Pünktlich Feierabend

Weniger ist manchmal mehr: Warum die besten Mitarbeitenden keine Überstunden machen

20.11.25 13:46 Uhr

Wer Überstunden macht, schadet sich selbst | finanzen.net

Die Idee, durch ständige Verfügbarkeit und Überstunden zu glänzen, hält sich hartnäckig in vielen Unternehmen. Doch Studien zeigen: Wer länger bleibt, leistet oft weniger. Die besten Mitarbeitenden sind jene, die ihre Zeit sinnvoll nutzen und pünktlich gehen.

Der Überstunden-Mythos

Überstunden gelten in vielen Betrieben noch immer als Zeichen besonderer Leistungsbereitschaft. Doch dieser Mythos hält keiner wissenschaftlichen Betrachtung stand. Studien aus Schweden zum verkürzten Arbeitstag zeigen, dass Überstunden die Produktivität nicht steigern, sondern oft das Gegenteil bewirken. Beschäftigte, die regelmäßig länger bleiben, arbeiten ineffizienter, machen mehr Fehler und sind schneller ausgelaugt.

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Besonders problematisch: Viele arbeiten nicht aus echter Motivation länger, sondern weil sie sich beobachtet oder unter Druck gesetzt fühlen. Die Folge sind oftmals Burnout, innere Kündigung oder stille Leistungsflucht. Es scheint, dass gerade jene Mitarbeitenden, die pünktlich nach Hause gehen, ihre Zeit im Büro effektiv und zielgerichtet nutzen.

Gesundheit, Motivation und Selbststeuerung

Nicht nur die Leistung leidet unter Überarbeitung, auch die Gesundheit. Die Folgen exzessiver Arbeitszeiten können Schlafmangel, Gereiztheit, körperliche Beschwerden und ein dauerhaft erhöhter Stresspegel sein. Gerade im Kontext Homeoffice und ständiger Erreichbarkeit verschwimmen die Grenzen zwischen Beruf und Privatleben.

Dem gegenüber stehen Arbeitnehmende, die klar trennen können. Wer am Abend bewusst abschaltet, hat am nächsten Tag mehr Energie, höhere Konzentrationsfähigkeit und ist kreativer. Der Schlüssel liegt in einem reflektierten Zeitmanagement und in Unternehmen, die Eigenverantwortung statt Dauerverfügbarkeit fördern. Die besten Mitarbeitenden sind jene, die sich selbst gut führen und dadurch langfristig leistungsfähig bleiben.

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Ein kultureller Wandel

Immer mehr Unternehmen erkennen inzwischen, dass Produktivität und Überstunden sich nicht zwangsläufig bedingen. Statt starrer Präsenzzeiten gewinnen flexible Modelle an Bedeutung - darunter Vertrauensarbeitszeit, Homeoffice-Regelungen oder Jahresarbeitszeitkonten. Ziel ist nicht weniger Arbeit, sondern eine bessere Verteilung und eine individuell sinnvollere Nutzung der verfügbaren Zeit.

Redaktion finanzen.net

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