Russland: Moskau hebt Bond-Handelsstopp auf

Der Anleihehandel in Moskau hat wieder geöffnet - aber nur für "Freunde".
von Julia Groß, Euro am Sonntag
Seit kurzem hat die Moskauer Börse den Handel mit festverzinslichen Wertpapieren wieder für Ausländer geöffnet - allerdings nur für Bürger aus Ländern, die sich nicht den westlichen Sanktionen angeschlossen haben. Damit endet die seit Februar andauernde Handelsunterbrechung, mit der Russland versucht hatte, den Abfluss von Kapital ins Ausland zu stoppen.
Im vergangenen Jahr stammten rund 90 Prozent aller Wertpapieranlagen in Russland von Investoren aus den nunmehr "feindlichen" Ländern. Russische Behörden versuchen mit kleinen Schritten, das Finanzsystem von den früheren Investoren unabhängig zu machen. Hohe Einnahmen im Energiesektor und ein Einbruch bei den Importen haben den Rubel zuletzt stabilisiert. Die Anleiherenditen auf dem lokalen Markt bewegen sich inzwischen wieder auf ähnlichem Niveau wie vor Beginn des Kriegs. Unterdessen hat das US-Finanzministerium klargestellt, dass es kein Verstoß gegen Sanktionsregeln sei, wenn amerikanische Anleger ihre russischen Anleihen abstoßen. Banken dürfen dabei helfen. Wer dann die Papiere kauft, ist laut Reuters allerdings unklar.
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