Secunet: Auf der Zielgeraden - Q3 im Fokus

10.11.25 09:55 Uhr

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Die Aktie der secunet Security Networks AG zählt zu Recht zu den spannendsten Werten auf dem deutschen Kurszettel. Das spiegelt auch die ambitionierte Bewertung wider, die nur durch fortgesetztes und profitableres Wachstum gerechtfertigt werden kann. Ob das Unternehmen diesbezüglich auf Kurs ist, werden die anstehenden Q3-Zahlen zeigen.

Die secunet Security Networks AG bleibt einer der spannendsten deutschen Nebenwerte im Technologiesektor. Nach einem operativ überzeugenden ersten Halbjahr 2025 richten sich die Blicke nun auf die am 13. November anstehende Veröffentlichung der Q3-Zahlen, die erfahrungsgemäß – zusammen mit dem saisonal noch stärkeren vierten Quartal – entscheidend für das Gesamtjahr sind. Der Grund liegt in der ausgeprägten Saisonalität des Geschäfts: Rund zwei Drittel der Jahreserlöse erzielt secunet traditionell im zweiten Halbjahr, mit einem besonders starken vierten Quartal, wenn öffentliche Auftraggeber ihre Budgets ausschöpfen.

Dementsprechend wenig aussagekräftig sind die Zahlen des ersten Halbjahres, die diesmal mit einem Umsatzwachstum um 19 Prozent auf 171,7 Mio. Euro und einem EBIT-Sprung um 414 Prozent auf 7,2 Mio. Euro zwar eine hohe Dynamik zeigten, im Hinblick auf die kommunizierten – und bestätigten – Jahresziele aber eben doch nur einen kleinen Teil ausmachen. So strebt secunet für das Gesamtjahr einen Umsatz von 425 Mio. Euro an (nach 406,4 Mio. Euro im Vorjahr) und will dabei eine EBIT-Marge von 9,5 bis 11,5 Prozent erwirtschaften. Das entspräche einem EBIT zwischen 40 und 49 Mio. Euro nach 42,5 Mio. Euro im Vorjahr.

Diese ausgeprägte Saisonalität erklärt auch, warum die guten Halbjahreszahlen die Aktie nicht dauerhaft antreiben konnten. Das Papier hatte bereits im Juli sein bisheriges Jahreshoch bei 240 Euro markiert und ist seitdem – trotz positiver Analystenkommentare mit Kurszielen oberhalb von 230 Euro – sukzessive auf unter 190 Euro gefallen. Damit notiert die Aktie zwar weiterhin mehr als 50 Prozent über dem Stand zu Jahresbeginn, aber zugleich auf dem niedrigsten Niveau seit April.

Darin spiegeln sich die Sorgen der Anleger wider, ob secunet die geplante Wachstums- und Margendynamik, die die hohe Bewertung rechtfertigt (das KGV für 2025 liegt bei 39), tatsächlich erreichen kann.

Dass secunet für ein weiterhin rasches und profitables Wachstum sehr gut positioniert ist, steht außer Frage. Das Unternehmen ist Deutschlands führender Cybersecurity-Anbieter und Partner der Bundesrepublik im Bereich sicherer Netze, Verschlüsselung und digitaler Identitäten. Damit adressiert secunet ein Marktumfeld mit strukturellem Wachstum – staatliche IT-Sicherheit, Cloud-Souveränität und digitale Verteidigungsfähigkeit – und verfolgt dabei eine überzeugende Strategie. Der neue CEO Marc-Julian Siewert, der im Juli 2025 den Vorstandsvorsitz übernommen hat, will secunet zum führenden europäischen Anbieter für souveräne Cybersicherheitslösungen entwickeln. Dabei setzt er auf die Schwerpunkte: Weiterentwicklung des Public Sectors hin zu einem cloud-nativen Plattformanbieter, Ausbau der Aktivitäten im Bereich Defence & Space (wo secunet vom Sondervermögen Bundeswehr und höheren NATO-Budgets profitieren will), Ausbau der Cloud-Sparte mit wiederkehrenden Umsätzen sowie gezielte Internationalisierung, insbesondere in Richtung EU-Institutionen und NATO.

Diese Positionierung wirkt attraktiv, birgt aber auch das Risiko einer Abhängigkeit von politischen Entscheidungen und Haushaltslagen – ein Faktor, der die Entwicklung in den vergangenen Jahren bereits gebremst hat.

Mit anderen Worten: Die Richtung stimmt, Unsicherheit besteht vor allem hinsichtlich des Wachstumstempos und der künftig erzielbaren Margen. Im Hinblick auf die kommenden Q3-Zahlen lohnt daher der Blick auf die Entwicklung des Auftragsbestands (der zum Halbjahr leicht rückläufig war) und der Margen.

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