Airbus verschafft sich Zeit für A400M - Aktie im Minus

Airbus verschafft sich angesichts dünner Auftragsbücher für den Militärtransporter A400M Zeit von den europäischen Käuferstaaten.
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Frankreich und Spanien seien bereit, die Auslieferung von insgesamt sieben Maschinen der Reihe vorzuziehen, teilte der DAX-Konzern am Dienstag auf der Luftfahrtmesse in Le Bourget bei Paris mit. Eine neue Vereinbarung mit der europäischen Beschaffungsorganisation Occar sichere die Produktion des Flugzeugs auf absehbare Zeit. Demnach will Airbus die Betriebskosten der Maschine senken und ihr neue Fähigkeiten verschaffen. Dabei geht es etwa um die Brandbekämpfung und Abstandsstörsender. Auch soll ihre Nutzlast auf 40 Tonnen steigen. Künftig wollen Airbus und Occar den Angaben zufolge jedes Jahr überprüfen, wie es mit der A400M weitergeht.
Airbus hatte die Zukunft der A400M bereits im Februar in Zweifel gezogen. Im vergangenen Jahr verbuchte der Konzern nach einer Vertragsanpassung mit den europäischen Hauptkunden und Occar eine weitere Sonderbelastung. Das Projekt liegt mit mehr als 25 Milliarden Euro schon lange über dem ursprünglichen Budget. Deshalb hatte Airbus vor etlichen Jahren sogar gedroht, das Projekt einzustellen.
Seitdem hatte der Hersteller gehofft, abseits seiner Hauptkunden aus Europa weitere Aufträge aus anderen Ländern zu erhalten. Doch die Hoffnungen erfüllten sich bislang kaum. Insgesamt haben laut Airbus' Internetseite bisher zehn Staaten insgesamt 178 Maschinen des Typs geordert. Zu den Käufern gehören neben Frankreich und Spanien etwa auch Deutschland, Großbritannien und die Türkei.
Die A400M wird im spanischen Sevilla gebaut. Üblicherweise werden dort inzwischen pro Jahr acht Maschinen fertig. Im vergangenen Jahr waren es gerade einmal sieben Stück.
Dassault und Airbus kabbeln sich um Führung von Kampfjet-Bündnis FCAS Im Kampfjet-Bündnis von Frankreich, Deutschland und Spanien werden die Spannungen zwischen den Flugzeugbauern Airbus und Dassault Aviation deutlicher. Auf der weltgrößten Luftfahrtmesse in Le Bourget bei Paris machten Vertreter beider Unternehmen klar, dass sie unterschiedliche Vorstellungen davon haben, wer beim künftigen europäischen Luftkampfsystem FCAS die Führung haben soll. Damit droht möglicherweise ein ähnlicher Bruch wie in den 1980er Jahren, in dessen Folge mit dem Eurofighter und der französischen Rafale zwei konkurrierende Kampfjets entstanden.
In einem Interview mit Bloomberg beklagte Airbus-Verteidigungschef Michael Schöllhorn das ständige Gezänk über die jeweilige Rolle der Partner. Dassault-Aviation-Chef Eric Trappier bekräftigte im Gespräch mit dem Sender Bloomberg Television hingegen seine Forderung, dass Dassault als Hersteller der Rafale das Sagen bei FCAS haben sollte.
Trappier brachte sogar einen Rückzug seines Unternehmens ins Spiel: "Wir könnten es alleine machen", sagte der Manager am Dienstag auf der Messe. Wenn es eine gute Zusammenarbeit gebe, die gut organisiert sei, warum solle man dann nicht im Bündnis bleiben? Er sei jedoch nicht glücklich mit den Regeln, die dem Programm zugrunde lägen.
FCAS soll das Waffensystem der nächsten Generation werden und neben einem Mehrzweckkampfflugzeug begleitende Drohnen umfassen. Für das Projekt haben sich Deutschland, Frankreich und Spanien 2019 zusammengeschlossen. Für die Entwicklung zeichnen Airbus, Dassault Aviation und die spanische Indra Sistemas verantwortlich. Den Antrieb sollen die deutsche MTU Aero Engines und der französische Triebwerksbauer SAFRAN beisteuern.
Schon jetzt gibt es in Europa ein Konkurrenzprojekt: Großbritannien hat mit dem Global Combat Air Programme ein ähnliches Vorhaben angeschoben. Daran beteiligt sind neben der britischen BAE Systems auch der italienische Luftfahrt- und Rüstungskonzern Leonardo und die japanische Mitsubishi Heavy Industries.
Damit sind die industriellen Partnerschaften aus der Zeit von Eurofighter und Rafale bereits aufgebrochen. Die bisherigen Eurofighter-Partner Airbus, BAE Systems und Leonardo gehen getrennte Wege. Dassault hatte sich aus dem Eurofighter-Projekt schon Anfang der 1980er Jahre zurückgezogen und stattdessen den Kampfjet Rafale entwickelt.
Für FCAS ist Dassault Aviation zwar wieder mit an Bord, doch die neue Partnerschaft zeigt schon seit einiger Zeit Risse. Dabei geht es auch um die Frage, welches Unternehmen welche Aufgaben bekommt.
Am Dienstag äußerte Trappier erneut seinen Unmut über die Partnerschaft mit Airbus. Diese Konstellation verlangsame die Entwicklung und berge das Risiko, dass ein minderwertiges Kampfflugzeug entstehe. "Ich bin der Meinung, dass wir führend sein sollten - nicht weil wir führend sein wollen, sondern weil wir die einzige Firma sind, die die Technologie beherrscht", sagte er. "Wer sonst in Europa kann so etwas wie die Rafale bauen?"
Airbus-Manager Schoellhorn plädierte hingegen dafür, keine alten Diskussionen aufzuwärmen. Der Schwerpunkt solle darauf liegen, "wie wir zusammenkommen, damit wir etwas Positives beitragen und das Programm vorantreiben können". Mit Blick auf die Vorstellungen von Trappier und Dassault Aviation sagte er allerdings: "Sie haben ein anderes Verständnis von einem multinationalen Programm."
Der Streit kommt zu einer Zeit, in der die europäischen Staaten ihre Streitkräfte gegen eine Bedrohung durch Russland aufrüsten. Zudem verlangt US-Präsident Donald Trump von den Europäern höhere Verteidigungsausgaben.
Airbus erhält Großauftrag von Vietjet über 100 Flugzeuge
Airbus hat einen Großauftrag aus Vietnam an Land gezogen. Wie der Flugzeughersteller mitteilte, hat er auf der Paris Air Show eine Absichtserklärung mit Vietjet über 100 A321neo-Maschinen unterzeichnet. Zur Bestellung könnten in Zukunft noch 50 weitere hinzukommen. Finanzielle Details nannte Airbus nicht.
Via XETRA notiert die Airbus-Aktie zeitweise 1,09 Prozent tiefer bei 160,24 Euro. /stw/niw/mis
LE BOURGET/SEVILLA (dpa-AFX) / DOW JONES
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17.04.2025 | Airbus SE Neutral | UBS AG | |
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06.08.2024 | Airbus SE (ex EADS) Sell | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
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