MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

19.12.25 07:32 Uhr

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

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+++++ TAGESTHEMA +++++

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Die Bank of Japan (BoJ) hat die Zinsen auf ein seit drei Jahrzehnten nicht gesehenes Niveau erhöht. Die Zentralbank hob am Freitag ihren Tagesgeldsatz von 0,50 auf 0,75 Prozent an. Die Straffung der Geldpolitik spiegelt das wachsende Vertrauen der Geldpolitiker in Japan wider, dass Lohnwachstum und Inflation synchron verlaufen. Mit der ersten Zinserhöhung seit Januar erreichen die Kreditkosten ihren höchsten Stand seit 1995. In der Erklärung der BoJ heißt es, es werde weitere Zinserhöhungen geben, wenn sich die Wirtschaft und die Preise entsprechend ihren Prognosen entwickelten. Die anhaltende Inflation und klarere Handelsaussichten ebneten den Weg für die BoJ, der entscheidende Auslöser für die Zinserhöhung war aber das Lohnwachstum. Die Entscheidungsträger fanden die benötigte Rechtfertigung in einem aktuellen Bericht der Zentralbank. Aus diesem geht hervor, dass viele Unternehmen planen, die Lohnerhöhungen im Jahr 2026 fortzusetzen. Bis vor kurzem hielten viele Ökonomen und Investoren die Hürde, die für eine Zinserhöhung der BoJ zu nehmen wäre, für hoch, da Premierministerin Sanae Takaichi als Befürworterin einer expansiveren Wirtschaftspolitik gilt. Die Schwäche des Yen hat jedoch das Risiko erhöht, dass die Inflation so stark steigen könnte, dass sowohl die Regierung als auch die BoJ unruhig werden. Die BoJ ist überdies zunehmend besorgt, dass die Verbraucherpreise, insbesondere für Lebensmittel, so stark steigen, dass sie die Verbrauchernachfrage dämpfen. Die Zentralbank möchte, dass die Inflation eher durch die Nachfrage als durch angebotsseitige Faktoren angetrieben wird. Laut den am Berichtstag veröffentlichten Regierungsdaten lag die Verbraucherpreisinflation im November weiter bei 3 Prozent. Eine zentrale Frage ist die Höhe des neutralen Zinssatzes in Japan, also das Niveau, das das Wachstum weder stimuliert noch hemmt, sowie der Endzins, bei dem die BoJ ihre Zinserhöhungen einstellen würde. Die BoJ hat erklärt, dass der neutrale Zinssatz wahrscheinlich zwischen 1,0 und 2,5 Prozent liegt.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

07:00 DE/Hornbach Holding AG & Co KGaA, Ergebnis 3Q

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

- DE

08:00 Erzeugerpreise November

PROGNOSE: +0,1% gg Vm/-2,1% gg Vj

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zuvor: +0,1% gg Vm/-1,8% gg Vj

08:00 GfK-Konsumklimaindikator Januar

PROGNOSE: -23,0

zuvor: -23,2

- GB

08:00 Einzelhandelsumsatz November

PROGNOSE: +0,4% gg Vm/+3,7% gg Vj

zuvor: -1,1% gg Vm/+0,2% gg Vj

- EU

16:00 Index Verbrauchervertrauen Eurozone (Vorabschätzung) Dezember

PROGNOSE: -14,0

zuvor: -14,2

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- US

16:00 Index Verbraucherstimmung Uni Michigan (2. Umfrage) Dezember

PROGNOSE: 53,5

1. Umfrage: 53,3

zuvor: 51,0

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++

Aktuell:

Index zuletzt +/- %

DAX Futures 24.311,00 +0,0%

E-Mini-Future S&P-500 6.771,40 -0,1%

E-Mini-Future Nasdaq-100 25.034,90 +0,1%

Nikkei-225 (Tokio) 49.617,46 +1,3%

Hang-Seng (Hongk.) 25.659,51 +0,6%

Shanghai-Comp. 3.889,12 +0,3%

Donnerstag:

DAX 24.199,50 +1,0%

DAX-Future 24.137,00 +0,7%

XDAX 24.136,47 -0,3%

MDAX 30.281,18 +1,4%

TecDAX 3.557,82 +0,9%

SDAX 16.775,15 +0,9%

Euro-Stoxx-50 5.741,71 +1,1%

Stoxx-50 4.860,31 +0,9%

Dow-Jones 47.951,85 +0,1%

S&P-500 6.774,76 +0,8%

Nasdaq Composite 23.006,36 +1,4%

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Europas Börsen dürften mit kleinen Abgaben in den Handel am Freitag starten. Nach der Vortagesrally dank erhöhter Wachstumsprognosen der EZB, vor allem aber infolge günstiger Preisdaten aus den USA, dürfte es an den Aktienmärkten zunächst mit den Kursen etwas nach unten gehen. Die US-Verbraucherpreise stiegen im November gegenüber dem Vorjahr um 2,7 Prozent und im Kern um 2,6 Prozent und blieben damit weit unter der Erwartung von 3,1 bzw 3,0 Prozent. Die Börsen feierten die Daten, und das obgleich Ökonomen warnen, dass die Daten wegen des US-Regierungs-Shutdown verzerrt worden seien. Derweil hat die BoJ erwartungsgemäß die Leitzinsen auf 0,75 von zuvor 0,50 Prozent erhöht. Der Ausblick wird als eher falkenhaft beschrieben. Die "hawkishe" Botschaft des Gremiums deute darauf hin, dass der Straffungszyklus noch weiterlaufen werde, so Capital Economics. Das Gremium habe darauf hingewiesen, dass die Unternehmensgewinne voraussichtlich insgesamt auf hohem Niveau bleiben werden, trotz zollbezogener Maßnahmen. Dies stelle eine Tonänderung gegenüber Oktober dar.

