DAX auf Rekordkurs - Europas Börsen als sicherer Hafen

Mit über 24.000 Punkten hat der DAX ein neues Allzeithoch markiert - das 26. allein in diesem Jahr.
Diese fulminante Rallye startete ironischerweise am "Panic Monday" im April, ausgelöst durch neue US-Zölle unter Donald Trump. Was damals wie ein globaler Rückschlag wirkte, entpuppte sich im Rückblick als Einstiegschance par excellence. Binnen sechs Wochen gewann der DAX rund 30 %. Die Fluchtbewegung europäischer Anleger aus den USA in stabilere Märkte spielte dabei eine zentrale Rolle. Denn im Gegensatz zur wankelmütigen, geradezu erratischen Wirtschaftspolitik der USA wirkt Europa derzeit wie eine Festung der Berechenbarkeit.
Hinzu kommt Rückenwind von konjunktureller Seite: Die deutsche Wirtschaft wuchs im ersten Quartal überraschend stark und das neue Infrastrukturpaket der Regierung Merz verspricht reichlich Wachstumsimpulse für die kommenden Jahre. Zwar ist das Infrastrukturpaket "nur" 500 Mrd. Euro schwer. Doch mit den geplanten Verteidigungsausgaben, die nicht unbedingt immer klar vom anderen Paket abzugrenzen sind, könnten bis zu einer Billion Euro in Straßen, Schienen, Energie- und Digitalnetze investiert werden.
Berechnungen des DIW Berlin zufolge würde die Wirtschaftsleistung allein infolge des 500-Mrd.-Euro-Investitionspakets im kommenden Jahr um etwa 1 % höher ausfallen und ab dem Jahr 2027 sogar um durchschnittlich mehr als 2 % pro Jahr. Besonders profitieren sollen Unternehmen aus den Bereichen Bauwirtschaft, Anlagen- und Maschinenbau sowie Energieversorger. In einer nachgelagerten Runde sollten auch die Chemiebranche und andere energieintensive Sektoren zu den Nutznießern des Sondervermögens zählen.
Ein Schub, der auch in Europas Peripherie spürbar werden dürfte. Die Aussicht auf niedrigere Zinsen, verbesserte fiskalische Spielräume und massive Staatsausgaben schafft damit ein Umfeld, das Investoren anlockt: solide Fundamentaldaten, politische Stabilität und strukturelle Erneuerung - eine seltene Kombination. Für Anleger eröffnen sich hierdurch interessante Möglichkeiten: von der breiten Partizipation am DAX über dividendenstarke Blue Chips bis hin zu europäischen Infrastrukturaktien, die vom deutschen Investitionsboom profitieren könnten. Umsetzen können dies Anleger beispielweise mit:
Wer an der gesamten Aufwärtsbewegung des deutschen Aktienmarktes teilhaben will, setzt auf den DAX selbst - effizient, transparent und liquide. Der Shares Core DAX UCITS ETF (ISIN DE0005933931 / WKN 593393) bildet den DAX physisch ab und investiert in die 40 größten deutschen Blue Chips. Mit einer moderaten Gesamtkostenquote (TER) von 0,16 % p.a. zählt er zu den günstigsten Indexfonds seiner Art, ist dabei mit einem Fondsvolumen von rund 8,9 Mrd. Euro der mit Abstand größte DAX-Indexfonds. Das sichert eine hohe Handelsliquidität. Die Replikation erfolgt vollständig und physisch. Die Erträge werden thesauriert - ideal für langfristig orientierte Anleger.
Für Investoren, die lieber auf die Stärke deutscher Dividendenwerte setzen möchten, bietet sich der Deka DAXplus Maximum Dividend UCITS ETF (ISIN DE000ETFL235 / WKN ETFL23) an. Der ETF investiert gezielt in 25 dividendenstarke Unternehmen aus dem DAXplus-Universum. Die aktuelle Ausschüttungsrendite beträgt rund 6,3 %, mit quartalsweiser Auszahlung. Die Gesamtkostenquote liegt bei 0,30 % p.a., das Fondsvolumen bei 257 Mio. Euro. Die Replikation erfolgt physisch.
Beim Fokus-Thema Infrastruktur empfiehlt sich ein europäischer Ansatz, zumal das deutsche Infrastrukturprogramm eine entsprechende Sogwirkung entfalten dürfte. Mit dem Global X European Infrastructure Development UCITS ETF (ISIN IE000PS0J481 / WKN A40E7B) finden Anleger einen entsprechenden thematischen Zugang. Der ETF bündelt europäische Infrastrukturwerte - von Baukonzernen über Versorger bis zu Telekom-Akteuren. Zu den Top-Holdings zählen Thales, Vinci und Ferrovial. Die Gesamtkostenquote beträgt 0,47 % p.a., das Fondsvolumen liegt bei 63 Mio. Euro. Seit seiner Auflegung im September 2024 verzeichnete der ETF ein Plus von rund 22,8 %. Die Erträge werden thesauriert, was den Zinseszinseffekt unterstützt.
Fazit: Die geopolitische Unsicherheit in den USA, gepaart mit fiskalischem Rückenwind in Deutschland, macht europäische Aktienmärkte derzeit besonders attraktiv. Der DAX überzeugt mit Dynamik, Dividendentitel bieten zusätzlich Stabilität, und Infrastruktur-Investments treffen den Nerv der Zeit.
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