Aktien Frankfurt Ausblick: Auf und Ab im Dax geht mit moderaten Gewinnen weiter

FRANKFURT (dpa-AFX) - Das Auf und Ab auf hohem Börsenniveau dürfte sich am Mittwoch fortsetzen. Nachdem der DAX am Vortag auf den tiefsten Stand seit Monatsanfang gefallen war, werden nun wieder leichte Kursgewinne erwartet. Hoffnungen auf sinkende Zinsen in den USA stützen. Zudem stellen sich in der politischen Krise Frankreichs die Sozialisten hinter Premier Sébastien Lecornu, um einen Sturz der Regierung zu verhindern.
Der X-DAX als Indikator für den deutschen Leitindex signalisierte knapp eine Stunde vor dem Xetra-Handel einen um 0,4 Prozent höheren Start auf 24.331 Punkte. Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 wird nach starken Zahlen und Aussagen von den schwergewichtigen Unternehmen LVMH und ASML um 1,1 Prozent höher erwartet.
US-Notenbankchef Jerome Powell hatte am Dienstag die sich weiter eintrübenden Perspektiven am US-Arbeitsmarkt betont, was bereits im Handelsverlauf an der Wall Street die Erwartung an eine nächste Zinssenkung schürte. Die Fed wird darüber Ende des Monats entscheiden. Überschattet werden die Hoffnungen jedoch vom wieder verstärkt aufgeflammten Handelskonflikt zwischen den USA und China.
Charttechnisch gesehen bleibt Analyst Martin Utschneider vom Broker Robomarkets für den Dax bislang zuversichtlich. Das Börsenbarometer befinde sich unverändert im Seitwärtstrend. Nach dem Rekordhoch am vergangenen Donnerstag bei 24.771 Punkten und dem Rückschlag am Freitag, habe der Index am Vortag erfolgreich gegen ein weiteres Absacken angekämpft.
Unter den Einzelwerten könnten adidas, Puma (PUMA SE) und HUGO BOSS Auftrieb erhalten. Überraschend starke Umsatzzahlen des Luxusgüterherstellers LVMH (LVMH Moet Hennessy Louis Vuitton) vom Vorabend sind der Grund. Auf der Handelsplattform Tradegate ging es im Vergleich zum Xetra-Schluss bereits nach oben. Statt eines Rückgangs meldeten die Franzosen Wachstum. Treiber sei das Kerngeschäft Mode und Lederwaren gewesen, sagte ein Händler und rechnet daher mit positiven Impulsen für deutsche Branchenkollegen. "Die Umsatzzahlen von LVMH könnten darauf hindeuten, dass der anhaltende Einbruch der Nachfrage nach Luxusgütern nachlässt", erklärte er.
An diesem Morgen äußerte sich das Börsen-Schwergewicht ASML (ASML NV) über seine Umsatzentwicklung, was die gesamte Halbleiterbranche in Europa bewegen dürfte. So verbuchte der Ausrüster der Chip-Industrie im dritten Quartal mehr Bestellungen als erwartet und rechnet auch mit einem starken vierten Quartal. Für das kommende Jahr zeigte sich ASML indes zurückhaltend. Infineon, Aixtron (AIXTRON SE), Suss Microtec (SUSS MicroTec SE (ex SÜSS MicroTec)) reagierten vorbörslich auf Tradegate mit Kursgewinnen zwischen einem und zwei Prozent.
Salzgitter (Salzgitter) und Aurubis stehen im Blick, nachdem der Stahlkocher eine Wandelanleihe mit einem Volumen von 500 Millionen Euro aufgelegt hat, die in Aurubis-Aktien umgetauscht werden kann. Salzgitter ist mit knapp 30 Prozent größter Aktionär beim Kupferhersteller Aurubis.
Ein Händler sprach von einem geschickten Schachzug. Salzgitter beschaffe sich Kapital, indem der Konzern einen Teil der Gewinne mitnehme, nachdem sich der Aurubis-Aktienkurs sehr stark entwickelt habe. "Und das, ohne den Anteil der Salzgitter-Aktionäre direkt zu verwässern." Da der Aurubis-Anteil jedoch deutlich verwässert werde, könnten gewisse negative Auswirkungen auf die Salzgitter-Aktie möglich sein. Vorbörslich jedoch zeigten sich Salzgitter im Plus, während Aurubis deutlich nachgaben.
Umstufungen könnten ebenfalls bewegen: So hat Morgan Stanley die Bewertung der Lufthansa-Aktie mit "Underweight" gestartet. Die Citigroup nahm die Aktie von BASF mit "Buy" wieder in die Bewertung auf und Oddo BHF senkte Vossloh auf "Neutral"./ck/stk
Bildquellen: Julian Mezger für Finanzen Verlag