Kapitalverlagerung

ETF-Zuflüsse auf Ein-Jahres-Tief: US-Aktien verlieren durch Zollkrieg an Attraktivität

20.05.25 22:55 Uhr

Zollkrieg trifft ETF-Markt: Zuflüsse auf Jahrestief - Darum meiden Anleger US-Aktien | finanzen.net

Der Zollstreit belastet den ETF-Markt: Im April 2025 sanken die Zuflüsse in europäische ETFs auf den tiefsten Stand seit einem Jahr. Das sind die Gründe.

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ETF-Zuflüsse erreichen Ein-Jahres-Tief aufgrund des Zollstreits
• Kapitalverlagerung von US-Aktien zu europäischen Märkten
• Europäische Verteidigungs-ETFs profitieren von steigender Nachfrage

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Der langanhaltende Boom bei börsengehandelten Fonds (ETFs) gerät im April 2025 erstmals ernsthaft ins Stocken. Wie aktuelle Daten von Morningstar zeigen, summierten sich die Nettozuflüsse in europäische ETFs auf nur noch 16,2 Milliarden Euro - ein Rückgang auf das niedrigste Monatsniveau seit einem Jahr. Hauptursache: Die wirtschaftliche Unsicherheit infolge des eskalierenden Zollstreits zwischen den USA und ihren Handelspartnern. Anleger agieren zunehmend vorsichtig - und reagieren mit Kapitalumschichtungen und Flucht in vermeintlich sichere Häfen.

Der Morningstar Global Markets Index, ein breit gefasster Indikator für die Entwicklung der weltweiten Aktienmärkte, verlor in den ersten acht Handelstagen des Aprils rund 11 Prozent an Wert. Auslöser war die Ankündigung neuer US-Zölle durch Präsident Donald Trump, die eine Welle der Verunsicherung auslöste und sämtliche Anlageklassen in Mitleidenschaft zog - von Aktien über Staatsanleihen bis hin zu Gold und Kryptowährungen wie Bitcoin. Zwar beruhigte sich die Lage gegen Monatsende nach der Ankündigung einer 90-tägigen Zollpause etwas, doch die Nervosität an den Märkten bleibt.

Verunsicherung durch Zollstreit: Kapitalverlagerung von den USA nach Europa

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In diesem angespannten Umfeld zeigen europäische Anleger eine deutlich sinkende Risikobereitschaft gegenüber US-Anlagen. So kam es gemäß Daten von Morningstar zu nennenswerten Umschichtungen: Während europäische und Eurozonen-Aktien-ETFs Zuflüsse in Höhe von 7,9 Milliarden Euro verzeichneten, zogen Investoren rund 2,3 Milliarden Euro aus US-Aktien-ETFs ab.

"Die Entwicklung der ETF-Ströme im April ist eigentlich eine Fortsetzung von Bewegungen, die bereits zu Beginn des Jahres begonnen hatten, als die Anleger verstanden, dass sich die Maßnahmen der US-Regierung negativ auf das Wachstum auswirken und insbesondere die auf USD lautenden Vermögenswerte schwächen würden", erklärte Jose Garcia Zarate, Associate Director für passive Strategien bei Morningstar. Die zunehmende Rückführung von Vermögenswerten nach Europa sei daher "als eine Art Safe-Haven-Strategie zu sehen".

Anleihemärkte erstmals mit Abflüssen - Trendwende bei festverzinslichen ETFs

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Auffällig sei auch die Entwicklung im Anleihesegment. Nachdem festverzinsliche ETFs über einen Zeitraum von 29 Monaten durchgehend positive Nettozuflüsse verzeichnet hatten, komme es nun zum zweiten Monat in Folge zu Nettoabflüssen. Im April 2025 beliefen sich diese laut Morningstar auf 33 Millionen Euro, nach 378 Millionen Euro im März. Vor allem Hochzinsanleihen und Schwellenländeranleihen in Hartwährung (insbesondere US-Dollar) wurden gemieden. "Dieses Risk-Off-Szenario wird durch die festgestellten Abflüsse aus Hochzinsanleihen […] noch verstärkt", so Zarate gemäß Morningstar.

Neue Anlagethemen im Fokus: Verteidigungs-Aktien im Aufwind

Ein Lichtblick im trüben ETF-Monat: Der europäische Verteidigungssektor entwickelt sich laut Morningstar zum neuen Investmenttrend. Hintergrund sei der Rückzug der USA aus der militärischen Unterstützung für die Ukraine sowie Forderungen nach höheren NATO-Beiträgen. Die EU reagierte mit einem 800 Milliarden Euro schweren Rüstungsplan. Das spiegelt sich auch in den ETF-Zuflüssen wider: Der WisdomTree Europe Defence ETF zählt im April zu den beliebtesten Produkten in Europa.

Anleger agieren defensiver: ETFs im Rückwärtsgang?

Ungeachtet der Volatilität bleibt iShares gemäß Morningstar-Daten mit einem Marktanteil von 41,5 Prozent der unangefochtene Branchenprimus. Amundi, Xtrackers und Vanguard konnten ihre Vermögen leicht steigern, ihre Marktanteile blieben jedoch stabil. Auffällig ist das dynamische Wachstum bei State Street und JPMorgan. State Street profitierte insbesondere vom Erfolg seines kostengünstigen S&P 500 ETFs, während JPMorgan seine Dominanz im aktiven ETF-Segment mit einem Marktanteil von 54,7 Prozent weiter ausbaute.

Der ETF-Markt zeigt sich im April 2025 robust, aber nicht unverwundbar. Der Zollstreit zwischen den USA und Europa hat deutliche Spuren hinterlassen. Anleger meiden risikoreiche Anlagen und schichten zunehmend in europäische Titel um. Auch wenn eine kurzfristige Beruhigung der Märkte eingetreten ist, scheint die Lage fragil. Der ETF-Boom ist zwar nicht vorbei - aber er verläuft derzeit deutlich vorsichtiger als noch vor wenigen Monaten.

Redaktion finanzen.net

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03.08.2017JPMorgan ChaseCo SellJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
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