Dividende lockt

Jungheinrich: Mehr liefern

23.10.13 09:30 Uhr

Die Nummer 3 im Gabelstaplermarkt hat viel investiert. Nun können Aktionäre die Ernte einfahren. Eine höhere Dividende winkt.

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von Klaus Schachinger, Euro am Sonntag

Doppelt so viel Umsatz, fast vierfacher Börsenwert — der Vorsprung des Rivalen Kion, des zweitgrößten Gabelstaplerkonzerns der Welt, ist groß. Doch von der schieren Größe der Konkurrenz lässt man sich bei Jungheinrich, der Nummer 3 der Branche, nicht nervös machen. Jungheinrich-Chef Hans-Georg Frey verzichtet auf Übernahmen von Wettbewerbern. Auf Freys Kaufliste kommen bestenfalls Technologien. Die Hamburger laden sich bewusst kein zusätzliches Gewicht auf.

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Die familiengeführte SDAX-Firma will organisch wachsen und hat dafür während der vergangenen Jahre kräftig in den Ausbau der Fertigungskapazitäten und des global aufgespannten Servicenetzes investiert. Im laufenden Jahr wird das insgesamt hundert Millionen Euro schwere Programm abgeschlossen.

Wachstum bringt mehr Cash
Die Kapazitäten schaffen Spielraum für künftiges Wachstum. Jungheinrich wird nach Schätzung der Commerzbank bis 2017 den Umsatz jährlich um mehr als vier Prozent steigern — vorausgesetzt, die globale Konjunktur bleibt stabil. Bei diesem Tempo gewinnen die Hamburger kräftig Marktanteile dazu.

Da während der nächsten Jahre aus Sicht des Vorstands keine größeren Investitionen anstehen, dürften die zur Verfügung stehenden Mittel aus dem Tagesgeschäft deutlich steigen. Der freie Mittelzufluss soll sich im kommenden Jahr auf 85 Millionen Euro verdoppeln und bis 2017 weiter zulegen. Eine gute Nachricht für Anleger, denn das bringt zusätzlichen Spielraum für höhere Dividenden.

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Die gute Ausgangsposition des Unternehmens fällt mit einem positiven Branchentrend zusammen. Die Gabelstaplerhersteller haben den Schock der globalen Wirtschaftskrise überwunden. Mit knapp einer Million Staplern, die 2013 verkauft werden sollen, dürfte eine neue Rekordmarke erreicht werden — auch wenn es in Europa noch nicht ganz so glatt läuft wie vor der Krise.

Die großen europäischen Märkte Deutschland, Frankreich und Großbritannien haben zwar einen Großteil ihrer Rückgänge aus dem Krisenjahr 2009 aufgeholt. Italien, Spanien und andere kleinere Märkte sind allerdings noch nicht so weit. Auch in den kommenden beiden Jahren wird hier keine wesentliche Verbesserung erwartet. Dafür ist die Nachfrage in Osteuropa stark. Und in Asien und den sich erholenden USA brummt das Geschäft. Gutes Geld verdienen allerdings nur jene Anbieter, die eine große Flotte im Markt haben und einen wesentlichen Teil ihres Geschäfts mit Dienstleistungen nach dem Verkauf machen.

Service macht Gewinne
Nach Schätzungen der Berenberg Bank fährt die Branche mittlerweile 85 Prozent der Gewinne mit Dienstleistungen ein. Die Gewinnspannen sind im Service mehr als doppelt so hoch als beim Verkauf der Ausrüstung. „Dort sind die Margen mit weniger als fünf Prozent hauchdünn“, so Berenberg-Analyst Felix Wienen.

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Vier große Hersteller, Toyota, Kion, Jungheinrich und US-Hersteller Hyster-Yale, kontrollieren gut die Hälfte des Marktes. Im Geschäft mit Wartung und ähnlichen Dienstleistungen sind die deutschen Hersteller jedoch besonders stark. Sowohl bei Kion als auch bei Jungheinrich macht Service mehr als 40 Prozent des Umsatzes aus. Bei kleineren Wettbewerbern sind es in der Regel dagegen kaum mehr als zehn Prozent des Geschäfts.

