CFD-Spezial

Börsencrash: Welche Titel zu stark fielen

23.08.11 16:30 Uhr

Die Börsen gaben in den vergangenen Wochen massiv ab. Manche Einzelwerte kamen besonders und ohne ersichtlichen Grund unter die Räder. Wo der Einstieg lockt.

Werte in diesem Artikel
Aktien

7,35 EUR 0,55 EUR 8,09%

33,18 EUR 0,92 EUR 2,85%

21,54 EUR -0,86 EUR -3,84%

Indizes

1.981,2 PKT -10,5 PKT -0,53%

12.072,4 PKT -67,0 PKT -0,55%

29.171,6 PKT -178,7 PKT -0,61%

8.924,9 PKT -51,8 PKT -0,58%

16.133,7 PKT -76,6 PKT -0,47%

von Georg Pröbstl, €uro am Sonntag

Der Crash auf Raten geht gnadenlos weiter. Seit Anfang August verlor der DAX ein Viertel an Wert. SDAX und MDAX schneiden ähnlich schlecht ab. Allein am vergangenen Donnerstag knickte die Börse um rund sechs Prozent ein. Das Durchbrechen wichtiger charttechnischer Marken nach unten dürfte für den Rutsch mitverantwortlich gewesen sein. So richtig erwischt hat es dabei gleich eine ganze Reihe von Nebenwerten.

Wer­bung

Das Schlachtfest könnte sich als ideales Umfeld für aktive Trader entpuppen. Zum einen bieten CFDs die Möglichkeit, einfach und transparent auf fallende Kurse zu setzen. Zum anderen ermöglichen sie mutigen Anlegern, mit geringem Kapitaleinsatz auf eine kräftige Gegen­reaktion nach oben zu spekulieren. Das ist von Bedeutung: Wer sich nicht mehrere Jahre in Geduld üben will, sollte derzeit auf keinen Fall voll investiert sein, sondern allenfalls versuchen, mit kleinen Summen punktuell die eine oder andere Erholungsphase mitzunehmen.

Die Übertreibung nach unten ist bereits da: Das Verhältnis des Eigenkapitals zum Börsenkurs, das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV), nähert sich inzwischen immer mehr seinen 2009er-Krisentiefs an. So bringen es die 367 Mitglieder im Prime Standard inzwischen nur noch auf ein Kurs-Buchwert-Verhältnis von 1,2. Das langfristige Tief lag im März 2009 bei eins. Im Jahr 2007 wurde das Eigenkapital der Unternehmen an der Börse dagegen noch mit dem Faktor 2,2 bewertet.

Nach den Rückschlägen kommen einige Nebenwerte nur noch auf KBVs von unter eins. So liegt diese Kennziffer beispielsweise für Grammer und Deufol derzeit bei 0,6 und für Bauer bei 0,8. Genauso niedrig war der Spezialist für Tiefbau übrigens im Börsentief nach der Lehman-Pleite bewertet. Von diesen Tiefs ging es damals dann aber bei vielen Titeln schnell nach oben. So schaffte beispielsweise der Kurs der Bauer-Aktie 2009 in nur sechs Monaten ein Plus von 100 Prozent. Und bei Deufol ließ die Verdopplung damals auch nur sieben Monate auf sich warten.

Wer­bung

„Ein Kurs-Buchwert-Verhältnis von kleiner eins ist ein Einstiegssignal für Anleger“, sagt Michael Frommelt, Portfoliomanager bei Aristo Investment Management in Liechtenstein. Allerdings ist Buchwert nicht gleich Buchwert. So ist die Finanzbranche anders zu beurteilen als etwa produzierende Industrieunternehmen. „Beim Buchwert ist zu beachten, wie sich das Vermögen in der Bilanz zusammensetzt. Es sollte nicht nur aus immateriellen Gegenständen wie etwa Firmenwerten oder aus Forderungen bestehen“, erklärt Roland Könen, Portfoliomanager bei Value-Holdings.


