06.03.2023 15:42

Deutsche Post-Aktie gewinnt: Zahl der Beschwerden rückläufig - Verdi-Bezirke rechnen bei Urabstimmung mit Votum für Post-Streiks

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Die Zahl der Beschwerden über die Deutsche Post sinkt weiter.
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Im Februar dieses Jahres seien auf Basis einer vorläufigen Auswertung rund 2200 kritische Wortmeldungen zum Thema Post eingereicht worden, teilte die Bundesnetzagentur auf dpa-Anfrage mit. Das waren deutlich weniger als im Januar (3788). Bei den Beschwerden ging es um verspätete, falsch eingeworfene oder beschädigte Sendungen, ob Briefe oder Pakete. Im vergangenen Oktober waren es 9436 gewesen, nach diesem Monatshöchstwert sank die Zahl. Im November waren es dann 7000 und im Dezember 6900.

Die Post hatte im vergangenen Herbst lokale Probleme eingeräumt und diese mit einem zwischenzeitlich hohen Krankenstand und einer schwierigen Besetzung von offenen Stellen begründet. Das Unternehmen reagierte und leitete Gegenmaßnahmen ein. Bei den Beschwerden bei der Aufsichtsbehörde geht es um die Brief- und Paketbranche insgesamt, in den meisten Fällen richtet sich der Ärger aber gegen den Marktführer Deutsche Post DHL.

Im Vergleich zum Februar 2022 bleibt das Beschwerdelevel noch hoch: Damals hatten die Bonner Behörde rund 1400 kritische Wortmeldungen erreicht, also etwa ein Drittel weniger als im Februar 2023. Mit Blick auf die Warnstreiks, die Verdi im vergangenen Monat in Deutschland ausgeführt hatte, ist die jüngste Monatszahl dennoch überraschend niedrig. Denn wegen der zeitlich befristeten Arbeitsniederlegungen verzögerte sich die Zustellung von Millionen Paketen und Briefen. Für viele Bundesbürger war das aber offensichtlich kein Anlass, sich bei der Bonner Behörde zu melden.

Die Post bewertete den Rückgang der Beschwerdezahl positiv. Dies sei ein weiterer Beleg, dass die Maßnahmen griffen. Man sei allerdings weiterhin der Ansicht, dass die Beschwerdezahlen wenig aussagekräftig seien. In der Vergangenheit hatte die Post darauf hingewiesen, dass die Berichterstattung in den Medien einen Effekt auf die Beschwerdezahlen gehabt habe: Je mehr Veröffentlichungen es gegeben habe, desto mehr Bürger wussten von dieser Beschwerdemöglichkeit. Dadurch wiederum könnte die Beschwerdezahl hochgehen, ohne dass sich die Situation verschlechtert habe, argumentierte die Post.

Zudem könnte es so sein, dass Verbraucher die Deutsche Post für Missstände verantwortlich machten, die tatsächlich aber auf das Konto von Wettbewerbern gingen, gab ein Post-Sprecher zu bedenken.

Verdi-Bezirke rechnen bei Urabstimmung mit Votum für Post-Streiks

Bei der Urabstimmung der Gewerkschaft Verdi über einen Arbeitskampf nach den gescheiterten Tarifverhandlungen bei der Deutschen Post rechnen mehrere Verdi-Landesbezirke mit einer Zustimmung zu einem Streik.

"Die 75 Prozent erreichen wir, davon gehe ich aus", sagte Thomas Warner, Verdi-Landesfachbereichsleiter Niedersachsen-Bremen, am Montag der Nachrichtenagentur Reuters. Das Erreichen der Schwelle ist Voraussetzung für einen unbefristeten Arbeitskampf - es sei denn, die Post bessere ihre Offerte noch einmal nach. "Die Beteiligung an der Urabstimmung ist sehr gut, die Leute sind auf 180", betonte er. "Die Urabstimmung läuft sehr gut", sagte auch Benita Unger, Verdi-Fachbereichsleiterin Postdienste Berlin-Brandenburg. Sie gehe davon aus, dass in dem Landesbezirk mehr als 75 Prozent der Teilnehmenden an der Abstimmung das Tarifangebot der Post ablehnen.

David Merck, Leiter Fachbereich Postdienste bei Verdi Bayern, sagte, die Gewerkschaft bekomme in den Betrieben viel Zustimmung für ihre Entscheidung, das Tarifangebot der Post abzulehnen. Die Beschäftigten erwarteten, dass der Bonner Konzern seine Offerte aufbessere. Auch er sei zuversichtlich, dass Verdi die 75-Prozent-Schwelle erreichen werde. Man müsse das endgültige Ergebnis aber noch abwarten. Dies soll am Donnerstag vorgelegt werden.

Verdi verlangt von der Post eine Entgelterhöhung für die 160.000 Tarifbeschäftigten von 15 Prozent bei einer Laufzeit des Tarifvertrages von zwölf Monaten. Die bei den Verhandlungen von dem Bonner Konzern angebotenen Lohnerhöhungen über eine Laufzeit von zwei Jahren bis Ende 2024 reichen aus Sicht von Verdi nicht aus, um die Reallohneinbußen durch die hohe Inflation auszugleichen. Das Post-Angebot belaufe sich über alle Lohngruppen hinweg auf etwa 9,9 Prozent mehr Geld über 24 Monate, hatte Verdi-Verhandlungsleiterin Andrea Kocsis gesagt: "Das ist weit von dem entfernt, was wir gefordert haben." Verdi hatte die Tarifgespräche am 10. Februar für gescheitert erklärt. Seit dem 20. Februar läuft die Urabstimmung.

"Verdi hat eine historische Chance verspielt, die Zukunft der Deutsche Post in Deutschland zu sichern", hatte Post-Personalvorstand Thomas Ogilvie gesagt. Post-Chef Frank Appel zufolge setzt die Gewerkschaft damit die Zukunft des Post- und Paketgeschäfts in Deutschland aufs Spiel, der Bonner Konzern sei mit seiner Offerte an die Grenzen gegangen.

Die Aktie der Deutschen Post gewinnt im XETRA-Handel am Montag zeitweise 0,66 Prozent auf 41,66 Euro.

BONN (dpa-AFX) / Düsseldorf (Reuters)

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