Nettoeinkommen

Spannende Rechnung: Darum macht eine Gehaltserhöhung niemanden ärmer

09.12.25 03:15 Uhr

Der Gehaltsmythos entlarvt: Niemand hat durch eine Gehaltserhöhung weniger Geld | finanzen.net

Mehr Gehalt - das klingt erst mal wie ein klarer Gewinn. Doch wer schon einmal eine Gehaltserhöhung bekommen hat, kennt vielleicht das ernüchternde Gefühl: Das zusätzliche Geld auf dem Konto bleibt überschaubar, und mitunter fragt man sich, ob sich der Mehraufwand überhaupt gelohnt hat.

Brutto rauf, Netto auch

Steigt das Gehalt, steigt automatisch auch das Nettoeinkommen. Zwar greift der Staat über Steuern und Sozialabgaben stärker zu, doch ein Rückgang des Auszahlungsbetrags ist gesetzlich ausgeschlossen. Selbst bei progressiven Steuersätzen bleibt immer etwas mehr übrig, auch wenn es weniger sein mag, als man sich erhofft hatte. Genau das bestätigen auch Berechnungen, auf die die Deutsche Presse-Agentur zurückgreift: Eine Gehaltserhöhung führt nie zu weniger Geld im Portemonnaie, sie fällt nur manchmal bescheidener aus als erwartet. Der Gedanke, dass man nach einer Lohnerhöhung am Ende weniger verdient, sei schlichtweg falsch. Es handle sich vielmehr um eine Wahrnehmungsverzerrung, die durch enttäuschte Erwartungen entsteht.

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Warum sich weniger manchmal wie ein Rückschritt anfühlt

Wenn das Bruttogehalt steigt, erwartet man automatisch ein sattes Plus auf dem Konto. Bleibt der Nettogewinn jedoch hinter diesen Vorstellungen zurück, kommt schnell der Gedanke auf, dass man womöglich sogar weniger habe als zuvor. Genau das sei das Problem: Die Erhöhung sei real, aber sie werde subjektiv als zu gering empfunden. Das Resultat ist Frust und ein Mythos, der sich hartnäckig hält.

Wirtschaftlicher Nutzen auch auf Arbeitgeberseite

Ein höheres Gehalt ist nicht nur für Angestellte ein Anreiz. Auch Unternehmen können profitieren. Wer gut bezahlt, hat oft loyalere und motiviertere Mitarbeiter. Das ist nicht nur Bauchgefühl, sondern auch wirtschaftstheoretisch belegt. Die sogenannte Effizienzlohn-Theorie besagt, dass höhere Löhne die Produktivität steigern können. Arbeitgeber, die überdurchschnittlich zahlen, sichern sich Wettbewerbsvorteile, weil sie Fluktuation und Fehlzeiten reduzieren, so Belonio.de.

Weniger Steuern, mehr Effekt

Wer den vollen Nutzen aus einer Gehaltserhöhung ziehen möchte, sollte nicht nur auf das Brutto schauen. Denn es gibt Alternativen, die steuerlich oft günstiger sind. Zuschüsse für den Arbeitsweg, Essensgutscheine, Erholungsbeihilfen oder Beiträge zur betrieblichen Altersvorsorge gehören zu den Möglichkeiten, mit denen Unternehmen ihre Mitarbeitenden gezielt entlasten können. Diese Zusatzleistungen wirken sich direkt auf das Netto aus - und sind, wie Handwerksblatt.de berichtet, oft spürbarer als eine kleine Bruttolohnerhöhung.

Redaktion finanzen.net

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