Donald Trump pusht Nasdaq und S&P 500
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US-Präsident Trump läuft sich warm für den Friedensnobelpreis. Den Preis für die beste Laune bei Aktionären hat er schon.
Stellen Sie sich vor, Sie bringen mit ihrer Politik monatelang eigentlich alles durcheinander. Und werden dann belohnt mit der besten Laune seit mehr als einem Jahr. Die ist der Fall bei Donald Trump. Seine Lieblingsindikatoren liegen am Aktienmarkt. Dort notieren die US-Indizes auf Rekordhoch. Noch besser als der Kurs ist aber die Laune. "Die Stimmung wird in den USA beispielsweise über den Fear and Greed-Index gemessen. Dieser markierte passenderweise am Nationalfeiertag 4. Juli den höchsten Wert seit mehr als einem Jahr", so Thomas Soltau vom Smartbroker. Oder anders gesagt - die Börsianer sind so gut drauf wie noch nie seit dem Amtsantritt Donald Trumps.
Ärger? Welcher Ärger?
Trotz geopolitischer Reibungen, frischer Zölle wie zuletzt die 25-Prozent-Keule aus den USA für Japan und Südkorea, geldpolitischer Zwickmühlen und wachsender Konjunkturskepsis halten sich die großen Aktienindizes erstaunlich gut. "Weltweit notieren nahezu alle Leitindizes oberhalb ihrer 200-Tage-Linie - oft mit steigender Tendenz", so Vanyo Walter von RoboMarkets. Eine Ausgangslage, die zumindest mittelfristig Chancen auf weitere Kursgewinne eröffnet. Doch wie so oft an der Börse: Gleichlauf sieht anders aus. Schon in den ersten Monaten des Jahres offenbarte sich ein deutliches Ungleichgewicht. Europas Indizes präsentierten sich in Frühform, legten zweistellig zu, während auf der anderen Seite des Atlantiks lange rote Vorzeichen dominierten. Seit Juni hat sich das Blatt gewendet. "In Europa zeigt sich zum Beispiel beim DAX eine Konsolidierung auf hohem Niveau", so Experte Soltau. Trotz der scharfen Erholung nach dem Zoll-Schock werden Buchgewinne nicht abgezogen - ein Zeichen für Substanz, nicht Spekulation. "In Deutschland glänzt vor allem die zweite und dritte Reihe. Der SDAX übertrifft mit seiner Trendstärke aktuell den MDAX und ist das beste deutsche Börsenbarometer 2025", so die Experten vom Online-Broker Lynx.
America first - again
Ganz anders das Bild in den USA. Dort schalten S&P 500 und Nasdaq 100 spürbar einen Gang höher. Getragen von stabilen Kapitalzuflüssen, der Aussicht auf Zinssenkungen und technischer Klarheit beschleunigt sich der Aufwärtstrend. "Die lange bestehende Performancelücke zwischen US- und Europa-Indizes konnte sich in den letzten Wochen verkleinern und dreht sich zum Sommerstart sogar um", so Vanyo Walter. Auch historische Muster liefern Argumente für Optimisten: US-Aktien tendierten im zweiten Halbjahr traditionell dann stark, wenn sie - wie 2025 - bereits in Mai und Juni zulegen konnten. In neun von zehn vergleichbaren Jahren fielen die Folgemonate bis Jahresende überdurchschnittlich aus. Der Juli sticht zusätzlich heraus: In 16 der letzten 17 Jahre notierte der Nasdaq 100 im Plus, mit einer durchschnittlichen Monatsrendite von über vier Prozent. Rückschläge waren meist moderat. Der maximale Verlust blieb in den meisten Fällen unter zwei Prozent. Dass ausgerechnet 2024 als einziger Ausreißer in der Statistik auftaucht, macht das Muster nicht weniger relevant - im Gegenteil.
Dollar schwach wie ewig nicht
Ein Schönheitsfehler allerdings bleibt - und der liegt nicht im Chart, sondern im Wechselkurs. "Der Euro hat gegenüber dem Dollar seit Februar rund 15 Prozent zugelegt. Er zeigt sich so schlecht wie seit den 70er-Jahren nicht mehr. Ein Faktor, der auf dem Papier stark steigende US-Indizes aus Sicht europäischer Anleger deutlich entwertet", rechnet Thomas Soltau vor. In Euro gerechnet notieren viele US-Barometer trotz jüngster Höhenflüge weiter im Minus. Währungsabsicherung, die in den letzten Jahren eher als akademisches Feintuning galt, ist bei manchen in den Fokus gerückt. Die Schwäche des Dollar war damit dank Trump für europäische Anleger kein Grund zur Freude.
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