Frankfurt intern: Chinesen könnten SHW übernehmen

Bei dem Automobil-Zulieferer SHW könnte ein Übernahme nach dem Muster von Kuka und Midea bevorstehen.
von Peer Leugermann, Euro am Sonntag
Um den deutschen Roboterbauer Kuka zu kaufen, war der chinesische Haushaltsgeräte-Hersteller Midea zunächst bei den Augsburgern eingestiegen, später folgte ein freiwilliges Übernahmeangebot. Mit 115 Euro je Aktie waren die Asiaten bereit, rund ein Drittel mehr für die zuvor bereits stark gestiegenen Anteilscheine zu zahlen.
Dafür, dass sich die Geschichte bei SHW wiederholt, sprich der neue Großaktionär der Firma. Anfang der Woche meldete SHW, dass Anhui ARN rund 6,06 Prozent an dem Bremsen- und Motorpumpenhersteller hält. Wert des Aktienpakets: rund zehn Millionen Euro. Bei Anhui handelt es sich um einen chinesischen Automobilzulieferer, an dem auch milliardenschwere japanische und amerikanische Zulieferkonzerne beteiligt zu sein scheinen. Anders als bei den ebenfalls in größerem Umfang engagierten Anlegern Commerzbank oder BlackRock sind die Chinesen also keine Finanzinvestoren. Stattdessen könnten die Asiaten am Know-how der unter anderem auf Pumpen spezialisierten SHW und deren Zugang zu deutschen Premiumherstellern interessiert sein.
Um auf Wissen und Kundenkontakte von SHW zuzugreifen, reicht ein sechsprozentiger Anteil kaum aus. Dass Anhui bei SHW nur auf mögliche Kursgewinne spekuliert und es bei seinem jetzigen Anteil belässt, schließen viele Beobachter aus. Die Übernahmespekulation trieb den Kurs bereits um gut zwölf Prozent nach oben. SHW selbst wollte die Veränderung in seiner Aktionärsstruktur nicht kommentieren. Noch sollten allerdings nur risikobereitere Anleger auf eine Übernahme setzen.
Weitere News
Bildquellen: Julian Mezger für Finanzen Verlag, iStockphoto