Rückblick: Der zuversichtlichere Wachstumsausblick der EZB und günstige US-Verbraucherpreise gaben den Aktienkursen Auftrieb. Automobilaktien wurden derweil weiter gemieden. Zwar ist das Verbrenner-Aus 2035 in der EU erst einmal vom Tisch, die neuen Regelungen treffen aber teilweise auf heftige Kritik. Die Automobilkonzerne warnen, dass aufgrund von nachhaltigen Produktionsvorgaben höhere Fahrzeugpreise möglich seien. VW verloren 0,2 Prozent, BMW 0,5 Prozent und Mercedes-Benz 0,7 Prozent. Kräftige Kursgewinne von 6,3 Prozent zeigten Whitbread-Aktien in London. Beim Betreiber der auch in Deutschland aktiven Hotelkette "Premier Inn" ist mit Corvex Management ein neuer aktiver Investor eingestiegen.

DAX/MDAX/SDAX/TECDAX

Fester - Im Fokus standen Rheinmetall (+1,5%) mit dem näher rückenden Verkauf des Autozuliefergeschäfts. "Diese Zweiteilung in Rüstung und Auto hat der Markt nie gemocht, das war wie ein Basket aus zwei Unternehmen", sagte ein Händler. Wegen der Krise der Auto-Industrie und mit Gewinnmargen auf einem 10-Jahrestief sei allerdings auch kein guter Verkaufspreis zu erwarten, hieß es im Handel. Siemens Energy (+3,5%) führten die Gewinner im DAX an. Die Aktie, die als KI-Ausstatter gehandelt wird, stand zuletzt wegen der Korrektur im KI-Sektor unter Druck. Die schwer in Schlagseite geratene Oracle-Aktie erholte sich kräftig an Wall Street und stützte den Sektor. Deutsche Bank kamen auf ein Plus von 3,2 Prozent. Bei der Parfümeriekette Douglas (-3,9%) kamen Jahresbericht und Ausblick schlecht an. Bewegungen wurden auch durch Umstufungen verursacht. So sprangen Rational um 5,2 Prozent nach vorn. Sie wurden von der UBS auf "Kaufen" hochgestuft.

XETRA-NACHBÖRSE

Im nachbörslichen Handel am Donnerstag haben die Kurse einen kleinen Teil ihrer Tagesgewinne wieder abgegeben. Kurz vor den Weihnachtsfeiertagen und dem Jahreswechsel dünnt die Nachrichtenlage mehr und mehr aus. Unternehmensnachrichten waren Mangelware. Unter den Nebenwerten brachen Synbiotic um weitere fast 20 Prozent ein, nachdem die Aktien des auf Medizinalcannabis und Industriehanf spezialisierten Unternehmens auf Xetra schon 14,4 Prozent verloren hatten. US-Präsident Trumü hat die Neuklassifizierung von Cannabis als weniger gefährliche Droge nun offiziell auf den Weg gebracht, doch soll dies lediglich die Nutzung für medizinische Zwecke erleichtern. Eine Legalisierung von Cannabis als Genussmittel auf Bundesebene in den USA ist nicht vorgesehen. Wie andere Branchenaktien auch hatten Synbiotic jüngst von Berichten über eine mögliche Lockerung der US-Cannabis-Vorgaben profitiert.

USA - AKTIEN

Fest - Günstige Inflationsdaten haben am Donnerstag eine viertägige Durststrecke an der Wall Street beendet. Der Preisauftrieb in den USA hatte sich im November überraschend abgeschwächt, was Inflationssorgen linderte und Zinssenkungshoffnungen neue Nahrung gab. Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sank in der vergangenen Woche etwas stärker als angenommen. Der ebenfalls stark beachtete Philadelphia-Fed-Index fiel im Dezember wider Erwarten tiefer in negatives Terrain. Technologiewerte erhielten zusätzlichen Rückenwind von Micron. Der Chip-Konzern hatte neben überraschend starken Zahlen auch einen ermutigenden Ausblick veröffentlicht, der die Furcht vor einer KI-Blase zerstreute. Die Aktie stieg um 10,2 Prozent und zog auch andere Branchenwerte wie Nvidia, AMD und Coreweave um bis zu 4,9 Prozent mit nach oben. Lululemon Athletica kletterten um 4,5 Prozent, nachdem das Wall Street Journal enthüllt hatte, dass der aktivistische Investor Elliott Investment Management eine Beteiligung von 1 Milliarde US-Dollar an dem Einzelhändler aufgebaut hat. Das Medienunternehmen von US-Präsident Donald Trump, Trump Media & Technology Group, geht mit dem Fusionsenergieunternehmen TAE Technologies zusammen. Die Trump-Aktie haussierte um 42 Prozent.

USA - ANLEIHEN

Die durch die Preisdaten entfachte Zinssenkungsfantasie drückte die Anleiherenditen. Die Rendite zehnjähriger Schuldtitel sank um 3 Basispunkte auf 4,12 Prozent.

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December 19, 2025 01:33 ET (06:33 GMT)