Chartered Opus Markteinblick Axel Mielke

Alternativen für Stiftungen mit geringem Eigenkapital: Zu klein um auf Dauer Gutes zu tun?

10.12.18 14:45 Uhr

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Alternativen für Stiftungen mit geringem Eigenkapital: Zu klein um auf Dauer Gutes zu tun? | finanzen.net

Gemeinnützige Stiftungen in Deutschland leiden seit Jahren unter einem erheblichen Anlagenotstand. Sie verwalten zum Teil mehrere Milliarden Euro und müssen immer höhere Risiken eingehen, um Zinsen zu erwirtschaften.

Stiftungen stecken pro Jahr zusammen rund 17 Milliarden Euro in gemeinnützige Projekte. Doch diese Engagements sind in Gefahr. Bei der Neuanlage ihrer Vermögen, die bisher vorwiegend in Rentenpapieren steckten, können sie in der anhaltenden Niedrigzinsphase kaum noch den Inflationsausgleich erwirtschaften.

Investments in Aktien

Doch es gibt Abhilfe. Und Not macht wie bekannt erfinderisch. Einige Stiftungen gehen dabei neue Wege, die ihnen die notwendigen Finanzmittel für die Erfüllung ihres Stiftungszwecks auf Dauer zur Verfügung stellen. So hat etwa die "Share Value-Stiftung" aus Erfurt durchgesetzt, dass sie ihre Mittel allein und ausschließlich in Aktien investieren darf. Dem liegt ein einfacher Gedanke zu Grunde: Im Prinzip sind Aktien wie Stiftungen für die Ewigkeit angelegt. Und da Aktien auf Dauer den höchsten Ertrag erwirtschaften, wurde vom Stifter genau dieser Grundgedanke auch herangezogen, um die Share Value Stiftung ausreichend zu finanzieren. Denn durch aktives Management und einen Fokus auf Dividendentitel kommen der Stiftung fortwährend Barmittel zu Gute, die dann dem Stiftungszweck zugeführt werden. Der Stifter musste von Hessen nach Thüringen gehen, um die Zulassung für diese Art von Stiftung genehmigt zu bekommen. In Hessen wurde sie ihm mit dem Hinweis versagt, dass Aktien keine "mündelsichere" Anlage sei. Ganz nebenbei: Durch die Anlage in Aktien konnte das Stiftungsvermögen von ursprünglich 20 Millionen Euro in den letzten 15 Jahren mehr als verdoppelt werden. Da können selbst die Turbulenzen, wie sie derzeit an den Finanzmärkten herrschen, der Stiftung nichts anhaben.

Hohe Risiken bei langlaufenden Bonds

Doch nicht alle der mehr als 22.000 rechtsfähigen Stiftungen in Deutschland können einen solchen Weg gehen. Und nicht alle sind so groß wie etwa die Robert Bosch Stiftung, die Bertelsmann Stiftung oder die Dietmar Hopp Stiftung, die über Milliarden an Eigenkapital verfügen. Insgesamt wird zwar von allen Stiftungen ein Kapital von mehr als 68 Milliarden Euro verwaltet, doch viele der gemeinnützigen Einrichtungen verfügen nur über ein geringes Kapital, das sich kaum verzinst. Selbst die Anlage in vermeintlich sichere, langlaufende Corporate Bonds ist problematisch.

So wurden beispielsweise über 50-jährige Corporate Bonds wie etwa von RWE, Linde, Allianz, Lufthansa und weiteren Unternehmen mit Kupons von 3 bis 5 Prozent emittiert, um Langfristanleger wie Stiftungen zu bedienen. Das Zinsänderungs- und Kreditrisiken sind allerdings erheblich. Dies verdeutlichen die Kursverluste der Lufthansa-Anleihe von 110 auf 106,5 Prozent, von RWE von 106 auf 100 Prozent, oder von Bayer von 110 auf 101 Prozent seit Jahresanfang. Hier führt schon ein geringer Zinsanstieg zu Bewertungsverlusten von ein bis zwei Jahreskupons. Die Risiken sind also immens und das bei limitierten Chancen.

Absolute Return mit Multi-Manager-Portfolios

Einen anderen Weg geht Accumulus Capital Management LLC (ACM) mit Sitz in New York, für die wir bei Chartered Opus die Absolute Return Investment Accumulus Composite Indizes aufgelegt haben und betreuen. Accumulus ist ein Experte für die Strukturierung und Verwaltung von Multi-Manager-Portfolios. Ziel des Investmentansatzes ist es, für Stiftungen auf Dauer eine positive Rendite unabhängig von Marktsituation und -richtung zu erwirtschaften. Aber: "Echte" Absolute-Return-Investments sind schwer zugänglich, denn Selektion, Erwerb und Verwaltung eines diversifizierten Portfolios interessanter Strategien erfordern viel Zeit und Erfahrung. Die Accumulus Composite-Indizes geben die Wertentwicklung von Strategien unterschiedlichster Manager überwiegend aus dem Fixed-Income, sprich Renten--Bereich wieder, die durch Accumulus ständig überprüft und selektiert werden. Speziell liegen den Indizes zwei durch Accumulus betreute Multi-Manager-Fonds (mit jeweils ihrer USD- oder EUR-Anteilsklasse) zu Grunde. Diese investieren vor allem in Manager mit Strategien im "Event-Driven" und "Relative-Value"-Bereich.

Die Indizes bilden somit einen einfachen Zugang zur Expertise und langjährigen, sowie risikoadjustierten Portfolioselektion von Accumulus. Zur Verfügung stehen der EUR Accumulus Composite Return Index und der USD Accumulus Composite Return Index. Auf alle Indizes stehen strukturierte Anleihen zur Verfügung, deren maximaler Drawdown über die vergangenen 5 Jahre bei 2,4 Prozent lag. Die Ausschüttungsvariante zahlt 6% maximal jährlich. (3-Jahres Durchschnitt 4,74% p.a.). Da die Renditen der zu Grunde liegenden Indizes bisher zwischen 1,79 und 7,4 Prozent liegen, werden in den guten Jahren Rücklagen gebildet, von denen in mageren Jahren ausreichend gezehrt werden kann. Und hier können sich kleinere Stiftungen schon ab 125.000 Euro beteiligen. Wenn eine Privatplatzierung gewünscht ist, so ist diese ab 2 Millionen Euro möglich.

Es müssen also nicht immer die Milliarden-Stiftungen sein, die von den neuen Wegen der Stiftungsfinanzierung profitieren. Auch den Kleineren ist es durchaus möglich, auf Dauer Gutes zu tun.

Axel Mielke verantwortet bei Chartered Opus den Bereich Kunden und Vertriebspartner. Er besitzt 23 Jahre Erfahrung mit dem Handel und Portfoliomanagement von Derivaten und strukturierten Wertpapieren. Nach Stationen bei DRKW im Sales Trading für Derivate und im Portfoliomanagement einer Versicherung sowie im Structured Equity Sales von Merrill Lynch, leitete er als Managing Director den Bereich Client Solutions bei der WestLB Global Markets . Er ist ausgebildeter Wirtschaftswissenschaftler und besitzt die Lizenzen der Deutschen Börse.

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