Optionen nicht beglichen

Tochterunternehmen von insolventem Krypto-Lender Genesis fordert Millionenbetrag von "Bitcoin-Jesus" Roger Ver

08.02.23 22:41 Uhr

Tochterunternehmen von insolventem Krypto-Lender Genesis fordert Millionenbetrag von "Bitcoin-Jesus" Roger Ver | finanzen.net

Erst kürzlich kündigte der Krypto-Lender Genesis an, in den USA Insolvenz nach Chapter 13 beantragt zu haben. Nun will sich eine Untereinheit der Börse offenbar Geld zurückholen - und zwar von Roger Ver, dem "Bitcoin-Jesus".

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• Genesis fällt FTX-Crash zum Opfer
• Genesis Global Capital International reicht Klage gegen Roger Ver ein
• Millionenbetrag gefordert

Genesis ist jüngstes Opfer des Krypto-Winters

Die Pleite der Kryptobörse FTX von Branchenstar Sam Bankman-Fried zieht weiter ihre Kreise. Mit Genesis musste nun ein weiteres Unternehmen, das durch den Krypto-Winter und das Debakel um FTX bereits in Schieflage geriet, Insolvenz nach Chapter 13 anmelden. "Wir haben zwar erhebliche Fortschritte bei der Verfeinerung unserer Geschäftspläne gemacht, um Liquiditätsprobleme zu beheben, die durch die jüngsten außergewöhnlichen Herausforderungen in unserer Branche, einschließlich des Ausfalls von Three Arrows Capital und des Konkurses von FTX, verursacht wurden, aber eine gerichtliche Umstrukturierung stellt den effektivsten Weg dar, um Vermögenswerte zu erhalten und das bestmögliche Ergebnis für alle Genesis-Stakeholder zu erzielen", erklärte Interim-CEO Derar Islim in einer Ankündigung. "Wir schätzen die anhaltende Geduld und Partnerschaft unserer Kunden sehr, während wir auf eine gerechte Lösung hinarbeiten."

Genesis-Tochter klagt auf Schadensersatz

Die Konzernmutter Genesis Global vereint einige Untereinheiten, die in den USA, Großbritannien, Singapur und der Karibik verteilt sind. Eine Firmentochter des Krypto-Lenders, Genesis Global Capital International (GGCI), die auf den Britischen Jungferninseln ansässig ist, hat sich Unternehmensangaben zufolge auf den Spothandel spezialisiert und fungiert als Auftraggeber für digitale Vermögenswerte als Derivate.

GGCI hat nun am 23. Januar beim New York State Supreme Court in Manhattan Klage gegen den bekannten Krypto-Befürworter Roger Ver eingereicht. Der Investor gehört zu den frühen Unterstützern von Bitcoin, spricht sich nun aber vor allem für Bitcoin Cash aus, eine Fork, die 2017 aus dem Krypto-Urgestein entstand. Ver, der laut "CoinDesk" in der Community auch als "Bitcoin-Jesus" bekannt ist, wird nun vorgeworfen, verfallene Krypto-Optionen in Höhe von 20 Millionen US-Dollar nicht beglichen zu haben, wie aus der eingereichten Akte hervorgeht. Diese sollen am 30. Dezember 2022 fällig gewesen sein. Nun fordert die Genesis-Tochter Schadensersatz. Der genaue Wert der Zahlung soll bei der Verhandlung festgelegt werden, jedoch mindestens 20,9 Millionen US-Dollar betragen, wie CoinDesk aus dem Dokument zitiert.

Ähnlicher Konflikt zwischen Ver und CoinFLEX

Bislang hielt sich Ver bedeckt, was die Vorwürfe von GGCI angeht. Der Fall erinnert aber an Vorwürfe von Mark Lamb, CEO der Krypto-Handelsplattform CoinFLEX, vom Juni 2022. Damals wehrte sich Ver via Twitter gegen Gerüchte, denen zufolge er einer "Gegenpartei" Geld schulde. "Ich habe nicht nur keine Schulden bei dieser Gegenpartei, stattdessen schuldet diese Gegenpartei mir eine beträchtliche Geldsumme und ich bin gerade dabei, die Rückgabe meines Geldes zu fordern," twitterte der "Bitcoin-Jesus".

Kurz darauf reagierte Lamb und stellte klar, was es mit den von Ver an die Öffentlichkeit gebrachten Gerüchten auf sich habe. "Roger Ver schuldet CoinFLEX 47 Millionen USDC", so der CoinFLEX-Chef via Twitter. "Wir haben einen schriftlichen Vertrag mit ihm, der ihn dazu verpflichtet, persönlich für jedes negative Eigenkapital auf seinem CoinFLEX-Konto zu bürgen und die Marge regelmäßig aufzustocken. Er ist mit dieser Vereinbarung in Verzug geraten und wir haben ihm eine Mahnung zugestellt."

CoinFLEX wagt offenbar Neuanfang mit 3AC-Gründern

Im Juli 2022 kündigte das auf den Seychellen ansässige und in Zahlungsschwierigkeiten gekommene Unternehmen Restrukturierungsmaßnahmen an. Mitte Januar 2023 wurde dann bekannt, dass CoinFLEX mit Zhu Shu und Kyle Davies, den Gründern des mittlerweile insolventen Krypto-Hedgefonds Three Arrows Capital (3AC), an einer neuen Kryptobörse arbeitet. Die Pläne gehen aus einem geleakten Dokument hervor, das den Start der neuen Plattform in Aussicht stellt.

Ob Ver CoinFLEX tatsächlich Geld schuldet und ob dieses mittlerweile zurückbezahlt wurde, ist nicht bekannt.

Redaktion finanzen.net

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