Erholung trotz EZB-Warnung: DAX weist grüne Vorzeichen aus

Der DAX steht unter dem Einfluss von Hoffnungen auf eine US-Zinssenkung sowie gemeldeten Fortschritten im Ukraine-Konflikt. Gleichzeitig warnt die EZB vor dem Risiko einer Korrektur.
Zum Handelsstart wies der DAX einen Aufschlag von 0,51 Prozent auf 23.585,26 Zähler aus. Danach rangiert er zwischen Vortagesniveau und kleinen Gewinnen.
Letzte DAX-Rekorde
Am 9. Oktober hatte der DAX bei 24.771,34 Punkten ein neues Rekordhoch markiert. Letztlich war er an jenem Tag bei 24.611,25 Einheiten in den Feierabend gegangen, was zugleich ein neuer Rekord auf Schlusskursbasis war.
US-Vorgaben stützten zunächst
Vorgaben aus den USA stützten nicht nur den deutschen Markt im frühen Handel, die kräftige Erholung der US-Börsen hat am Mittwoch auch die Aktienmärkte in Asien beflügelt. So legte in Japan der Nikkei schlussendlich 1,85 Prozent auf 49.559,07 Punkte zu.
Hohe Bewertungen: EZB befürchtet Probleme am Finanzmarkt
Die Banken des Euroraums sind nach Aussage der Europäischen Zentralbank (EZB) widerstandsfähig, sehr profitabel und verfügen über reichlich Kapital und Liquidität. Gleichwohl warnt die EZB in ihrem aktuellen Finanzstabilitätsbericht vor Risiken für die Stabilität des Bankensystems. An erster Stelle steht wegen des unsicheren Umfelds das Risiko einer starken Korrektur an den Finanzmärkten.
Hohe Bewertungen in den zunehmend konzentrierten Anlagemärkten bergen das Risiko starker Preisanpassungen, während gleichzeitig fiskalische Schwierigkeiten in einigen fortgeschrittenen Volkswirtschaften das Vertrauen der Anleger auf die Probe stellen könnten. Zusätzlich seien die Banken des Euroraums durch ihre Engagements in zollsensitiven Unternehmen und stärkere Finanzierungsbeziehungen zu Nichtbanken potenziell anfällig für Druck in Zeiten wirtschaftlicher oder marktbedingter Belastungen.
Hoffnungen auf Lösung im Ukraine-Konflikt und auf Zinssenkung treiben an
Neben der Erwartung einer Zinssenkung durch die US-Notenbank stützen Hinweise auf eine Annäherung der Konfliktparteien im Ukraine-Krieg. Eine Reihe schwächerer US-Konjunkturdaten hat die Sorge um den Zustand der US-Wirtschaft wieder stärker aufleben lassen, was die US-Notenbank unter zusätzlichen Handlungsdruck setzen könnte. Am Vortag blieben die Einzelhandelsumsätze für September unter den Erwartungen, auch hat die Privatwirtschaft laut den jüngsten ADP-Daten in den vier Wochen zum 8. November wöchentlich 13.500 Stellen abgebaut. Zudem hat sich auch die Verbraucherstimmung abgeschwächt. Daneben scheint es Bewegung in den Gesprächen um einen Frieden in der Ukraine zu geben. US-Präsident Donald Trump sprach von erheblichen Fortschritten.
Redaktion finanzen.net / dpa-AFX / Dow Jones Newswires
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