Micron Technology-Aktie weiter stark: Neue Analysten-Euphorie nach positiver Bilanz

Die Aktie von Micron Technology erlebt nach einer überraschend starken Quartalsbilanz und einem optimistischen Ausblick eine deutliche Neubewertung durch Analysten.
Werte in diesem Artikel
• Umsatzausblick von Micron begeistert Analysten
• Kursziele reihenweise angehoben
• Ist Micron Technology das neue NVIDIA?
Micron Technology überraschte den Markt am Mittwoch nachbörslich mit einem Umsatz- und Gewinnsprung sowie einem Ausblick auf einen Umsatz von 18,3 bis 19,1 Milliarden US-Dollar im kommenden Quartal - deutlich über den Erwartungen der Wall Street, die bei 14,4 Milliarden US-Dollar liegen.
Diese Zahlen führten am Donnerstag zu einem Kursanstieg der Micron-Aktie von mehr als zehn Prozent und lösten eine Welle von Kurszielanhebungen aus,
die den Titel an der NASDAQ auch vorbörslich um weitere 1,89 Prozent auf 253,17 US-Dollar nach oben trieben.
Branchenbeobachter sehen bei Micron laut "MarketWatch" zunehmend einen "NVIDIA-Moment" - also einen Wendepunkt vergleichbar mit der spektakulären Rally des GPU-Herstellers seit Beginn des KI-Booms.
Analysten drehen an den Kurszielen - Optimismus dominiert
Seit der Veröffentlichung der jüngsten Unternehmenszahlen haben zahlreiche Analysten ihre Einschätzungen für Micron deutlich angehoben. Als zentraler Grund wird dabei vor allem die "außergewöhnliche Prognose" genannt, so etwa von Piper Sandler, die laut "TipRanks" das "Buy"-Rating für die Micron-Aktie beibehalten und das Kursziel auf 275 US-Dollar hochgeschraubt haben.
Andere Analysten gingen noch weiter: Die Deutsche Bank und die UBS setzten ihre Kursziele auf 300 US-Dollar hoch, während das Ziel der Citi für Micron 330 US-Dollar und von Wolfe Research sogar 350 US-Dollar lautet. Am optimistischsten sind laut "TipRanks" jedoch die Analysten von Rosenblatt Securities, die ebenfalls an ihrer Kaufempfehlung festhielten, das Kursziel jedoch kräftig von 300 US-Dollar auf 500 US-Dollar anhoben.
Grundlage des Optimismus: Parallelen zu NVIDIA
Viele Analysten untermauern ihre Neubewertungen auch mit einem Vergleich zwischen Micron Technology und dem KI-Platzhirsch NVIDIA. Nach Einschätzung von Morgan Stanley lieferte die Prognose von Micron das "wahrscheinlich beste" Umsatzpotenzial "in der Geschichte der US-Halbleiterindustrie" - nur übertroffen von NVIDIA in dessen bester Phase. Dies rechtfertige laut dem Analyst Joseph Moore nicht nur eine Erhöhung des Kursziels auf 350 US-Dollar, sondern auch die Einordnung von Micron als "Top Pick" im Halbleitersektor, heißt es bei "MarketWatch". Zudem bezeichnete er die jüngsten Unternehmensergebnisse von Micron als "den rasantesten Umschwung, den wir in 32 Jahren Beobachtung von Speicheraktien erlebt haben".
Auch C.J. Muse, Analyst bei Cantor Fitzgerald, verglich den momentanen Optimismus bei Micron laut der Nachrichtenseite mit dem legendären Aufschwung von NVIDIA. Muse bezeichnet Microns Performance und Ausblick mit dem Bild "going full leather jacket" - eine Anspielung auf den NVIDIA-CEO und seinen markanten Stil - und fragte sich, wie es jetzt weitergehen werde, weil die extrem positive Guidance des Unternehmens sogar noch zu konservativ erscheinen könnte. Denn er rechne frühestens ab 2027 mit einem Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage im Speicherchip-Markt, daher könnten die historisch hohen Bruttomargen von Micron im nächsten Jahr womöglich sogar noch weiter steigen. Die jüngsten Ergebnisse des Unternehmens wertete Muse als Hinweis auf einen möglichen Superzyklus im Speichersektor, der zu einer strukturellen Neubewertung der Aktie führen könnte.
Goldman Sachs bleibt neutral, erkennt aber Trends an
Doch nicht alle Analysten zeigen mit Blick auf Micron einen solch ungebremsten Optimismus: So behielten etwa die Experten von Goldman Sachs laut "TipRanks" ihr "Hold"-Rating bei, erhöhten aber das Kursziel zumindest von 200 US-Dollar auf 235 US-Dollar. Die US-Investmentbank widersprach zwar nicht dem starken Ausblick, sieht aber bei der Bewertung aktuell ein ausgewogenes Risiko-Rendite-Verhältnis angesichts bereits deutlich gestiegener Kurse.
Goldman Sachs betonte in der Analyse laut "Investing.com" zwar, dass die Preise für HBM, DRAM und NAND in den letzten Monaten deutlich gestiegen sind, was auf disziplinierte Produktionskapazitäten und robuste Nachfrage hindeuten würde. Doch die Bank wolle erst einen längerfristigen Trend sehen, bevor sie ein bullisheres Rating ausspreche.
Doch trotz der skeptischeren Stimme der Goldman Sachs-Analysten ist der Tenor klar: Microns starke Guidance und das Potential, tiefer in profitablere KI-Segments vorzudringen, haben die Erwartungen vieler Marktbeobachter deutlich hochgeschraubt - und die Micron Technology-Aktie nun in den Mittelpunkt der Halbleiter-Debatte gerückt.
Redaktion finanzen.net
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