Platow-Kolumne

Euro vor der Reifeprüfung

23.02.10 17:11 Uhr

Euro vor der Reifeprüfung | finanzen.net

Deutsche Mark. Noch heute löst dieser Begriff bei vielen (West-)Deutschen wohlige Assoziationen aus.

Ein nicht geringer Teil der heimischen Bevölkerung hätte die einstmals von der Welt bewunderte Hartwährung gerne zurück.

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Die Gruppe der DM-Nostalgiker ist in den letzten Wochen mit Sicherheit nicht kleiner geworden. Plötzlich wird das Projekt „Euro“ grundlegend in Frage gestellt: Können Stabilitätssünder wie Griechenland aus der Währungsgemeinschaft ausgeschlossen werden? Drohen vielleicht sogar neue Brandherde in den anderen „PIIGS-Staaten“, also Portugal, Italien, Irland oder Spanien? Werden die wirtschaftlichen Spannungen innerhalb der EU so groß, dass die Währungsgemeinschaft komplett auseinanderbricht?

An den Devisenmärkten steht der Euro schon jetzt vor seiner Reifeprüfung. Gegenüber dem Schweizer Franken und dem australischen Dollar ist das europäische Gemeinschaftsgeld schon lange im Abwärtstaumel, seit Jahresbeginn gesellt sich nun auch noch eine auffällige Schwäche gegenüber der Weltleitwährung hinzu. Erhielten Investoren Ende November noch über 1,51 US-Dollar für einen Euro, sind es drei Monate später gerade noch knapp 1,36 Dollar. Gegenüber der heimlichen Welt-Ersatzwährung Gold ist der Euro jetzt sogar auf ein Allzeittief abgeschmiert – in unseren Augen das am schwersten wiegende Misstrauensvotum.

Freilich steht der Untergang des Euro nicht unmittelbar bevor, zumal dessen Schwäche auch positive Seiten hat. Besitzer von US-Aktien sowie Unternehmen mit starkem Exportgeschäft und wenig ausgeprägtem Währungs-Hedging werden unverhoffte „Windfall Profits“ einfahren. Da die Produkte von Exportfirmen auf dem Weltmarkt günstiger und damit ceteris paribus preislich konkurrenzfähiger werden, wird dies auch für die exportlastige deutsche Volkswirtschaft ein kleines „Konjunkturprogramm“ entfachen.

Christoph Frank leitet die Redaktion der „PLATOW Börse“ und die Beratung des von der Deutschen Bank aufgelegten DB Platinum III Platow Fonds. Die „PLATOW Börse“ erscheint 2-mal pro Woche. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.