Kapitalverlagerung

ETF-Zuflüsse auf Ein-Jahres-Tief: US-Aktien verlieren durch Zollkrieg an Attraktivität

20.05.25 22:55 Uhr

Zollkrieg trifft ETF-Markt: Zuflüsse auf Jahrestief - Darum meiden Anleger US-Aktien | finanzen.net

Der Zollstreit belastet den ETF-Markt: Im April 2025 sanken die Zuflüsse in europäische ETFs auf den tiefsten Stand seit einem Jahr. Das sind die Gründe.

Werte in diesem Artikel
Aktien

241,40 EUR 3,50 EUR 1,47%

87,69 EUR 1,61 EUR 1,87%

ETFs

597,45 USD -1,28 USD -0,00%

30,03 EUR 0,26 EUR 0,01%

Rohstoffe

3.312,78 USD -56,10 USD -1,67%

Devisen

84.985,0242 CHF -810,9159 CHF -0,95%

90.667,4731 EUR -364,8156 EUR -0,40%

77.330,5531 GBP -615,7207 GBP -0,79%

15.249.466,1475 JPY -150.222,0611 JPY -0,98%

105.185,7341 USD -394,3255 USD -0,37%

0,0000 BTC 0,0000 BTC 0,92%

1,2373 USD 0,0064 USD 0,52%

0,0000 BTC 0,0000 BTC 0,36%

1,1598 USD 0,0019 USD 0,16%

0,0000 BTC 0,0000 BTC 0,79%

1,3603 USD 0,0082 USD 0,61%

0,0000 BTC 0,0000 BTC 9,29%

0,0069 USD 0,0001 USD 0,81%

0,0000 BTC 0,0000 BTC 0,39%

0,8081 CHF -0,0042 CHF -0,52%

0,8620 EUR -0,0017 EUR -0,20%

0,7351 GBP -0,0045 GBP -0,61%

145,0455 JPY -1,1405 JPY -0,78%

ETF-Zuflüsse erreichen Ein-Jahres-Tief aufgrund des Zollstreits
• Kapitalverlagerung von US-Aktien zu europäischen Märkten
• Europäische Verteidigungs-ETFs profitieren von steigender Nachfrage

Wer­bung

Der langanhaltende Boom bei börsengehandelten Fonds (ETFs) gerät im April 2025 erstmals ernsthaft ins Stocken. Wie aktuelle Daten von Morningstar zeigen, summierten sich die Nettozuflüsse in europäische ETFs auf nur noch 16,2 Milliarden Euro - ein Rückgang auf das niedrigste Monatsniveau seit einem Jahr. Hauptursache: Die wirtschaftliche Unsicherheit infolge des eskalierenden Zollstreits zwischen den USA und ihren Handelspartnern. Anleger agieren zunehmend vorsichtig - und reagieren mit Kapitalumschichtungen und Flucht in vermeintlich sichere Häfen.

Der Morningstar Global Markets Index, ein breit gefasster Indikator für die Entwicklung der weltweiten Aktienmärkte, verlor in den ersten acht Handelstagen des Aprils rund 11 Prozent an Wert. Auslöser war die Ankündigung neuer US-Zölle durch Präsident Donald Trump, die eine Welle der Verunsicherung auslöste und sämtliche Anlageklassen in Mitleidenschaft zog - von Aktien über Staatsanleihen bis hin zu Gold und Kryptowährungen wie Bitcoin. Zwar beruhigte sich die Lage gegen Monatsende nach der Ankündigung einer 90-tägigen Zollpause etwas, doch die Nervosität an den Märkten bleibt.

Verunsicherung durch Zollstreit: Kapitalverlagerung von den USA nach Europa

Wer­bung

In diesem angespannten Umfeld zeigen europäische Anleger eine deutlich sinkende Risikobereitschaft gegenüber US-Anlagen. So kam es gemäß Daten von Morningstar zu nennenswerten Umschichtungen: Während europäische und Eurozonen-Aktien-ETFs Zuflüsse in Höhe von 7,9 Milliarden Euro verzeichneten, zogen Investoren rund 2,3 Milliarden Euro aus US-Aktien-ETFs ab.

"Die Entwicklung der ETF-Ströme im April ist eigentlich eine Fortsetzung von Bewegungen, die bereits zu Beginn des Jahres begonnen hatten, als die Anleger verstanden, dass sich die Maßnahmen der US-Regierung negativ auf das Wachstum auswirken und insbesondere die auf USD lautenden Vermögenswerte schwächen würden", erklärte Jose Garcia Zarate, Associate Director für passive Strategien bei Morningstar. Die zunehmende Rückführung von Vermögenswerten nach Europa sei daher "als eine Art Safe-Haven-Strategie zu sehen".

Anleihemärkte erstmals mit Abflüssen - Trendwende bei festverzinslichen ETFs

Wer­bung

Auffällig sei auch die Entwicklung im Anleihesegment. Nachdem festverzinsliche ETFs über einen Zeitraum von 29 Monaten durchgehend positive Nettozuflüsse verzeichnet hatten, komme es nun zum zweiten Monat in Folge zu Nettoabflüssen. Im April 2025 beliefen sich diese laut Morningstar auf 33 Millionen Euro, nach 378 Millionen Euro im März. Vor allem Hochzinsanleihen und Schwellenländeranleihen in Hartwährung (insbesondere US-Dollar) wurden gemieden. "Dieses Risk-Off-Szenario wird durch die festgestellten Abflüsse aus Hochzinsanleihen […] noch verstärkt", so Zarate gemäß Morningstar.

