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von Thomas Strohm, Euro am Sonntag
Zucker ist derzeit an den Rohstoffmärkten so teuer wie zuletzt im Jahr 2017, schlechte Ernten in wichtigen Anbaugebieten und große globale Nachfrage treiben den Preis. Davon profitiert Südzucker zwar nicht so unmittelbar, wie zunächst zu vermuten ist. Dennoch dürfte sich der Kauf der ausstehenden Hybridanleihe des Unternehmens für Risikobereite lohnen.
Die Gruppe hat vier Geschäftsfelder. Zucker steht für 34 Prozent des Umsatzes. Der Bereich Spezialitäten, dazu zählen etwa Tiefkühlkost und Nahrungsergänzungsstoffe, sorgt für 36 Prozent. Auf den Bereich Frucht, etwa Saftkonzentrate, entfallen 18 Prozent und auf den Bereich CropEnergies, das Geschäft mit Bioethanol, zwölf Prozent.
Südzucker leidet noch immer unter den Folgen der Freigabe des EU-Zuckermarkts im Jahr 2017. Infolgedessen wurden Zuckerwerke geschlossen und die Nicht-Zuckersparten ausgebaut. Im Geschäftsjahr 2020/21, das bis Februar dauerte, besserte sich die Lage zwar weiter. Unter anderem wegen der Pandemie aber nicht so stark wie vom Unternehmen ursprünglich prognostiziert. Gemäß den im Januar bestätigten und im Dezember nach unten korrigierten Erwartungen soll der Umsatz mit 6,6 bis 6,8 Milliarden Euro das Vorjahresniveau erreichen und der operative Gewinn (Ebit) zwischen 190 und 240 Millionen Euro liegen, im Jahr davor waren es 116 Millionen. Vorläufige Zahlen zum Jahr 2020/21 sollen Mitte April vorgelegt werden.
Kupon und Kursgewinne
Trotz der langsamer als geplant verlaufenden Erholung hat die Agentur Moody’s Ende Januar das Rating "Baa3" bestätigt und Südzucker damit mehr Zeit für eine Ertragswende in der Zuckersparte gewährt. Aufgrund der schon erzielten Fortschritte geht man bei Moody’s davon aus, dass sich die Finanzkennzahlen im nun laufenden Geschäftsjahr weiter verbessern.
Der Zuckerbereich könnte, auch dank der Kostensenkungen durch die Werksschließungen, wieder einen positiven Ergebnisbeitrag leisten, die Nicht-Zuckerbereiche sollten sich stabil entwickeln. In der zweiten Geschäftsjahreshälfte sollte Südzucker von höheren Zuckerpreisen profitieren können - bis dahin enthält ein Großteil der Verträge fixierte Preise.
Auf eine Kennzahl schauen Inhaber der Hybridanleihe besonders: Die quartalsweisen Zinszahlungen im Juni, September, Dezember und März sind daran gebunden, dass der Cashflow im Geschäftsjahr davor mindestens fünf Prozent des Umsatzes betrug. Von März bis November 2020 lag die Kennzahl bei 7,4 Prozent, deutlich über der Schwelle. Südzucker darf die endlos laufende Nachranganleihe seit 2015 kündigen, dies ist aber in absehbarer Zeit nicht zu erwarten. Vielmehr bietet der Bond eine interessante laufende Verzinsung sowie die Chance auf Kursgewinne.
Attraktiv verzinst: Der Kupon
wird vierteljährlich aus Drei-Monats-Euribor plus 3,1 Prozentpunkte berechnet, aktuell:
2,562 Prozent p. a. Das Rating
ist wegen des Nachrangs unterhalb der normalen Note.
ISIN: XS0222524372
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