Japanische Notenbanker schließen weitere Lockerung nicht aus
Einige Währungshüter der Bank of Japan (BoJ) haben sich dafür stark gemacht, dass die Zentralbank keinerlei geldpolitische Maßnahmen ausschließt, wenn Risiken aus der Eurokrise tatsächlich gefährlich werden sollten.
Das geht aus den Protokollen (Minutes) zur jüngsten Sitzung des geldpolitischen Rats vom 14. und 15. Juni hervor. "Die Bank sollte bereitstehen, angemessen zu reagieren, ohne vorher bestimmte Optionen auszuschließen", heißt es in den Protokollen.
Alle Mitglieder des Rats stimmten darin überein, dass die Zentralbank ihr Möglichstes tun müsse, um die Stabilität des japanischen Finanzsystem zu gewährleisten. Außerdem sollten die Entwicklungen an den Finanzmärkten genau beobachtet werden.
Viele der Notenbanker zeigten sich überzeugt, dass die fallenden Zinsen auf langlaufende Staatsanleihen Japans die größere Nachfrage widerspiegeln, weil sie von Investoren als sichere Häfen angesehen werden. Eine Minderheit warnte davor, dass sich diese Entwicklung auch umkehren könne, wenn die USA ihr Schuldenproblem angehen sollten.
Während der Sitzung stimmten alle Währungshüter dafür, den Leitzins nahe Null zu belassen und das 70 Billionen Yen schwere Wertpapierankaufprogramm nicht aufzustocken. Die Sitzung des Rats fand seinerzeit zwei Tage vor der entscheidenden Wahl in Griechenland statt, die von großen Befürchtungen begleitet war.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
Dow Jones Newswires, Copyright (c) 2012 Dow Jones & Company, Inc.- - 12 35 AM EDT 07-18-12