Aktien Europa: Überwiegend Verluste - Regierungskrise in Frankreich belastet

06.10.25 12:03 Uhr

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AMSTERDAM/LONDON/PARIS/ZÜRICH (dpa-AFX) - Belastet von der erneut verschärften Regierungskrise in Frankreich haben Europas wichtigste Aktienmärkte am Montag mehrheitlich nachgegeben. Der EuroStoxx 50 verlor gegen Mittag 0,4 Prozent auf 5.630 Punkte. Für den französischen Leitindex CAC 40 ging es mit minus 1,5 Prozent auf 7.962 Punkte besonders deutlich abwärts.

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Außerhalb des Euroraums legte der Schweizer SMI um 0,1 Prozent auf 12.525 Zähler zu. Der britische FTSE 100 sank um 0,1 Prozent auf 9.479 Punkte.

Frankreichs neuer Premierminister Sébastien Lecornu ist nach nur vier Wochen im Amt überraschend zurückgetreten. Das Land befindet sich nun in einer schweren Politikkrise, die Präsident Macron massiv unter Druck setzt. Er ist jetzt gezwungen, zum dritten Mal in diesem Jahr auf die Suche nach einem neuen Premierminister zu gehen. Allerdings kann er auch das Parlament auflösen und Neuwahlen ausrufen. Das Land hat mit rund 3,3 Billionen Euro die höchsten Schulden in der Europäischen Union.

Der Rücktritt brachte auch die französischen Staatsanleihen stark unter Druck. Ihre Verzinsung stieg im Gegenzug kräftig. Die Rendite richtungsweisender 10-jähriger französischer Anleihen legte in der Spitze auf knapp 3,6 Prozent zu und war von einem Höchststand seit März nicht mehr weit entfernt. Das zeige deutlich, dass Investoren beim Kauf französischer Staatsanleihen inzwischen deutlich höhere Risikoprämien forderten, sagte ein Börsianer.

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Vor allem der europäische Bankensektor litt unter der politischen Krise in Frankreich, allen voran die französischen Geldhäuser. So verbuchten die Aktien von Societe Generale (Société Générale (Societe Generale)), BNP Paribas und Credit Agricole (Crédit Agricole) Kursabschläge zwischen 4,3 und 6,0 Prozent. Im EuroStoxx 50 gaben Santander, Deutsche Bank, Intesa Sanpaolo, UniCredit und BBVA und ING (ING Group) zwischen 0,4 und 1,6 Prozent nach.

Die Papiere von Aston Martin (Aston Martin Lagonda Global) sackten um 6,5 Prozent ab, nachdem der britische Sportwagenhersteller seinen Jahresausblick zum zweiten Mal in diesem Jahr zurückgeschraubt hatte. Als Gründe wurden die Auswirkungen der US-Zölle und allgemeinere wirtschaftliche Herausforderungen genannt, die die Nachfrage dämpften.

Mit einem Kursminus von zuletzt 1,8 Prozent lagen die Titel von Saint-Gobain im Mittelfeld des Cac 40. Der französische Baustoffkonzern legte anlässlich seines jährlichen Kapitalmarkttages neue mittelfristige Finanzziele vor, die Analysten zufolge im Rahmen der Erwartungen beziehungsweise leicht darüber ausgefallen sind./edh/mis

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