Im gegenwärtigen Umfeld kommt Jungheinrich jedoch schneller voran als der Rivale aus Wiesbaden. Die Hamburger konnten ihren Auftragsbestand im Vergleich zum Vorjahr zuletzt weiter erhöhen, Kion verbuchte einen Rückgang.
Im Zukunftsmarkt der Branche, den Schwellenländern, wohin inzwischen 40 Prozent der Fahrzeuge verkauft werden, sind vor allem günstige Gabelstapler mit Dieselantrieb gefragt. Bisher ist das ein Handicap für Jungheinrich. Die Hanseaten bauen überwiegend Stapler mit Elektroantrieb und liefern gerade mal fünf Prozent der Transporter mit Verbrennungsmotoren aus.

Sortiment für Schwellenländer
Das soll sich ändern. Mit einem zusätzlichen Sortiment günstiger Produkte will man den Anteil der Lastenträger mit Dieselantrieb während der nächsten fünf Jahre auf zehn Prozent verdoppeln.

Weil die Hanseaten mit Verbrennungsmotoren bisher wenig Erfahrung haben, soll die Produktion in europäischen Werken gestartet und perfektioniert werden. Erst wenn die Fertigung rund läuft, soll die neue Generation auch im chinesischen Werk gebaut werden.
Weil Jungheinrich in China erst noch eine starke Flotte mit Verbrennungsmotoren aufbauen muss, bevor lukrative Dienstleistungen winken, sollten Aktionäre hier keine Ergebnisse erwarten, die sich schnell in Gewinnen widerspiegeln. Nervös sollten sie aber nicht werden. Das ­gehört zur Strategie.

Investor-Info

Jungheinrich VZ.
Auf Allzeithoch

Die Vorzüge von Jungheinrich sind ähnlich bewertet wie die Aktie des Rivalen Kion. Aber die Papiere legen seit Anfang September stärker zu – und notieren auf Allzeithoch. Jungheinrich erweitert sein Sortiment, hat die Kapazitäten erhöht und muss künftig weniger als bisher investieren. Der Mittelzufluss aus dem Geschäft könnte sich damit 2014 verdoppeln. Mehr Spielraum für Dividenden. Attraktiv.

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DatumRatingAnalyst
08.05.2025Jungheinrich OverweightBarclays Capital
08.05.2025Jungheinrich BuyHauck Aufhäuser Lampe Privatbank AG
08.05.2025Jungheinrich OutperformBernstein Research
07.05.2025Jungheinrich BuyBaader Bank
07.05.2025Jungheinrich OutperformBernstein Research
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08.05.2025Jungheinrich OverweightBarclays Capital
08.05.2025Jungheinrich BuyHauck Aufhäuser Lampe Privatbank AG
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07.05.2025Jungheinrich BuyBaader Bank
07.05.2025Jungheinrich OutperformBernstein Research
DatumRatingAnalyst
29.11.2024Jungheinrich NeutralMerrill Lynch & Co., Inc.
05.04.2022Jungheinrich HoldHauck & Aufhäuser Privatbankiers KGaA
01.04.2022Jungheinrich NeutralCitigroup Corp.
17.01.2022Jungheinrich Equal-weightMorgan Stanley
23.12.2021Jungheinrich HoldHauck & Aufhäuser Privatbankiers KGaA
DatumRatingAnalyst
30.11.2020Jungheinrich VerkaufenNorddeutsche Landesbank (Nord/LB)
22.10.2020Jungheinrich ReduceBaader Bank
11.08.2020Jungheinrich ReduceBaader Bank
03.08.2020Jungheinrich ReduceBaader Bank
23.07.2020Jungheinrich ReduceBaader Bank

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