DAX-Bilanz: Daimler und Infineon dick im Minus

In der vergangenen Handelswoche tendierte der DAX nach oben. Auf Wochensicht verbesserte er sich um 1,2 Prozent auf 12.241,27 Zähler.
von Jörg Bernhard
Nach Ostern gab es vor allem ein Thema zu diskutieren: den weiterhin schwelenden Handelsstreit zwischen China und den USA. Obwohl die Vergeltungsmaßnahmen der Chinesen neue Drohungen von US-Präsident Trump nach sich zogen, scheinen die Marktakteure noch nicht mit einem "echten Handelskrieg" zu rechnen, sondern interpretieren die Entwicklung eher als US-Verhandlungstaktik, um bessere Ergebnisse zu erzielen. Sollte die Spirale der Strafzölle allerdings nicht gestoppt werden, könnten den internationalen Aktienmärkten in den kommenden Wochen und Monaten heftige Turbulenzen drohen.
In der um einen Tag verkürzten Börsenwoche schwankte der DAX zwischen Wochentief (Mittwoch) und Wochenhoch (Donnerstag) in einer Bandbreite von 498 Punkten. Das Verhältnis zwischen Kursgewinnern und -verlierern fiel mit 23 zu 4 (drei Titel blieben unverändert) ausgesprochen positiv aus. Am steilsten bergauf ging es mit den Aktien von adidas (+3,6 Prozent), Merck (+3,3 Prozent) und Volkswagen (+2,2 Prozent). Am Indexende landeten auf Wochensicht die Titel von Daimler (-5,3 Prozent), Infineon (-2,6 Prozent) und Continental (-0,7 Prozent).
Dividendenabschlag bei Daimler
Der kräftige Wochenverlust bei Daimler war vor allem auf den üppigen Dividendenabschlag in Höhe von 3,65 Euro zurückzuführen. Auf der Hauptversammlung am Donnerstag fielen zudem die Statements von Konzernchef Dieter Zetsche nicht sonderlich optimistisch aus. Trotz jüngster Rekordzahlen wurden die Anteilseigner auf eine unsicherere Zukunft eingestimmt. Dabei verwies der Manager insbesondere auf den Umbruch im Automobilmarkt und die dadurch notwendig werdenden Milliardeninvestitionen in die Elektromobilität. Börsianer sehen aber auch den drohenden Handelskrieg zwischen China und den USA mit Sorge, schließlich könnte der schwäbische Autobauer ein Opfer der Protektionsbemühungen Trumps werden, schließlich produziert der Konzern in den USA und exportiert von dort zahlreiche Fahrzeuge in die Volksrepublik China.
Die anhaltende Talfahrt der US-Technologiewerte machte sich indes bei der Infineon-Aktie negativ bemerkbar. Außerdem sorgte eine Meldung des Kultunternehmens Apple für schlechte Stimmung. Ab dem Jahr 2020 will die US-Firma nämlich in ihren Mac-Computern selbst produzierte Prozessoren einsetzen.
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