Robo-Advise-Kolumne

Bieten Robo-Adviser Mehrwert?

12.11.15 17:00 Uhr

Bieten Robo-Adviser Mehrwert? | finanzen.net

"Es kommt darauf an!" - lautet wie so oft im Leben die Antwort.

Wer langfristig investieren will, seine Risikobereitschaft kennt und auch die Nerven hat, seine Anlageentscheidung über zehn oder mehr Jahre durchzuhalten, wird mit einer direkten Investition in den MSCI World (evtl. auch noch den MSCI Emerging Markets dazu) sehr gut fahren. Dieser Typ Anleger braucht keinen Robo-Adviser. Nur: von dieser Sorte Anleger gibt es nicht allzu viele. Die meisten Deutschen agieren bei ihrer Kapitalanlage eher emotional, als rational. Daher sollte man auch nicht diskutieren, ob Robo-Advise-Produkte einen Mehrwert liefern, denn das tun sie zweifelsohne. Man muss viel mehr aufzeigen, welchen Nutzen sie für das Gros der hiesigen Anleger stiften. Die meisten haben zu wenig Vertrauen in die Aktienmärkte. Das kann an deren genereller Einstellung liegen oder daran, dass sie sich in den letzten Jahren eventuell schon einmal die Finger mit Aktien verbrannt haben.

Ohne Kapitalmarkt geht es nicht

Fakt ist: Die Zinsen sind historisch niedrig und die Inflation führt zum realen Geldverlust, zum Beispiel bei Sparbüchern und Tagesgeldern. Und das wird vermutlich auch erst einmal so bleiben. Das Dilemma dabei ist, dass die meisten Sparer das verstehen, aber man dennoch am Ende immer wieder denselben Satz hört: "Ich habe 10.000 EUR aufs Sparbuch gelegt und nach 10 Jahren sind die immer noch da. Inflation mag schon sein, dann gehe ich eben ein paarmal weniger zum Pizzaessen aber ich habe nichts mit Aktien verzockt und mein Geld ist noch da." Dass das ökonomisch betrachtet nicht haltbar ist wissen wir alle. Aber die Realität sieht nun einmal so aus. Diese Sparer gilt es zu überzeugen, dass sie bei ihrer Kapitalanlage aktiv werden müssen.

Struktur gibt Halt

Als Lösung bieten sich mehrere Ansätze an, einer davon sind Robo-Adviser, wie etwa fintego. Diese Produkte sprechen Menschen an, die schon etwas selbstbewusster bei der Kapitalanlage sind und sich beispielsweise eigenständig im Internet informieren. Dennoch geben ihnen standardisierte Produkte, die auf rationaler und nicht auf emotionaler Ebene Anlageentscheidungen umsetzen, einen strukturierten Rahmen.

Genau hinsehen

Wichtig ist zu erwähnen, dass ich persönlich nur etwas von Robo-Advise-Lösungen halte, die in Form einer standardisierten Fondsvermögensverwaltung umgesetzt werden. Hier sind die rechtlichen Anforderungen (WpHG-Bogen, Verlustschwelle, Vermögensverwalter-Reporting) wesentlich höher als bei anderen Angeboten. Kritik gibt es immer wieder am WpHG-Bogen, weil das Ausfüllen recht aufwendig ist. Auch wird moniert, dass er nur dazu da sei, um die Banken und Berater abzusichern. Das sehe ich nicht so. Der WpHG-Bogen ist in erster Linie eine Absicherung für den Kunden. Wenn er wahrheitsgemäß antwortet, bekommt er nur so viel Risiko ins Depot wie er tatsächlich verträgt. Im Ernstfall wird ihm auch gesagt, dass das Produkt nicht für ihn geeignet ist und es kommt nicht zum Abschluss. Auch die Festlegung von Verlustschwellen ist ein Sicherheitsaspekt für den Anleger. Wenn die Wertentwicklung die definierte Schwelle reißt, bekommt er taggleich eine entsprechende Information. Zusätzlich erhält der Kunde bei der echten Vermögensverwaltung ein ausführliches halbjährliches Reporting.

Menschen hinter dem Robo Adviser

Wer darüberhinausgehende Fragen hat, der kann sich entweder an seinen Vermittler oder direkt an die ebase als Vermögensverwalter wenden. Das sind "vertrauensbildende Maßnahmen", die es Anlegern erleichtern, wieder an die Aktie herangeführt zu werden. Und ja, dieser Service kostet dann auch mehr Geld als der reine Kauf von ETFs.

Mein Fazit: Wer langfristig investieren will und dabei nicht am Kapitalmarkt anlegt, begeht einen Fehler. Für die Kapitalanlage gibt es viele Möglichkeiten. Jede Variante hat ihre Daseinsberechtigung. fintego steht dabei für eine einfache, klare und transparente Lösung, die dem Anleger eindeutig einen Mehrwert in puncto Sicherheit bietet. Und das ist es, was aus meiner Sicht die meisten Anleger suchen.

Franz Linner, CEFA, Leiter Finanzportfolioverwaltung & Treasury der ebase ist seit 1999 im Asset Management tätig. Nach leitenden Positionen bei cominvest Asset Management und der MEAG MUNICH ERGO KAG ist Franz Linner seit drei Jahren bei ebase u.a. für die Finanzportfolioverwaltung verantwortlich.

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.