Rohstoff-Trader-Kolumne

Kohle – bis auf weiteres als fossiler Energie-Träger unverzichtbar!

23.05.13 09:18 Uhr

Kohle – bis auf weiteres als fossiler Energie-Träger unverzichtbar! | finanzen.net

Um die CO²-Emissions-Ziele von Klima-Kanzlerin Merkel zu erreichen, müssten hierzulande eigentlich zahlreiche...

... vor allem ältere Kohle-Kraftwerke abgeschaltet werden. Doch das ist bloßes Wunsch-Denken. Denn speziell nach dem beschlossenen Kernkraft-Ausstieg wird Deutschland noch auf unabsehbare Zeit auf den fossilen Energie-Träger zurückgreifen müssen.

Preis-Vorteile gegenüber Erdgas!

Schließlich gehört die Strom-Erzeugung aus Kohle zu den günstigsten Arten der Energie-Gewinnung. Dies gilt umso mehr, als sich der Preis für Erdgas als unmittelbares Konkurrenz-Produkt zwischen 2010 und 2012 um fast 100 Euro je Tonne Steinkohlen-Einheit (SKE) auf 263 Euro verteuert hat. Der Preis für Import-Kessel-Kohle ist im gleichen Zeitraum mit 93 Euro je Tonne SKE etwa gleich geblieben. Zugegeben: Erdgas-Kraftwerke mögen die saubere Lösung sein. Doch in diesem Punkt allein auf Umweltschutz-Aspekte abzustellen, wäre erheblich zu kurz gedacht.

Trotz Emissionen unverzichtbar!

Immerhin ist das Land der Dichter und Denker als Industrie-Nation zwingend auf bezahlbare Energie angewiesen. Ansonsten erleiden die in Deutschland produzierenden Unternehmen im internationalen Vergleich fast schon ruinöse Wettbewerbs-Nachteile. Bereits heute kostet Strom in unserem atomverliebten Nachbarland Frankreich nur etwa die Hälfte wie hier. Wenn wir also nach dem beschlossenen Kern-Ausstieg auch künftig wirtschaftlich konkurrenzfähig bleiben wollen, wird man - womöglich sogar noch verstärkter - auf Kohle setzen müssen, auch wenn die CO²-Belastungen dadurch ganz sicherlich nicht weniger werden.

Marc Nitzsche ist Chefredakteur des Rohstoff-Trader Börsenbriefs. Der Börsenbrief ist ein Spezialist für Rohstoffe und bietet konkrete Kaufempfehlungen mit Analysen und Kursprognosen. Mehr Infos unter: www.rohstoff-trader.de

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.