Boeing-Aktie in Rot: Boeing steigert Umsatz deutlich - Verlust schrumpft im zweiten Quartal

Für den krisengebeutelten Flugzeughersteller Boeing geht es dank mehr ausgelieferter Jets wieder ein gutes Stück aufwärts.
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Im zweiten Quartal lieferte der US-Konzern deutlich mehr Passagier- und Frachtjets aus und verbrannte weniger Geld als gedacht. Boeing-Chef Kelly Ortberg sieht sich bei der Sanierung des Herstellers aber noch lange nicht am Ziel. "Veränderung braucht Zeit, aber wir sehen allmählich einen Unterschied bei der Entwicklung unseres Geschäfts", sagte er bei der Vorlage der Geschäftszahlen am Dienstag in Arlington.
An der Börse kamen die Nachrichten dennoch nicht so gut an: Die Boeing-Aktie fällt an der NYSE im Handel zeitweise um 4,05 Prozent auf 226,83 US-Dollar.
Im zweiten Quartal erzielte Boeing einen Umsatz von knapp 22,8 Milliarden US-Dollar (19,5 Mrd Euro) und damit 35 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Das war deutlich mehr als von Analysten gedacht. Der Verlust schrumpfte von 1,4 Milliarden auf 612 Millionen Dollar. Zudem verbrannte Boeing mit rund 200 Millionen Dollar deutlich weniger Barmittel als gedacht: Experten hatten im Schnitt mit einem bereinigten Barmittelabfluss von 1,8 Milliarden Dollar gerechnet.
Anfang 2024 hatte sich Boeings jahrelange Krise noch einmal verschärft: Bei einem Mittelstreckenjet vom Typ 737 Max war im Steigflug ein türgroßes Rumpfteil herausgesprungen. Nur dank Glück wurde niemand ernsthaft verletzt. Seitdem steht der Konzern unter strenger Aufsicht der US-Luftfahrtbehörde FAA und darf die Produktion seines meistgefragten Flugzeugtyps bis auf Weiteres nicht mehr weiter hochfahren.
Begonnen hatte Boeings Niedergang vor über sechs Jahren mit den Abstürzen zweier Jets der Reihe mit insgesamt 346 Toten. Daraufhin durften 737-Max-Flugzeuge mehr als 20 Monate lang weltweit nicht mehr starten. Probleme bei weiteren Typen und auch in der Rüstungs- und Raumfahrtsparte kosteten Boeing etliche Milliarden und brockten dem Konzern sechs Verlustjahre in Folge ein. Auch für 2025 erwarten Analysten bei Boeing rote Zahlen.
Im vergangenen Jahr übernahm Kelly Ortberg die Führung des Herstellers. Nach etlichen Qualitätsmängeln und Missständen in der Fertigung hat er die Produktion wieder in ruhigere Bahnen geführt. Die Sanierung befindet sich jedoch noch in einem frühen Stadium, da Boeing wegen der Dauerkrise inzwischen hochverschuldet ist.
Boeings Krise hat auch praktische Folgen für die weltweite Luftfahrt: Fluggesellschaften warten seit Jahren auf neue Flugzeuge, die längst hätten ausgeliefert werden sollen. Alternativen gibt es vor allem bei den viel gefragten Mittelstreckenjets praktisch nicht: Der weltgrößte Flugzeughersteller Airbus aus Europa ist mit der Produktion seiner Modellfamilie A320neo bis ins nächste Jahrzehnt ausgebucht, und die chinesische Comac C919 ist bislang nur für den innerchinesischen Einsatz zugelassen.
Zudem hängt Boeing mit der Zulassung des modernisierten Großraumjets 777X um Jahre hinterher. Ähnliches gilt für die kürzeste und längste Variante der 737 Max: Die Zertifizierung der Max 7 und die Max 10 dürfte sich ins Jahr 2026 verschieben, sagte Ortberg nun. So arbeite Boeing weiter an einem moderneren Enteisungssystem für die Triebwerke.
Seit Mai fertigt Boeing monatlich wieder 38 Exemplare der 737 Max. Das entspricht dem Niveau, das der Hersteller kurz vor dem Beinahe-Unglück Anfang 2024 erreicht hat. Zugleich hat die FAA die Produktion auf diesem Niveau gedeckelt. Die Behörde muss noch entscheiden, ob und wann der Konzern die Monatsproduktion auf 42 Maschinen hochfahren darf.
Für große Erleichterung in der Branche sorgt die Einigung im Zollstreit zwischen den USA und der Europäischen Union. So soll der Im- und Export von Flugzeugen und Flugzeugteilen auch in Zukunft zollfrei bleiben. Dies war das klare Bestreben von Herstellern und Fluggesellschaften.
ARLINGTON (dpa-AFX)
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Bildquellen: Maxene Huiyu / Shutterstock.com, Jordan Tan / Shutterstock.com
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