Fed-Chef Bernanke sieht Entspannung der Eurokrise
Der US-Notenbankchef erwartet, dass sich die Lage in Europa entspannt, warnt aber vor den Folgen für die US-Wirtschaft, sollte sich die Situation in den Euroländern nochmals zuspitzen.
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Der Chef der US-Zentralbank, Ben Bernanke, sieht eine Entspannung der Schuldenkrise in Europa, warnt aber vor weiter bestehenden Risiken. Belastungen aus dem europäischen Bankensystem könnten auf die US-Finanzwirtschaft übertragen werden und zu einem Absturz der Märkte führen, sagte Bernanke laut einem Manuskript, dass er für eine Stellungnahme vor dem US-Parlament vorbereitet hatte. Besonders US-Geldmarktfonds seien gefährdet, weil 35 Prozent ihrer Ausleihungen auf Europa entfielen.
"Diese Fonds bleiben strukturell anfällig, trotz der konstruktiven Reformen wie höheren Liquiditätsanforderungen, die nach der jüngsten Finanzkrise beschlossen wurden", sagte der oberste Währungshüter der USA. Der US-Finanzsektor könne auch geschwächt werden, wenn ein Abschwung in Europa die Aktienpreise weltweit drücken sollte. Dies würde es wiederum schwieriger machen, Kredite zu bekommen und die Kosten dafür erhöhen.
Dennoch habe der jüngste Stresstest der Federal Reserve gezeigt, dass "eine beträchtliche Mehrheit der größten US-Banken" auch nach einer harten Rezession über genügend Kapital verfügen würde.
Der Gouverneur der US-Notenbank gab sich optimistisch, was die Lage in Europa angeht, wo sich der Stress an den Finanzmärkten etwas gelegt habe. Die Aufhellung ist nach Bernankes Interpretation die Folge der Reformbeschlüsse für Griechenland, des Fiskalpakts zwischen den meisten EU-Ländern sowie der beiden Dreijahrestender der Europäischen Zentralbank (EZB).
"Der verminderte Stress an den Finanzmärkten ist eine willkommene Entwicklung, auch für die Vereinigten Staaten", sagte der Fed-Chairman. Es müsse trotzdem noch viel getan werden, wenn die Krise vollständig überwunden werden solle. Bernanke betonte, dass die europäischen Staats-und Regierungschefs zu ihren Reformversprechen stehen müssten.
WASHINGTON (Dow Jones)--
-Von Kristina Peterson und Michael R. Crittenden, Dow Jones Newswires,
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March 21, 2012 02:08 ET (06:08 GMT)
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