ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Mögliches Ende des 'Shutdowns' treibt Dax hoch
FRANKFURT (dpa-AFX) - Anzeichen für ein mögliches Ende des Regierungsstillstandes in den USA haben zum Wochenauftakt am deutschen Aktienmarkt die Hoffnung auf eine Rally zum Jahresende wieder aufleben lassen. Nach zwei schwächeren Wochen gewann der DAX 1,65 Prozent und schloss mit 23.959,99 Zählern. Es war der größte Tagesgewinn des deutschen Leitindexes seit drei Wochen.
Im sogenannten Shutdown, dem längsten der US-Geschichte, bahnt sich eine Lösung an. Der Senat votierte mit Stimmen der Demokraten dafür, über einen aus dem Repräsentantenhaus stammenden Übergangsetat zu beraten. Damit ist eine erste wichtige Hürde im Parlament genommen. Gelingt im Regierungsstreit eine Einigung, weicht Unsicherheit aus dem Markt. Konjunkturdaten können wieder veröffentlicht werden und Anleger bekommen ein besseres Bild von der Lage der US-Wirtschaft.
"Dass der Dax beziehungsweise jenseits des Atlantiks auch die Wall Street hierauf bullish reagieren, ist ein Zeichen von Stärke", schrieb Analyst Jens Klatt vom Broker XTB. Denn die jüngsten starken Schwankungen seien vor allem durch Trumps Androhungen einer erneuten Eskalation des Handelskonflikts mit China ausgelöst worden, nicht durch Sorgen rund um den Shutdown. "Wenn wir nun auf eine Beendigung Aufschläge sehen, bedeutet das im Umkehrschluss, dass Aktien weiter stark sind". Das könne der Startschuss für eine Jahresendrallye ein.
Der MDAX der mittelgroßen Börsenkonzerne gewann am Montag 1,21 Prozent auf 29.141,20 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 legte um 1,8 Prozent zu.
In der Saison der Quartalsbilanzen machte in dieser Woche im Dax der Rückversicherer Hannover Rück den Anfang - und überzeugte mit den Zahlen für das dritte Quartal und dem Ausblick. Die Papiere gewannen 3,5 Prozent.
Commerzbank (Commerzbank) stiegen an der Dax-Spitze um 6,6 Prozent, angetrieben von einer "Buy"-Empfehlung der Deutschen Bank. Die Anteile des Energietechnikkonzerns Siemens Energy profitierten mit plus 4,6 Prozent von einer Hochstufung auf "Buy" durch die US-Bank Jefferies.
Der Stahlkonzern Salzgitter wird aufgrund der weiterhin schwachen Nachfrage vorsichtiger für das Gesamtjahr. Die Titel legten dennoch um 5,4 Prozent zu. Die Anleger setzten auf regulatorische Änderungen zugunsten europäischer Stahlhersteller, hieß es von der Baader Bank.
Den Aktien des Halbleiterausrüsters Suss Microtec (SUSS MicroTec SE (ex SÜSS MicroTec)) verhalfen gleich zwei Kaufempfehlungen von der schweizerischen Bank UBS und Jefferies um 7,6 Prozent nach oben. Die Papiere des Finanzdienstleisters Hypoport (Hypoport SE) legten um 4,2 Prozent zu. Hier kam die Zuversicht des Unternehmens mit Blick auf 2026 gut an./bek/he
--- Von Benjamin Krieger, dpa-AFX ---