Hier gehts zum aktuellen Heft

Nervenstarke Börsianer legen sich jetzt die besonders tief gefallenen Aktien mit guten Fundamentaldaten ins Depot. An Auswahl mangelt es nicht: Immerhin bieten CFDs die Möglichkeit, über 250 deutsche Aktien zu handeln. Da man hier auf Wertdifferenzen zwischen Eröffnung und Schließung einer Position setzt, ist anders als beim Kauf nicht der volle Aktienkurs zu bezahlen, sondern nur eine mehr oder weniger kleine Sicherheitsleistung (Margin) zu hinterlegen. Diese liegt bei Titeln aus dem DAX meist bei fünf Prozent, bei kleineren Nebenwerten können es auch bis zu 25 Prozent sein.

Wer­bung

Letzteres bedeutet einen Hebel von vier. Das reicht für hohe Renditen, wenn die Gegenreaktion so schnell kommt wie kürzlich bei Jungheinrich. Die Aktie hatte zunächst 30 Prozent verloren. Wegen dieser offensichtlichen Übertreibung kam es dann aber zu einer schnellen Zwischenerholung mit einem Anstieg um 21 Prozent an vier Handelstagen. Nach dem erneuten Abtauchen der Notierung in den jüngsten Tagen wirkt das Papier erneut reif für eine schnelle Erholung. Denn immerhin erhöhte der Hersteller von Gabelstaplern erst vor wenigen Tagen die Prognose für 2011 und ist mit einem 8er-KGV nicht teuer.

Ein weiterer Kandidat für schnelle Kursgewinne ist Grammer. Auch die Aktie des Sitzherstellers hat stark gelitten. Grund war unter anderem die Herabstufung des Autosektors Mitte August. Die Analysten der Deutschen Bank rechnen mit einem schwächeren Wachstum der Branche und senkten deshalb die Kursziele im Sektor. Dabei steigerte Grammer den Umsatz im ersten Halbjahr um 20 Prozent und zeigt sich auch für das zweite Halbjahr zuversichtlich. Mit einem KBV von 0,6 ist die Aktie so günstig bewertet wie seit März 2010 nicht mehr.

Unter die Räder kam auch SAF Holland. Die Aktie des Lkw-Zulieferers rauschte in nur vier Wochen um bis zu 50 Prozent nach unten. Eine schnelle Rallye brachte dann in nur acht Tagen ein Kursplus von 35 Prozent. Von dort ist die Aktie nun erneut abgetaucht.

Da das Umfeld bei SAF starke Perspektiven in Form von weltweit wachsenden Neuzulassungen bei Lkw bietet und der SDAX-Konzern aus Luxemburg derzeit obendrein stark international expandiert, können Anleger hier insbesondere mit CFDs möglicherweise noch im August am nächsten Zwischenspurt der Aktie kräftig verdienen.

Ein Favorit für eine Erholung ist auch Bauer. Da die Perspektiven beim Tiefbauspezialisten infolge der Unruhen in Nordafrika und im Nahen Osten gedämpft sind, rutschte der Kurs kräftig ab. Allerdings gibt es das SDAX-Mitglied nun erneut zum KBV-Tief. Für Hartgesottene ein Einstiegssignal. „Bauer konnte den Buchwert in den vergangenen Jahren beständig steigern. Sogar in der Rezession 2009“, so Börsianer Könen.

Auch bei Praktiker könnte der jüngste Absturz überzogen sein. Die Baumarktkette gibt es inzwischen zum rekordverdächtig niedrigen KBV von 0,2. Zwar hat der MDAX-Konzern mit operativen Problemen, fallenden Umsätzen und hohen Verlusten zu kämpfen. Doch Hoffnung gibt aktuell ein Wechsel im Vorstand. Nachdem der bisherige Unternehmenslenker Wolfgang Werner Ende Juli abgetreten war, holt sich das Handelsunternehmen nun mit den neuen Vorständen Thomas Fox als Chef und Josef Schultheis zwei ausgewiesene Sanierungsexperten ins Haus. Bislang reichte das nur zu einer kurzfristigen Erholung der Aktie. Möglicherweise kann der Kurs aber im Bereich der psychologisch wichtigen Marke um zwei Euro wieder schnell nach oben drehen.

