Sparda-Bank verweigert Annahme von Münzen

Bereits seit geraumer Zeit wird es für Kunden zunehmend schwierig, ihr Kleingeld kostenlos bei Finanzinstituten einzuzahlen. In Hannover greift die erste Bank nun durch und verweigert die Annahme von Geldmünzen - bis auf wenige Ausnahmen - komplett.
Wer in Hannover Kunde bei der Sparda-Bank ist, kann sein Kleingeld nun nur noch in zwei großen Filialen einzahlen. In den anderen 23 Geschäftsstellen wird die Annahme von Münzen verweigert. Eine Sprecherin bestätigte dies gegenüber der "BILD"-Zeitung.
Kein Bedarf für die Dienstleistung
Offiziell führt man von Seiten des Instituts die Kundenstruktur als Grund für die restriktive Maßnahme an. Demnach soll nur ein Bruchteil der Sparda-Kunden überhaupt Bedarf an der Dienstleistung "Bargeldeinzahlung" haben. Tatsächlich sei dies nur für rund ein Prozent der Kunden von Interesse - der Großteil des Klientels bestehe hingegen aus Privatkunden, die - anders als viele Selbständige - ihre Tageseinnahmen nicht bei der Bank einliefern müssten.
Kosten für Institute sind hoch
Tatsächlich dürfte aber noch eine andere Tatsache die Komplettverweigerung von Münzannahmen begünstigt haben: Für Banken ist die Annahme und Verwahrung von Münzgeld schlicht zu teuer. Daran ist insbesondere eine EU-Verordnung aus dem Jahr 2015 schuld, die vorsieht, dass Institute das Münzgeld auf Falschgeld prüfen müssen. Dazu müssen sich die Banken entsprechende Zählmaschinen anschaffen - die Kosten für die Automaten liegen im sechsstelligen Bereich.
Andere Institute geben Mehrkosten an Kunden weiter
Auch viele andere Banken in Deutschland behandeln die Annahme von Münzen in den letzten Monaten deutlich restriktiver. In der Regel fallen für Bankkunden Gebühren an, wenn sie Kleingeld bei ihrem Institut einzahlen - in vielen Filialen können nur Kunden unter 18 Jahren und Kunden, die unter einer bestimmten Maximalsumme im Jahr bleiben, ihr Kleingeld loswerden. Für alle anderen werden nach Einzahlungshöhe oder -häufigkeit Gebühren fällig.
Redaktion finanzen.net
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