Börse Frankfurt-News: Schwellenländer wieder beliebter (ETFs)
FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 24. September 2013. Die neuen Kurshochs haben viele Anleger in Aktien-ETFs gelockt, zum Teil wurde aber auch Kasse gemacht. Unterdessen finden Emerging Markets wieder mehr Beachtung.
Von der Rekordjagd des Dax und zahlreicher anderer Börsenbarometer profitieren auch Aktien-ETFs. Übrigens: Wenn Sie als Privatanleger für Ihr Kind in ETFs investieren wollen, dann sollten Sie sich einmal OSKAR ansehen, die unkomplizierte Geldanlage für Kinder.
"Bei uns gab es sehr viele Käufe", berichtet etwa Jörg Sengfelder von Flow Traders. Gesetzt worden sei vor allem auf deutsche und europäische Aktien - aber auch wieder verstärkt auf Schwellenländertitel. Allerdings nahm, nach der Klettertour an den Börsen, auch so mancher Gewinne mit, wie Frank Mohr von der Commerzbank festgestellt hat. Das Handelsaufkommen war gut, aber nicht außergewöhnlich. "Wir hatten eine ordentliche Woche mit 12.000 Trades. Das ist mittlerweile normal", bemerkt Mohr.
Eindeckungen und Abgaben
Sengfelder zufolge konzentrierten sich Käufer meist auf Europa, etwa auf Euro Stoxx 50- (WKN 593395, ETFL02), Stoxx Europe 600- (WKN 263530), DAX- (WKN 593393) und MDAX-Tracker (WKN 593392). Laut Sidi Kleefeld von der Deutschen Bank setzten Investoren vor allem auf den Euro Stoxx 50- (WKN DBX1EU) und den S&P 500 (WKN DBX0F2). "In DAX-ETFs (WKN DBX1DA) gab es hingegen, besonders zum Wochenschluss, Abflüsse." Das sieht auch Mohr so: " Anleger haben vor der Wahl Gewinne glattgestellt. Auf die ganze Woche gerechnet überwogen bei uns mit 53 Prozent die Verkäufe." Stattdessen seien Short-DAX-ETFs (WKN DBX1DS) gekauft worden. "Es wurde offenbar ein Rückgang erwartet."
Emerging Markets wieder en vogue
Wie bereits in den Vorwochen fanden auch zuletzt Schwellenländeraktien wieder mehr Beachtung: "Die Emerging Markets sind wieder da", fasst Kleefeld zusammen. Neben breit investierenden ETFs hätten sich Anleger auch solche ins Portfolio gelegt, die den russischen Markt (WKN DBX1RC) abbilden. "Das hatten wir schon lange nicht mehr." Auch laut Sengfelder sind Schwellenländerfonds "wieder ganz vorne", etwa der iShares MSCI Emerging Markets (WKN A0HGZT) und der db x-trackers MSCI Emerging Markets (WKN DBX1EM). "Die Verkäufe dominierten zwar, allerdings sehen wir insgesamt auch deutlich mehr Interesse an Schwellenländern", meint Mohr.
Körbe mit regionalem Schwerpunkt sind Sengfelder zufolge ebenfalls wieder gut angekommen, etwa der db x-trackers MSCI EM Asia (WKN DBX1MA) und der iShares MSCI EM Latin America (WKN A0NA0K). Nur von indischen Aktien (WKN LYX0BA, DBX1NN) hätten sich Investoren durch die Bank verabschiedet.
Schwellenländer-ETFs haben nach einem zum Teil sehr heftigen Kurseinbruch im Sommer zuletzt etwas Boden gut machen können, der breit streuende iShares MSCI Emerging Markets legte zum Beispiel seit Ende August um über 10 Prozent zu. Seit Jahresanfang ist allerdings immer noch ein Minus von fast 7 Prozent zu verbuchen.
Banken-ETFs holen auf
Im Geschäft mit Sektoren-ETFs dominierten ganz klar Banken-Indexfonds, speziell der iShares Euro Stoxx Banks (WKN 628930) wurde rege gehandelt. Die meisten Market Maker berichten von einem klaren Käuferüberhang. "Bei uns wurden aber auch Gewinne glattgestellt, Bankaktien sind ja zum Teil sehr gut gelaufen", erklärt Mohr.
Der umsatzstarke iShares Euro Stoxx Banks hat sich seit Anfang Juli um 26 Prozent nach oben gearbeitet, auch die - bisherige - Bilanz für 2013 sieht wieder positiv aus. Wer vor mehr als zwei Jahren eingestiegen ist, sitzt aber immer noch auf großen Verlusten. Einhellig melden die Händler unterdessen Interesse an Grundstoff- (WKN A0F5UK) und Immobilien-ETFs (WKN A0HG2Q).
Gemischtes Bild bei Rentenfonds
Nicht ganz eindeutig ist das Bild bei Rentenprodukten. "Wer überhaupt handelte, kaufte High Yield- und Unternehmensanleihen und verkaufte Bundesanleihen ebenso wie Pfandbriefe", meint Mohr. Kleefeld zufolge standen europäische Anleihen auf den Verlaufslisten. "Es war aber nicht gerade die Hölle los." Sengfelder hat fast durchweg Käufe in Anleihen-ETFs beobachtet, besonders in solchen, die an europäische (WKN DBX0AC) und internationale Staatstitel (WKN A0RM43) gekoppelt sind. "Der Trend geht zu kürzeren Laufzeiten." Gerne genommen worden seien auch Indexfonds mit Unternehmens- (WKN A0RM45, A0YEEX) und Schwellenl änderstaatsanleihen (WKN A1JB4Q, DBX0AV).
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von Anna-Maria Borse, Deutsche Börse AG © 24. September 2013
(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)