Aktien bleiben im Abwärtstrend

... gewesen sein könnte, wurde schon am Montagmorgen eines „Besseren“ belehrt. Die Bären sind noch lange nicht satt. Wohin die Reise geht, zeigte der DAX schon zur Eröffnung: unter 6000 Punkte. Am Dienstag bröckelten die Kurse weiter ab.

Anhaltende Sorgen um die Schuldenkrise in Europa und die Konjunktur rund um den Globus wurden für die neuerlichen Verluste verantwortlich gemacht. Sicherheit scheint den Anlegern derzeit über alles zu gehen: Vor wenigen Tagen schenkten sie dem deutschen Staat beim Verkauf von sechsmonatigen Geldmarktpapieren sogar Geld, statt sich mit null Prozent Rendite zufrieden zu geben.

Risikoanlagen sind dagegen komplett out. Wie Mühlsteine zieht es die Aktienkurse nach unten. Der mittelfristige Abwärtstrend ist völlig intakt, selbst die 200-Tage-Linie hielt dem Ansturm der Bären nicht stand. Da hilft es auch nichts, dass deutsche Blue Chips mittlerweile sehr günstig sind. Die Dividendenrendite im DAX taxieren wir aktuell auf 4,4%, das 2012er-KGV auf 9. Selbst wenn die eine oder andere Kürzung bzw. Gewinnrevision unvermeidlich sein dürfte, bekommen Sie hier doch sehr viel Wert für wenig Geld. Auch Nebenwerte sind von einer Überbewertung derzeit meilenweit entfernt. Doch Fundamentales kann Investoren derzeit nicht locken.

Charttechnisch richtet sich die Hoffnung der Bullen nun auf die Zone um 5800 Punkte, in der der Index zwischen Oktober und Dezember konsolidierte. Läuft die Verkaufswelle dort nicht aus, kann der DAX aber auch schnell bis zum 2011er-Tief bei 5000 Punkten durchgereicht werden. Insgesamt überzeugt uns das Chance-Risiko-Verhältnis aber nicht, weshalb wir die Investitionsquote im Musterdepot, das seit Jahresbeginn im Gegensatz zum DAX noch immer über 10% vorne liegt, vorerst auch nicht anheben.

Christoph Frank leitet die Redaktion der „PLATOW Börse“ und die Beratung des von der Deutschen Bank aufgelegten DB Platinum III Platow Fonds. Die „PLATOW Börse“ erscheint 2-mal pro Woche. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.