Handelsstreit bleibt Hauptthema: DAX wieder im Seitwärtsmodus - Börse auf Richtungssuche

Am Donnerstag ist am deutschen Aktienmarkt wenig Bewegung zu sehen. Der Handelsstreit zwischen den USA und China bleibt weiterhin im Fokus der Anleger.
Der DAX ist mit einem überschaubaren Plus von 0,03 Prozent bei 24.188,15 Punkten in den Handel ein, im Verlauf rutschte er auf rotem Terrain, berappelt sich aber wieder und pendelte zuletzt um die Nulllinie.
Erst im Handel am Donnerstag der vergangenen Woche hatte der DAX bei 24.771,34 Punkten ein neues Rekordhoch markiert. Letztlich war er an jenem Tag bei 24.611,25 Einheiten in den Feierabend gegangen, was zugleich ein neuer Rekord auf Schlusskursbasis war.
Stabil auf hohem Niveau
Der deutsche Aktienmarkt bleibt damit am Donnerstag weiter stabil auf hohem Niveau. "Gegen ein weiteres Absacken kämpft der DAX bislang erfolgreich an", konstatierte Analyst Martin Utschneider vom Broker Robomarkets mit Blick auf die Charttechnik. Ein wichtiger Schritt sei dabei gewesen, dass die Marke von 24.162 Zählern am Vortag letztlich gehalten habe. "Hier befindet sich das 'Gap' vom 02. Oktober", also das Niveau, von dem aus es dem Börsenbarometer gelungen war, bis auf das Rekordhoch von 24.771 Punkte zu klettern. Solange sich daran nichts ändere, bleibt der Weg nach oben, auch über die bisherige Bestmarke hinaus, laut Utschneider offen.
Entwicklungen in Frankreich werden beobachtet
Im hoch verschuldeten und von einer politischen Krise gebeutelten Nachbarland Frankreich stehen an diesem Tag allerdings die nächsten Misstrauensvoten auf der Agenda. Sie werden von den Anlegern genau beobachtet, da sie die Börsen erschüttern könnten. Sebastien Lecornu habe jedoch gute Chancen, diese zu überstehen und Premierminister zu bleiben, erwartet Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners. Damit würde den Börsen die Hängepartie von Neuwahlen weiterhin erspart bleiben,
Handelsstreit bleibt weiter Thema
Im Fokus steht zudem weiterhin der Handelskonflikt zwischen den USA und China, der vor dem Wochenende nach aggressiven Äußerungen von US-Präsident Donald Trump wieder stärker ins Rollen gekommen war. Zu Wochenbeginn hatten dann leichte Entspannungssignale die Aktienkurse gestützt, bevor US-Präsident Donald Trump am Mittwoch wieder Öl ins Feuer goss. Man erwäge, die Geschäfte mit China einzustellen, die mit Speiseöl und anderen Handelselementen zu tun hätten, äußerte er. Er reagierte damit auf die Weigerung Chinas, Sojabohnen und andere Agrarprodukte aus den USA zu kaufen.
Demgegenüber stehen nun Aussagen von US-Finanzminister Scott Bessent, wonach die Verhandlungen zwischen China und den USA in der Zwischenzeit wieder nach Plan laufen würden.
"Solange der Handelskonflikt zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt ungelöst bleibt, kann selbst eine zunehmende Zinssenkungsfantasie die anhaltende Verunsicherung an den Märkten nicht vollständig ausgleichen", erklärte Marktanalyst Timo Emden von Emden Research.
Quartalssaison nimmt auch in Deutschland allmählich Fahrt auf
Der Blick der Anleger richtet sich nun aber auch verstärkt auf die Quartalsbilanzen der Unternehmen. Am deutschen Markt lässt sich am Donnerstag unter anderem der Laborzulieferer Sartorius in die Bücher schauen. Die Geschäftszahlen der US-Banken, die in den vergangenen zwei Tagen ihre Bücher geöffnet hatten, hatten indes überzeugen können.
Redaktion finanzen.net / dpa-AFX / Dow Jones Newswires
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