Platow-Kolumne

Wie weit wird der Euro fallen?

18.05.10 17:37 Uhr

Wie weit wird der Euro fallen? | finanzen.net

Der Euro stehe „vor der Reifeprüfung“, orakelten wir vor drei Monaten.

Damals wirkten unsere Verweise auf die beunruhigende Schwäche des europäischen Gemeinschaftsgelds gegenüber anderen Währungen und der „heimlichen Welt-Ersatzwährung Gold“ auf viele Leser exotisch.

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Inzwischen hat das Thema die breite Öffentlichkeit erreicht. „Euro fällt, Kasse leer – sind wir bald alle pleite?“, hieß es beispielsweise platt am Sonntagabend bei „Anne Will“. Pro Euro werden nur noch 1,24 US-Dollar gezahlt, weniger als im heißen Herbst 2008, als die Welt unter dem Lehman-Schock stand. Gegenüber dem Goldpreis markiert die europäische Gemeinschaftswährung derzeit ein Allzeittief nach dem anderen, bis zur psychologisch wichtigen Schwelle von 1000 Euro je Feinunze Gold ist es nur noch ein Katzensprung.

Das Misstrauen gegen den Euro ist kaum noch zu toppen. Und das keineswegs, weil „böse Spekulanten“ gegen ihn „zocken“. Vielmehr gibt der Euro ein dankbares Ziel für Short-Attacken ab, weil die zu Grunde liegende „Anlagestory“ durch zahlreiche Vertrauensbrüche von Europas Politikern schwer beschädigt wurde. Die „Spekulanten“ erkennen sehr genau, dass das auf den ersten Blick imponierende Euro-Rettungspaket über 750 Mrd. Euro eine panische Notmaßnahme ist, aber das zu Grunde liegende Verschuldungsproblem nicht ansatzweise lösen wird.

Hinzu kommt jetzt auch noch der gigantische Reputationsverlust der Europäischen Zentralbank, die dem politischen Druck nachgegeben hat und direkt Ramschanleihen aufkaufen wird. Hurra, wir schmeißen die Gelddruckmaschine an! Kein Wunder, dass der Euro in diesem Umfeld abstürzt. Seine Talfahrt wird wohl erst enden, wenn die Anleger wieder Vertrauen fassen, dass die bunten Papierblättchen, mit denen sie seit acht Jahren bezahlen, auch in den nächsten acht Jahren noch etwas wert sind.

Christoph Frank leitet die Redaktion der „PLATOW Börse“ und die Beratung des von der Deutschen Bank aufgelegten DB Platinum III Platow Fonds. Die „PLATOW Börse“ erscheint 2-mal pro Woche. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.