Ausverkauf in den USA

Schwarzer Mittwoch drückt Indizes in Korrekturmodus

13.01.16 22:17 Uhr

Schwarzer Mittwoch drückt Indizes in Korrekturmodus | finanzen.net

Eine neuerliche Verkaufswelle hat die Wall Street am Mittwoch erschüttert.

Werte in diesem Artikel
Aktien

29,02 EUR 0,19 EUR 0,64%

9,05 EUR -0,14 EUR -1,47%

43,27 EUR -0,31 EUR -0,71%

67,82 EUR -1,25 EUR -1,81%

1.045,80 EUR -13,20 EUR -1,25%

128,05 EUR -0,80 EUR -0,62%

Kleinere Gewinne im Frühgeschäft wurden rasch ausradiert, bevor es dann massiv und fast ohne Gegenwehr nach unten ging. Nicht nur der im Tagesverlauf nachgebende Ölpreis drückte auf die Stimmung, zahlreiche Experten rechnen nach der brutalen ersten Handelswoche des Jahres mit einer länger anhaltenden Schwächephase. Am Mittwoch gesellte sich die Deutsche Bank zu den Pessimisten, die weiteres Korrekturpotenzial sehen.

Wer­bung

   Zuvor hatten sich bereits mehrere amerikanische und britische Häuser düster zu den Aussichten 2016 geäußert. Die Royal Bank of Scotland (RBS) zum Beispiel zieht einen Vergleich mit dem Krisenjahr 2008. Der Konjunkturbericht Beige Book der US-Notenbank blieb ohne Überraschung. Die Fed berichtet von einem moderaten Wachstum, einem besseren Arbeitsmarkt, aber einem weiter nur gedämpften Preisdruck.

   Der Dow-Jones-Index schloss um 2,2 Prozent tiefer bei 16.151 Punkten. Der S&P-500 fiel um 2,5 Prozent auf 1.890 Punkte. Erstmals seit Ende September schloss der Index unter 1.900 Punkten. Der Nasdaq-Composite sackte um 3,4 Prozent ab auf 4.526 Punkte. Die drei Indizes befinden sich nun in einer Korrektur, das heißt, sie haben seit dem jüngsten Hoch 10 Prozent verloren. Das Umsatzvolumen blieb mit 1,19 (Dienstag: 1,13) Milliarden Aktien weiter hoch. Auf lediglich 374 (1.490) Kursgewinner kamen 2.798 (1.638) -verlierer, während 45 (89) Titel unverändert schlossen.

   Auf den Verkaufslisten oben standen die Gewinner des abgelaufenen Jahres, darunter Unternehmen aus dem Sektor Zyklische Konsumgüter wie Autohersteller, Internetfirmen oder Einzelhändler. So gab etwa die Aktie des Autoteileproduzenten BorgWarner 9,5 Prozent ab, Aktien des Online-Filmdienstes Netflix verloren 8,6 Prozent. Auch die im vergangenen Jahr starken Biotechwerte wurden abverkauft; der entsprechende Nasdaq-Index gab 4,6 Prozent ab. Daneben wurden besonders Finanz- und Pharmawerte abgestoßen.

Wer­bung

   Die Blicke der Investoren richten sich überdies auf die beginnende US-Berichtssaison, und auch von dort droht Ungemach. Denn es verstärken sich die Sorgen, dass eine schwächere Nachfrage aus China, der sehr feste Dollar und der massive Ölpreisverfall die Unternehmensgewinne im vierten Quartal geschmälert haben könnten. "Ich glaube 2016 wird für die globalen Aktienmärkte ein sehr herausforderndes Jahr", sagte Stratege Paul Markham von Newton. Zudem seien die Bewertungen in den USA schon relativ hoch.

   Der zwischenzeitlich stark erholte WTI-Ölpreis gab fast alle Gewinne wieder ab. Er gewann nur noch 0,1 Prozent auf 30,48 Dollar je Barrel. Brentöl rutschte sogar kurzzeitig unter 30 Dollar je Barrel, das erste Mal seit 2004. Am Vortag war WTI erstmals seit Ende 2003 unter 30 Dollar gefallen. Auslöser für die Schwäche im Tagesverlauf waren die Lagerbestandsdaten aus den USA, wo der Aufbau bei Benzin und Destillaten unerwartet stark ausgefallen war und die Bestände auf Rekordmengen hochschnellen ließ. Es bleiben weiter die Sorgen über die Nachfrage aus China, das Überangebot und die Entwicklungen im Nahen Osten bestehen, hieß es. Analysten überbieten sich mit immer tieferen Ölpreisprognosen. Goldman Sachs rechnet mit 20 Dollar, RBS mit 16 Dollar und Standard Chartered mit 10 Dollar.

   Am Devisenmarkt machte der Euro nach einer Achterbahnfahrt Boden gut und stieg bis 1,0875 Dollar. Angesichts der aktuell schwierigen Marktumstände könnte sich die Fed gezwungen sehen, von weiteren Zinserhöhungen zunächst Abstand zu nehmen. Dies drückt die US-Devise.