Meilenweit unter Buchwert ist auch Deufol inzwischen wieder zu haben. Hier rutscht die Notierung allerdings bereits seit drei Monaten ab. Dabei sieht der Logistikkonzern derzeit keine negativen Auswirkungen der Unruhen an den Finanzmärkten auf sein Geschäft und hält an seinen Prognosen fest. Auch andere Bewertungsparameter sprechen für eine baldige Trendwende.

Schon Ende Juni hielten die Analysten der Deutschen Bank den damals schon zwei Monate laufenden Ausverkauf bei C.A.T. Oil für nicht gerechtfertigt. Damals verzeichnete die Aktie Kursverluste von 20 Prozent. Von diesem Niveau ging die Notierung nun weitere 30 Prozent nach unten. Auch das Papier des Öl- und Gasfelddienstleisters bietet damit eine reelle Chance auf einen Richtungswechsel. Das gilt ebenfalls für die Aktie des Stahlkonzerns Salzgitter, die derzeit heftig mit Ausschlägen von 20 Prozent innerhalb weniger Tage hin- und herschwankt. Auch hier liegt das KBV nur noch bei 0,6.

Ausgewählte Hebelprodukte auf BAUER

Mit Knock-outs können spekulative Anleger überproportional an Kursbewegungen partizipieren. Wählen Sie einfach den gewünschten Hebel und wir zeigen Ihnen passende Open-End Produkte auf BAUER

NameHebelKOEmittent
NameHebelKOEmittent
Wer­bung

Nachrichten zu Jungheinrich AG

Wer­bung

Analysen zu Jungheinrich AG

DatumRatingAnalyst
12:26Jungheinrich BuyBaader Bank
11:06Jungheinrich OutperformBernstein Research
11:06Jungheinrich BuyJefferies & Company Inc.
25.04.2025Jungheinrich OverweightBarclays Capital
22.04.2025Jungheinrich BuyBaader Bank
DatumRatingAnalyst
12:26Jungheinrich BuyBaader Bank
11:06Jungheinrich OutperformBernstein Research
11:06Jungheinrich BuyJefferies & Company Inc.
25.04.2025Jungheinrich OverweightBarclays Capital
22.04.2025Jungheinrich BuyBaader Bank
DatumRatingAnalyst
29.11.2024Jungheinrich NeutralMerrill Lynch & Co., Inc.
05.04.2022Jungheinrich HoldHauck & Aufhäuser Privatbankiers KGaA
01.04.2022Jungheinrich NeutralCitigroup Corp.
17.01.2022Jungheinrich Equal-weightMorgan Stanley
23.12.2021Jungheinrich HoldHauck & Aufhäuser Privatbankiers KGaA
DatumRatingAnalyst
30.11.2020Jungheinrich VerkaufenNorddeutsche Landesbank (Nord/LB)
22.10.2020Jungheinrich ReduceBaader Bank
11.08.2020Jungheinrich ReduceBaader Bank
03.08.2020Jungheinrich ReduceBaader Bank
23.07.2020Jungheinrich ReduceBaader Bank

Um die Übersicht zu verbessern, haben Sie die Möglichkeit, die Analysen für Jungheinrich AG nach folgenden Kriterien zu filtern.

Alle: Alle Empfehlungen

Buy: Kaufempfehlungen wie z.B. "kaufen" oder "buy"
Hold: Halten-Empfehlungen wie z.B. "halten" oder "neutral"
Sell: Verkaufsempfehlungn wie z.B. "verkaufen" oder "reduce"
mehr Analysen