Nach Milliardenverlusten und Absturz der Aktie: So will Boeing seine Fehltritte wieder ausmerzen

Der US-Flugzeugbauer Boeing steckt tief in der Krise. Das Management hat nun eine Reihe von Maßnahmen angekündigt, um das Unternehmen zurück in die Spur zu bringen.
• Boeing seit geraumer Zeit mit Problemen
• Geschäftsentwicklung und Aktienkurs unter Druck
• Management ergreift Maßnahmen
Nicht erst, seitdem im Januar dieses Jahres ein Abriss eines Kabinenteils samt Fenster während eines Fluges des Typs Boeing 737-9 Max für Aufregung sorgte, steht der US-Flugzeugbauer Boeing in der Kritik. Immer wieder gab es Vorwürfe mit Blick auf die Fertigungsqualität.
Boeing-Aktie deutlicher Underperformer
Die Ereignisse haben die Geschäftszahlen von Boeing empfindlich belastet, denn die Beinahe-Katastrophe war nur ein Baustein in einer Reihe von Ereignissen, die den US-Konzern in eine Dauerkrise katapultiert haben: Seit fünf Jahren schreibt der Traditionskonzern rote Zahlen, die Geschäftsaussichten sind derzeit noch unklar, das Management traut sich keine Prognose zu.
Das hat auch Folgen für die Entwicklung der Boeing-Aktie: An der NYSE schwankte die Aktie in den vergangenen Jahren stark, auf Dreijahressicht verzeichnet der Anteilsschein ein Minus von fast 30 Prozent. Allein seit Jahresstart 2024 rutschte der Anteilsschein um mehr als ein Drittel ab, viele Investoren zogen nach anhaltenden Hiobsbotschaften die Reißleine.
So will Boeing aus der Krise kommen
Die Boeing-Führung hat nun eine Reihe von Maßnahmen beschlossen, mit denen der Airbus-Konkurrent wieder in die Spur finden will. Dazu gehören unter anderem stärkere Qualitätskontrollen. "Wir ergreifen heute umfassende Maßnahmen, um Sicherheit und Qualität zu verbessern", sagte Konzernchef Dave Calhoun letzten Monat in seiner Aussage vor dem Senatsausschuss. "Und wir wissen, dass Sie und die Fluggäste als Amerikas führender Luft- und Raumfahrthersteller genau das von uns erwarten dürfen."
Zudem will das Management Angaben von CNBC zufolge auch die Sicherheits- und Herstellungsverfahren verbessern und strebt zudem eine intensiviere Ausbildung der Mitarbeiter an, von denen viele nach Übernahmen während der Pandemie und der Entlassung Tausender von Mitarbeitern neu eingestellt wurden.
In einem weiteren Schritt versucht Boeing, in der Vergangenheit getroffene Entscheidungen zu korrigieren. So holte der Flugzeugbauer erst in diesem Monat den angeschlagenen Rumpflieferanten Spirit AeroSystems wieder zurück in den Konzern. Das Unternehmen war 2005 von Boeing abgespalten worden und produzierte nach späteren Zukäufen auch Teile von Tragflächen und Rumpf-Fragmente für Airbus. Die Abspaltung hatte immer wieder zu Kritik geführt, da diese es erschwerte, die Qualitäts-Standards einzuhalten.
Und noch eine weitere Maßnahme soll dazu führen, dass Boeing die Vergangenheit hinter sich lassen und wieder nach vorn schauen kann: Das Unternehmen hat unlängst eine Einigung mit dem Justizministerium erzielt, um sich einer Bundesklage wegen Verschwörung zum Betrug der US-Regierung im Zusammenhang mit den tödlichen 737-Max-Abstürzen schuldig zu bekennen. "Ich entschuldige mich für das Leid, das wir zugefügt haben", so Konzernchef Calhoun im Rahmen der Senatsanhörung. Anwälte der Familien der Absturzopfer hatten im Nachgang von einem "Gefälligkeitsdeal" gesprochen, Boeing kann auf diesem Weg einen langwierigen und kostspieligen Strafprozess vermeiden.
Boeings Auftragsbücher prall gefüllt
Ob die Maßnahmen ausreichen, um Boeing wieder zurück in die Erfolgsspur zu bringen, bleibt abzuwarten. Fakt ist: Ungeachtet anhaltender Qualitätsprobleme sind die Flugzeuge der US-Amerikaner stark nachgefragt, die Auftragsbücher sind prall gefüllt. Die Nachfrage nach Verkehrsflugzeugen ist größer als das Angebot, das Boeing und Airbus bereitstellen können. Boeing hat CNBC zufolge nach buchhalterischen Anpassungen einen Auftragsbestand von mehr als 5.400 Jets, während Airbus etwa 8.000 offene Bestellungen hat.
Fest steht: Boeing-Chef Calhoun hat die Schritte, mit denen Boeing wieder erfolgreich werden und seinen Ruf wieder herstellen will, in die Wege geleitet, wird aber die Früchte des möglichen Erfolges nicht mehr ernten können: Er tritt zum Jahresende von seinem Posten zurück .
Redaktion finanzen.net
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