Wer­bung

   Sicherheit war gefragt, was Gold und Anleihen stützte. Die Feinunze Gold stieg um 0,6 Prozent auf 1.094 Dollar, befördert zudem von dem schwächelnden Greenback. Kaufinteresse gab es auch bei den US-Anleihen, die von der wieder gestiegenen Risikoscheu profitierten. Die Rendite zehnjähriger Papiere gab 3 Basispunkte ab auf 2,07 Prozent, das war das tiefste Schlussniveau seit Ende Oktober.

   Bei den Einzelwerten standen General Motors im Blickpunkt. Der Konzern hat die Prognose für 2016 nach oben genommen. Zudem wird das im Jahr 2015 angekündigte Aktienrückkaufprogramm um 80 Prozent auf 9 Milliarden Dollar ausgeweitet und bis 2017 verlängert. Auch die Dividende wird erhöht. Die Aktie legte um 0,6 Prozent zu.

   Konkurrent Ford rechnet damit, beim bereinigten Vorsteuergewinn das obere Ende der eigenen Prognosespanne erreicht zu haben. Außerdem kündigte Ford eine Sonderausschüttung von insgesamt 1 Milliarde US-Dollar an. Die Aktie gab aber um gut 5 Prozent nach.

   Die Aktie des US-Versicherers MetLife wurde von der Ankündigung befeuert, das US-Nicht-Leben-Geschäft abzugeben. Am Markt sorgte dies für Spekulationen, dass Metlife damit dem Druck aktivistischer Investoren folgt. Für die Titel ging es um 2,2 Prozent nach oben.

   Bei Yum Brands stützten wieder steigende Umsätze des Betreibers von Schnellrestaurantketten wie Pizza Hut und KFC in China. Flächenbereinigt stiegen sie im Dezember um 1 Prozent. Im November waren sie noch um 3 Prozent gesunken im Vergleich zum Vorjahr. Die Papiere zeigten mit einem Minus von 0,8 Prozent relative Stärke.

   DJG/raz

   (END) Dow Jones Newswires

NEW YORK (Dow Jones)

In eigener Sache

Übrigens: BorgWarner und andere US-Aktien sind bei finanzen.net ZERO sogar bis 23 Uhr handelbar (ohne Ordergebühren, zzgl. Spreads). Jetzt kostenlos Depot eröffnen und als Geschenk eine Gratisaktie erhalten.

Ausgewählte Hebelprodukte auf BorgWarner

Mit Knock-outs können spekulative Anleger überproportional an Kursbewegungen partizipieren. Wählen Sie einfach den gewünschten Hebel und wir zeigen Ihnen passende Open-End Produkte auf BorgWarner

NameHebelKOEmittent
NameHebelKOEmittent
Wer­bung

Bildquellen: Maynard Case / Shutterstock.com, Vacclav / Shutterstock.com

Nachrichten zu Netflix Inc.

Wer­bung

Analysen zu Netflix Inc.

DatumRatingAnalyst
19.05.2025Netflix NeutralJP Morgan Chase & Co.
13.05.2025Netflix OverweightJP Morgan Chase & Co.
22.04.2025Netflix BuyUBS AG
22.04.2025Netflix OverweightJP Morgan Chase & Co.
15.04.2025Netflix OutperformBernstein Research
DatumRatingAnalyst
13.05.2025Netflix OverweightJP Morgan Chase & Co.
22.04.2025Netflix BuyUBS AG
22.04.2025Netflix OverweightJP Morgan Chase & Co.
15.04.2025Netflix OutperformBernstein Research
15.04.2025Netflix BuyJefferies & Company Inc.
DatumRatingAnalyst
19.05.2025Netflix NeutralJP Morgan Chase & Co.
23.01.2025Netflix HoldDeutsche Bank AG
22.01.2025Netflix NeutralGoldman Sachs Group Inc.
22.01.2025Netflix Market-PerformBernstein Research
18.10.2024Netflix Market-PerformBernstein Research
DatumRatingAnalyst
19.04.2023Netflix SellGoldman Sachs Group Inc.
20.01.2023Netflix SellGoldman Sachs Group Inc.
18.11.2022Netflix SellGoldman Sachs Group Inc.
11.10.2022Netflix SellGoldman Sachs Group Inc.
20.07.2022Netflix SellGoldman Sachs Group Inc.

Um die Übersicht zu verbessern, haben Sie die Möglichkeit, die Analysen für Netflix Inc. nach folgenden Kriterien zu filtern.

Alle: Alle Empfehlungen

Buy: Kaufempfehlungen wie z.B. "kaufen" oder "buy"
Hold: Halten-Empfehlungen wie z.B. "halten" oder "neutral"
Sell: Verkaufsempfehlungn wie z.B. "verkaufen" oder "reduce"
mehr Analysen