ProCredit Holding: Unterschätzter SDAX-Titel
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Die ProCredit Holding zählt zu den stillen Aufsteigern im SDAX. Mit klarer Wachstumsstrategie, solider Kapitalbasis und ehrgeizigen Zielen könnte die Frankfurter Bank vor einer Neubewertung durch den Markt stehen.
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Kaum ein Unternehmen aus dem SDAX erfährt derzeit so wenig öffentliche Aufmerksamkeit wie die im Mai in den Auswahlindex aufgenommene ProCredit Holding. Dabei hat die in Frankfurt ansässige Bank ein klares Wachstumskonzept und ehrgeizige Ziele, die durchaus zu einer Neubewertung der Aktie führen könnten.
Die ProCredit Holding hat sich im Kerngeschäft auf die Finanzierung kleiner und mittlerer Unternehmen in Ost- und Südosteuropa sowie Südamerika und Deutschland spezialisiert, denen sie in der Regel kleinteilige Kredite im Volumen von 50 Tsd. Euro bis zu einstelligen Millionenbeträgen sowie begleitende Bankdienstleistungen anbietet. Darüber hinaus engagieren sich die Frankfurter zunehmend auch als Direktbank im Einlagengeschäft mit Privatkunden.
So aufgestellt, konnte die Bank in den letzten Jahren ein bemerkenswertes Wachstum erzielen und von 2020 bis 2024 ihre operativen Erträge um über 75 Prozent auf 444,3 Mio. Euro steigern und dabei den Nettogewinn mehr als verdoppeln auf 104,3 Mio. Euro.
Dieser Wachstumskurs setzte sich grundsätzlich auch im ersten Halbjahr 2025 fort, in dem währungsbereinigt das Kreditvolumen um 7,2 Prozent und die Einlagen um 1,5 Prozent zulegen konnten. Dass die operativen Erträge dennoch leicht um 6,6 Prozent auf 213,1 Mio. Euro zurückgingen, lag ausschließlich an den zuletzt gesunkenen Leitzinsen. Und auch der Rückgang des Nettogewinns um 10,6 Prozent auf 47,0 Mio. Euro relativiert sich bei näherer Betrachtung, da die ProCredit Holding speziell im letzten Jahr erheblich in die digitale Infrastruktur und insbesondere den Personalbestand investiert hat, der um fast 20 Prozent aufgestockt worden ist.
Da diese Investitionen aber zunehmend Wirkung zeigen sollten und zudem auch der Zinssenkungszyklus der EZB vorerst beendet sein dürfte, geht der Vorstand für das zweite Halbjahr von einer deutlichen Wachstumsbeschleunigung aus. Daher bekräftigte er im Wesentlichen die Jahresprognose, die ein Kreditwachstum von 12 Prozent auf rd. 7,8 Mrd. Euro bei einer Eigenkapitalrendite von 10 Prozent (zum Halbjahr: 9 Prozent) vorsieht.
Mittelfristig soll das Kreditvolumen dann sogar auf über 10 Mrd. Euro bei einer Eigenkapitalrendite von 13 bis 14 Prozent steigen. Dafür will das Unternehmen insbesondere das Einlagengeschäft mit Privatkunden ausbauen, die Expansion speziell in den wachstumsträchtigen Ländern Südosteuropas vorantreiben und zudem gezielte Akquisitionen vornehmen. Ein zusätzlicher Ertragshebel winkt, falls der Krieg in der Ukraine beigelegt werden kann. Hier waren die Frankfurter zuletzt mit etwa 7 Prozent ihres Kreditportfolio engagiert, wofür bereits hohe Rückstellungen gebildet wurden.
Diese Wachstums- und Ertragsperspektiven sind beim aktuellen 2025er KGV der Aktie von unter 6 praktisch gar nicht eingepreist. Sollte der Vorstand seine - plausiblen - Wachstumspläne nur annähernd umsetzen können, hätte das Papier erhebliches Potenzial. Hinzu kommt noch eine attraktive Dividendenrendite, die auch für 2025 wieder bei 6 Prozent oder mehr liegen dürfte.
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