Neue Anlagethemen im Fokus: Verteidigungs-Aktien im Aufwind

Ein Lichtblick im trüben ETF-Monat: Der europäische Verteidigungssektor entwickelt sich laut Morningstar zum neuen Investmenttrend. Hintergrund sei der Rückzug der USA aus der militärischen Unterstützung für die Ukraine sowie Forderungen nach höheren NATO-Beiträgen. Die EU reagierte mit einem 800 Milliarden Euro schweren Rüstungsplan. Das spiegelt sich auch in den ETF-Zuflüssen wider: Der WisdomTree Europe Defence ETF zählt im April zu den beliebtesten Produkten in Europa.

Anleger agieren defensiver: ETFs im Rückwärtsgang?

Ungeachtet der Volatilität bleibt iShares gemäß Morningstar-Daten mit einem Marktanteil von 41,5 Prozent der unangefochtene Branchenprimus. Amundi, Xtrackers und Vanguard konnten ihre Vermögen leicht steigern, ihre Marktanteile blieben jedoch stabil. Auffällig ist das dynamische Wachstum bei State Street und JPMorgan. State Street profitierte insbesondere vom Erfolg seines kostengünstigen S&P 500 ETFs, während JPMorgan seine Dominanz im aktiven ETF-Segment mit einem Marktanteil von 54,7 Prozent weiter ausbaute.

Der ETF-Markt zeigt sich im April 2025 robust, aber nicht unverwundbar. Der Zollstreit zwischen den USA und Europa hat deutliche Spuren hinterlassen. Anleger meiden risikoreiche Anlagen und schichten zunehmend in europäische Titel um. Auch wenn eine kurzfristige Beruhigung der Märkte eingetreten ist, scheint die Lage fragil. Der ETF-Boom ist zwar nicht vorbei - aber er verläuft derzeit deutlich vorsichtiger als noch vor wenigen Monaten.

Redaktion finanzen.net

Dieser Text dient ausschließlich zu Informationszwecken und stellt keine Anlageempfehlung dar. Die finanzen.net GmbH schließt jegliche Regressansprüche aus.

In eigener Sache

Übrigens: JPMorgan Chase und andere US-Aktien sind bei finanzen.net ZERO sogar bis 23 Uhr handelbar (ohne Ordergebühren, zzgl. Spreads). Jetzt kostenlos Depot eröffnen und als Geschenk eine Gratisaktie erhalten.

Ausgewählte Hebelprodukte auf JPMorgan Chase

Mit Knock-outs können spekulative Anleger überproportional an Kursbewegungen partizipieren. Wählen Sie einfach den gewünschten Hebel und wir zeigen Ihnen passende Open-End Produkte auf JPMorgan Chase

NameHebelKOEmittent
NameHebelKOEmittent
Wer­bung

Bildquellen: eamesBot / shutterstock.com, rafastockbr / Shutterstock

Nachrichten zu JPMorgan Chase & Co.

Wer­bung

Analysen zu JPMorgan Chase & Co.

DatumRatingAnalyst
05.06.2025JPMorgan ChaseCo OutperformRBC Capital Markets
20.05.2025JPMorgan ChaseCo BuyUBS AG
20.05.2025JPMorgan ChaseCo HaltenDZ BANK
19.05.2025JPMorgan ChaseCo OutperformRBC Capital Markets
17.04.2025JPMorgan ChaseCo BuyUBS AG
DatumRatingAnalyst
05.06.2025JPMorgan ChaseCo OutperformRBC Capital Markets
20.05.2025JPMorgan ChaseCo BuyUBS AG
19.05.2025JPMorgan ChaseCo OutperformRBC Capital Markets
17.04.2025JPMorgan ChaseCo BuyUBS AG
14.03.2025JPMorgan ChaseCo OutperformRBC Capital Markets
DatumRatingAnalyst
20.05.2025JPMorgan ChaseCo HaltenDZ BANK
14.04.2025JPMorgan ChaseCo HaltenDZ BANK
16.01.2025JPMorgan ChaseCo HaltenDZ BANK
02.12.2024JPMorgan ChaseCo HoldDeutsche Bank AG
17.09.2024JPMorgan ChaseCo HaltenDZ BANK
DatumRatingAnalyst
19.04.2022JPMorgan ChaseCo SellJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
18.10.2021JPMorgan ChaseCo SellJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
03.08.2017JPMorgan ChaseCo SellJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
21.12.2012JPMorgan ChaseCo verkaufenJMP Securities LLC
21.09.2007Bear Stearns sellPunk, Ziegel & Co

Um die Übersicht zu verbessern, haben Sie die Möglichkeit, die Analysen für JPMorgan Chase & Co. nach folgenden Kriterien zu filtern.

Alle: Alle Empfehlungen

Buy: Kaufempfehlungen wie z.B. "kaufen" oder "buy"
Hold: Halten-Empfehlungen wie z.B. "halten" oder "neutral"
Sell: Verkaufsempfehlungn wie z.B. "verkaufen" oder "reduce"
mehr Analysen