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Wall Street - Der Januar als bester Börsenmonat?

17.01.17 12:10 Uhr

Wall Street - Der Januar als bester Börsenmonat? | finanzen.net

Diverse Untersuchungen für den US-Aktienmarkt als Weltleitmarkt deuten darauf hin, dass der Januar ein besonderer Börsenmonat für Anleger zu sein scheint.

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Seit Jahrzehnten findet der Januar als erster Börsenmonat eines Jahres viel Beachtung in Anlegerkreisen. Die Gründe: Der Januar soll am US-Markt der beste Börsenmonat eines Börsenjahres sein und somit tendenziell besser laufen als andere Börsenmonate. Die Aktienpapiere von Unternehmen mit niedriger Marktkapitalisierung sollen sich in diesem Monat besser entwickeln als Aktien von Unternehmen mit hoher Marktkapitalisierung. Ferner scheint der Januar nicht selten auch den Grundstein für das gesamte Börsenjahr zu legen. In den folgenden Abschnitten wird dem Ganzen aus Sicht eines Anlegers näher auf den Grund gegangen.

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Der Januar als bester Börsenmonat von allen Monaten

Nach der unumstößlichen Lehrmeinung von der Markteffizienz, welche 1970 vom Wirtschaftsnobelpreisträger Eugene F. Fama im renommierten "Journal of Finance" veröffentlicht wurde, sollte es nicht möglich sein, dass die Renditen in einem speziellen Börsenmonat höher sind als in anderen Monaten. Dennoch zeigen empirische Untersuchungen für den Weltleitmarkt USA, dass der Januar ein besonders guter - wenn nicht sogar der beste Börsenmonat ist. Je nach Datengrundlage und Untersuchungszeitraum variieren die Ergebnisse jedoch. So zeigt beispielsweise eine von Yardeni Research zum Jahresschluss 2016 veröffentlichte Untersuchung für den vielbeachteten US-Index S&P 500, dass der Januar im Untersuchungszeitfenster vom Jahr 1928 bis 2016 nicht als allerbester Börsenmonat gelten kann. Andere Monate scheinen besser abzuschneiden. Aus Anlegerperspektive keine unwichtige Information.

Der Januar als bester Börsenmonat für Small Caps

Neben den Untersuchungen zum Januar als "bestem" Börsenmonat, lässt sich empirisch noch etwas anderes beobachten: Scheinbar ist der Januar ein besonders guter Monat für sogenannte Small Caps - also kleinere Werte. Diese tendieren dazu, die großen Werte im Januar outzuperformen.
Als Erklärung für die Outperformance kleinerer Werte im Januar wird oftmals auf steuerliche Effekte verwiesen. Hiernach verkaufen Anleger tendenziell aus steuerlichen Gründen die Aktien zum Jahresende, mit denen sie im Verlust sind. Gerade kleinere Unternehmen können durch derartige Veräußerungsgeschäfte jedoch ziemlich im Kurs gedrückt werden, so dass sie nach dem Verkaufsexzess wieder günstig erscheinen. Anleger greifen dann im Januar verstärkt zu und ordern die im Preis gedrückten Aktientitel, was die Kurse von kleineren Unternehmen dann im Januar wiederum ansteigen lassen kann. Da kleinere Werte im Gegensatz zu den großen Schwergewichten bereits durch wenige Kauforders im Aktienpreis gepusht werden können, ist eine deutliche Preisrally bei Small Caps dann im Januar wahrscheinlicher als bei Large Caps. Dadurch kann es zur besagten Outperformance kleinerer Werte gegenüber den großen Aktientiteln kommen.
Doch aufgepasst: Es geht immer nur um Durchschnittswerte, d.h. trotz einer möglichen durchschnittlichen Outperformance kleinerer Aktientitel kann es auch Jahre geben, in denen es die kleinen Werte nicht schaffen, die großen Aktien zu schlagen. Ein Beispiel hierfür ist das Jahr 2016. Hier verbuchte der Small-Cap-Index Russell 2000 im Januar 2016 einen Monatsverlust von 8,8 Prozent, wohingegen der Dow Jones Industrial lediglich 5,5 Prozent nachgab. Mit einem Investment in größere Werte wäre ein potenzieller Investor somit im Januar 2016 besser gefahren. Der Monatsverlust wäre weniger stark ausgefallen bei einem Investment in große Aktientitel. Anders sah es beispielshalber im Jahr 2013 aus. Hier konnte der Russell 2000 den Dow Jones Industrial um ca. 0,4 Prozent im Januar outperformen.

Der Januar als bester Börsenmonat für die Gesamtjahresprognose

Zum Abschluss der Betrachtung soll an dieser Stelle noch erwähnt werden, dass der Januar auch als bester Börsenmonat gilt, um eine Auskunft über die Entwicklung des gesamten Börsenjahres zu bekommen. Dies gilt aus historischer Perspektive insbesondere für eine positive Januarentwicklung. Stieg der US-Aktienmarkt im Januar, so endete auch das Jahr sehr häufig im Plus. Die Fehlerquote war somit gering. Nur in seltenen Fällen schloss das Gesamtjahr im negativen Bereich, wenn zuvor der Januar ein Plus schaffte. Bei einer negativen Januarentwicklung gab es deutlich mehr Fehler. Hier kam es in der Rückschau nach negativen Januarabschlüssen öfter zu einem positiven Jahresabschluss. Der Januar als Prognoseinstrument für das Gesamtjahr lag somit bei einem negativen Januarabschluss vielmals daneben.
Anstatt den Blick auf die Gesamtjahresperformance zu richten, macht es für potenzielle Anleger jedoch mehr Sinn, sich die Performance von Anfang Februar bis Ende Dezember anzuschauen. Schließlich ist mit Ende Januar der erste Monat des Jahres schon vorüber und es interessiert den Praktiker, wie sich die verbleibenden elf Monate entwickeln könnten, nachdem der Januar als Barometer für den Rest des Jahres abgeschlossen ist. Laut einer Studie von LPL Financial Research für den S&P500 von 1950 bis 2015 konnte der Aktienindex in 88% der Fälle in den elf Monaten nach einem positiven Januar im Plus schließen. Die Wahrscheinlichkeit für einen positiven Abschluss im 11-Monatszeitraum von Anfang Februar bis Ende Dezember eines Jahres war somit hoch, wenn zuvor der Januarmonat positiv endete.

Fazit zum Januar als bestem Börsenmonat

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Der Monat Januar galt am US-Aktienmarkt längere Zeit als einer der besten Börsenmonate eines Börsenjahres. Wenn nicht sogar als der beste Börsenmonat überhaupt. Je nach gewähltem Untersuchungszeitraum können andere Monate jedoch besser laufen als der Januar. Dies sollte unbedingt beachtet werden. Daneben ist empirisch offenbar belegt, dass im Januar tendenziell Überrenditen mit einem Investment in Small-Caps erwirtschaftet werden konnten, was jedoch nicht jedes Jahr klappte. Letztlich war der Januar wohl auch der beste Indikator für das Gesamtjahr bzw. die übrig gebliebenen elf Monate eines Börsenjahres. Zumindest dann, wenn der Januar im positiven Bereich schloss.
Mit Spannung kann erwartet werden, ob der Januar 2017 als guter Börsenmonat in die Geschichte eingeht, Small-Caps im Januar 2017 besser laufen als Large-Caps und der Januar als Barometer für den Rest des aktuellen Börsenjahres einen guten Job macht.



Redaktion finanzen.net

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