicklung durchgeschlagen. Zwar lag der Nettogewinn in Q2 mit 16 Mio. Euro noch um gut 36 Prozent unter dem Vorjahreswert, gegenüber dem ersten Quartal 2025 (10,2 Mio. Euro) konnte er aber kräftig zulegen.
Da zugleich die Vertragsakquise weiter brummt und das Leasing-Neugeschäft im ersten Halbjahr 2025 um gut 11 Prozent auf 1,62 Mrd. Euro gesteigert werden konnte, bleibt der Vorstand auch für das Gesamtjahr optimistisch und bekräftigte seine Prognose, die bei einem Neugeschäft von 3,2 bis 3,4 Mrd. Euro eine Gewinnsteigerung auf 71 bis 81 Mio. Euro vorsieht (Vorjahr: 65, 4 Mio. Euro)
Dafür wird sich Grenke allerdings ordentlich strecken müssen, denn selbst auf die Untergrenze bezogen wurden im ersten Halbjahr erst 37 Prozent des angepeilten Jahresgewinns eingespielt. Die Börse zumindest scheint an die Trendwende zu glauben und hat die heutigen Zahlen mit einem kräftigen Kursplus quittiert. Das ist insofern nachvollziehbar, als die Aktie mit einem KGV25 um die 13 einfach sehr moderat bewertet wird.
Angesichts der allgegenwärtigen Konjunkturrisiken sollten vorsichtigere Naturen allerdings abwarten, ob auch die Neunmonatszahlen eine Bestätigung der Ertragswende bringen.