IWF will Griechenland-Hilfen stoppen
Hochrangige Vertreter des Internationalen Währungsfonds (IWF) haben der Brüsseler EU-Spitze nach Medieninformationen mitgeteilt, dass der IWF nicht mehr bereit sei, weitere Gelder für die Griechenlandhilfe zur Verfügung zu stellen.
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Derzeit untersucht die Troika aus EU-Kommission, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF), nach Informationen des Nachrichtenmagazins Spiegel wie weit das Land seinen Reformverpflichtungen nach Informationen des Nachrichtenmagazins Spiegel nachkommt. Es stehe schon jetzt fest, schreibt der Spiegel in seiner Onlineausgabe, dass die Regierung in Athen den Schuldenstand des Landes nicht wie vereinbart bis zum Jahr 2020 auf rund 120 Prozent der Jahreswirtschaftsleistung drücken könne.
Erhalte das Land mehr Zeit, seine Ziele zu erfüllen, würde das nach Schätzungen der Troika zusätzliche Hilfen zwischen zehn und 50 Milliarden Euro erfordern. Viele Regierungen der Euro-Zone seien jedoch nicht mehr bereit, neue Griechenland-Lasten zu schultern. Um die Ansteckungsgefahr für andere Länder zu begrenzen, wollten die Regierungen den Start des neuen Rettungsschirms ESM abwarten. Dieser kann jedoch nicht vor dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts am 12. September in Kraft treten.
Um Griechenland über den Monat August zu helfen, könnte ein letztes Mal die EZB einspringen, heißt es in dem Spiegel-Bericht. Eigentlich müsste Athen am 20. August 3,8 Milliarden Euro an die Zentralbank zurückzahlen. Die Lösung könnte eine Art Kreislaufgeschäft sein, bei dem die Euro-Notenbanken selbst die Kreditablösung übernehmen. Der griechische Staat könnte neue kurzfristige Staatsanleihen herausgeben und sie an die griechischen Banken verkaufen. Diese wiederum reichten die Papiere bei der griechischen Notenbank ein - als Sicherheit für neue Nothilfen.
DJG/mif
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July 22, 2012 07:07 ET (11:07 GMT)
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